11ER: Ihre Mannschaft hat jetzt den Bezirksliga-Startrekord geknackt, weil sie in den ersten zwölf Spielen stets siegreich gewesen ist. Was bedeutet Ihnen dieser Rekord und welchen Stellenwert vermitteln Sie der Mannschaft mit diesem Faktum?
Thomas Schleimer: Wir haben das im Vorfeld des Rascheid-Spiels thematisiert und als Ziel ausgegeben. Dementsprechend freuen wir uns darüber und möchten diesen im Idealfall natürlich weiter ausbauen. Dieser Startrekord ist ein Ausdruck unserer guten Arbeit in den letzten Wochen und Monaten.
11ER: Ihre Mannschaft ist absolut auf Rheinlandliga-Kurs. Wer oder was kann Sie noch stoppen?
Schleimer: Wir müssen nach wie vor in jedem Spiel die richtige Einstellung mitbringen und gute Leistungen auf dem Platz zeigen. Wir haben bislang noch rein gar nichts erreicht. Sobald man schon darüber nachdenkt, nur einen Schritt weniger zu machen, hat man bereits einen Fehler gemacht. Darüber hinaus darf man in der Gesamtbetrachtung nicht vergessen, dass wir seit Wochen permanent mindestens fünf, sechs wichtige Spieler mit Startelf-Potenzial ersetzen müssen. Bisher kompensieren das die restlichen Jungs – auch mit Unterstützung aus der Zweiten Mannschaft oder U19 – hervorragend. Bei diesem Punkt hoffe ich, dass wir das Verletzungspech für den Rest der Saison bereits aufgebraucht haben und in der Hinsicht nicht mehr viel passiert.
11ER: Wie schaffen Sie es, die Spannung und Konzentration über Wochen hochzuhalten, damit es weiter nur Siege gibt?
Schleimer: Man muss sich immer wieder kleine Ziele setzen. Am vergangenen Sonntag lag unser Anreiz zum Beispiel darin, den alleinigen Startrekord aufzustellen. Letzte Saison sind uns 15 Siege am Stück gelungen. Diesen vereinsinternen Rekord (womöglich auch Bezirksliga Rekord?) einzustellen und somit die perfekte Hinrunde zu spielen, wäre natürlich ein traumhaftes Nahziel. Aber davor stehen mit Tawern, Schleid und Wallenborn noch drei sehr wichtige und vor allem richtungsweisende Spiele vor der Tür. Insofern liegt der Fokus vorerst nur auf dem Tawern Spiel.
11ER: Ist es nicht auch ein Stück weit gefährlich, eventuell nach so einer starken Serie nachzulassen, weil die Spieler der Meinung sind, dass uns schon nichts passiert?
Schleimer: Eine gewisse Gefahr ist immer vorhanden, aber bisher habe ich nicht den Eindruck, dass meine Jungs den Fokus verlieren. Wir beschäftigen uns nach wie vor immer nur mit dem nächsten Gegner. Die Schwächephase von Ruwertal sollte uns hier ein mahnendes Beispiel sein. Noch vor wenigen Wochen lagen wir in der Tabelle punktetechnisch gleichauf.
11ER: Wie groß ist in Schweich die Sehnsucht nach der Rheinlandliga?
Schleimer: Genau wie in der vergangenen Saison spürt man auch diese Runde schon eine gewisse Euphorie rund um den Winzerkeller. Im aktuellen Kader befinden sich mit Stephan Schleimer, Marc Pitsch, Philipp Seeberger oder auch René und mir noch einige wenige Spieler, die in der Saison 2015/16 gemeinsam aus der Rheinlandliga abgestiegen und seitdem den Weg in der Bezirksliga mitgegangen sind. Gerade bei unseren beiden Kapitänen Stephan und Marc spürt man, wie fokussiert sie in jedem Spiel sind und als Vorbilder vorangehen. Des Weiteren verfügt unser Kader über viele junge und talentierte Spieler, die in absehbarer Zeit bereit für den nächsten Schritt sind. Aber bis dahin ist es noch ein sehr langer Weg. Die Wahrheit liegt auf dem Platz. Aus diesem Grund tun wir gut daran, weiter Gas zu geben und hart zu arbeiten.
11ER: Wie beschreiben Sie die Stärken Ihrer Torhüter?
Schleimer: Mit Leon Gerhard haben wir eine unangefochtene Nummer eins. Leon hat seit seiner Rückkehr zur Mosella in der letzten Saison eine tolle Entwicklung genommen und sich in einigen Bereichen verbessert. Daher sind wir aktuell sehr zufrieden mit ihm.
Mit Chris Keller hat sich einer unserer Ersatzkeeper früh in der Vorbereitung eine langwierige Verletzung zugezogen. Durch die Unterstützung von Jonah Simon – spielt in unserer U19 und soll durch regelmäßige Teilnahme am Training und durch Einsätze als Ersatztorwart langsam an den Seniorenbereich herangeführt werden – Martin Klar, Nils Sklarski, Niklas Prosotowitz, Tobi Fehmer und Lukas Marmann (ETW der U19) ist es uns gelungen, dass wir bisher in jedem Training und Spiel mindestens zwei Torleute zur Verfügung hatten. Hierbei möchte ich die Gelegenheit nutzen, jedem einzelnen für seinen Einsatz zu danken.
11ER: Welchen Anteil hat Ihr Co-Trainer René Linster am Erfolg?
Schleimer: Ich habe mich damals bewusst für René als meinen zweiten Mann entschieden, weil wir früher viele gemeinsame Jahre zusammen bei der Mosella gespielt haben, uns somit bereits seit über zehn Jahren kennen und ich ihn menschlich mit seiner ruhigen Art total schätze. Zudem weist er trotz seines jungen Alters schon reichlich Erfahrung als Seniorenspieler und (Jugend-)Trainer mit Lizenzierung auf. René und ich stehen in fast täglichem Kontakt und tauschen uns immer wieder über Trainingsinhalte, Aufstellung, Formation oder bspw. die taktische Herangehensweise aus. Bis vor wenigen Wochen haben wir im Training sehr oft in Gruppen gearbeitet, bei denen René dann eine Gruppe coachte. Aufgrund unserer Personalsituation fungiert René seit dem Ruwertal-Spiel vermehrt als Spieler-Co-Trainer und erledigt seine Aufgaben auf dem Platz sehr zuverlässig. Aus den genannten Gründen ist René ein großer Anteil an dem Erfolg seit unserer Amtsübernahme zuzuschreiben.