Pluwig-Gusterath. Einfach ist die Situation nicht. Doch machbar und zu bewältigen. So jedenfalls sieht Robin Mohm, der Kapitän der abstiegsbedrohten DJK Pluwig-Gusterath, die Lage vor dem Rückrundenstart in der Kreisliga A.

Dass sein Verein, dessen Spielführer der 25-Jährige ist, nach dem Kreispokalsieg im Sommer bis auf den drittletzten Platz abstürzen konnte, hat auch für ihn mehrere Gründe. „Die Misere ging schon nach dem Pokalsieg los. Mit Nico Denzer und Marcel Kohl verletzten sich Leistungsträger aufs Neue, dann setzte die Ferien- und Urlaubszeit ein, in der viele das nachholen wollten, was ihnen wegen Corona verwehrt blieb. Der Start gegen Reinsfeld ging mit dem 1:1 daneben, wir haben auch danach nicht wirklich gut gespielt, weil die Bissigkeit und auch die Leichtigkeit fehlten.“ Eine solche Konstellation hielt auch der Torjäger der DJK nicht für möglich. „Bei vielen jungen Spielern hat auch der Kopf nicht mitgespielt, weil sich individuelle Fehler häuften und wir oft in Rückstand geraten sind.“ Doch die Zuversicht und Überzeugung, den Klassenverbleib Ende Mai doch noch zu packen, überwiegt beim in Trier geborenen und bis vor wenigen Tagen noch in Pluwig lebenden Vollblutfußballer. „Ich bin zu 100 Prozent überzeugt, dass wir das schaffen mit dem Klassenerhalt, weil wir die Qualität und das Talent dazu haben.“ Mohm jedoch verknüpft diese Überzeugung mit der Realität. „Jeder sollte die Situation annehmen und ernst nehmen. Das Team ist absolut intakt, wir sind hier eine kleine Familie, die bislang sehr erfolgreich Fußball gespielt hat.“

Dass der Goalgetter, der fast in jeder Saison Tore im zweistelligen Bereich beisteuerte und in der Spielzeit 2018/19 gar 21 Treffer in 20 Partien schoss, ebenso vom Pech verfolgt war, hatte seine Ursachen. „Der schlechte Saisonstart blieb auch bei mir nicht ohne Folgen. Ich erspielte mir nicht so viele Torchancen und bin insgesamt auch nicht so in Form gekommen. Da musste ich mir auch mal eingestehen, dass ich oft nicht zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen getroffen habe. So vergab ich einige 100-prozentige Torchancen, die ich sonst gemacht habe. Auch das war Kopfsache. Man muss nicht immer was Besonderes machen, sondern kühlen Kopf bewahren vorm Tor“, sagt Mohm, der seit seinem fünften Lebensjahr dem runden Leder nachjagt, aber immer ein Pluwig-Gusterather geblieben ist. „Anfragen höherklassiger Clubs hatte ich schon, ein oder zwei Ligen höher zu kicken. Doch der Verein liegt mir sehr am Herzen. Falls es mal für die Bezirksliga oder Rheinlandliga reichen sollte, dann nur mit der DJK.“ 

Mohm ist ein Fußballer mit einem ausgeprägten Willen, der jede Minute auf dem Platz 100 Prozent für sein Team gibt. „Den Ehrgeiz zu entwickeln, sich stets verbessern zu wollen und als Kapitän auch für andere Dinge, was die Spieler betreffen, da zu sein, ist eine ureigene Eigenschaft von mir. Als Käpt’n möchte ich auch anderen Spielern helfen. Man kann über alles mit mir reden, ich sehe mich schon als verlängerter Arm des Trainers auf dem Platz.“ Zu dessen Starken zählen insbesondere die Antizipation, in genau den richtigen Momenten abzuschließen, und sein Wille, nie aufzugeben. Schon als Steppke in der C-Jugend der DJK holte sich Mohm unter den damaligen Trainern Marco Neumann, Thomas Gouverneur und Björn Bösen den Kreismeistertitel bei den C-Junioren. In seiner ersten Seniorensaison 2014/15 kickte er parallel noch in der A-Jugend. „Es war keine leichte Aufgabe damals, als noch ganz junger Spieler. Ich spielte noch in der A-Jugend, doch mit der ersten Mannschaft war Abstiegskampf angesagt, damals noch in der B-Klasse.“

Der 25-Jährige, der derzeit Grundschullehramt in den Fächern Sport und Deutsch studiert und in einem Jahr sein Studium beenden wird, ist ein Fußballer durch und durch. Seit 2015 ist Mohm auch als Trainer bei der regional bekannten Fußballschule „Anstoß“ aktiv. Meist in den Sommerferien, aber auch schon mal in den Herbstferien bringt er den Sechs- bis Zehnjährigen Technik und Taktik bei. „Dort betreue ich eine Gruppe für eine Woche, mit der verschiedene Trainingseinheiten gemacht werden. Das macht mir Riesenspaß, man lernt selbst sehr viel dabei. In den Herbstferien war die Schule auf einem Dreitagescamp in Trier-Feyen, auch in der Kenner Soccerhalle haben wir schon unsere Spuren hinterlassen“, sagt Mohm augenzwinkernd, der über seinen Sportlehrer in der Schule an Inhaber Michael Ziegler herangetreten war. „Nach meiner aktiven Laufbahn kann ich mir gut vorstellen, im Trainerbereich tätig zu sein. Die Voraussetzungen sind da“, erklärt der ledige, am liebsten mit seinen Freunden die Freizeit verbringende Liebhaber von Kartoffelpuffer mit Apfelmus und Filmthrillern im Fernsehen. „Robs“, wie er von fast allen gerufen wird, hat Michael Ballack zu seinem Fußballidol auserkoren und freut sich jetzt auf eine „erfolgreiche Rückrunde in der Liga“. (L.S.).