11ER: Gegen Gielert und Schweich III teilte man sich nach dem Traumstart gegen Hochwald II nur die Punkte, gefolgt von den deutlichen Niederlagen gegen Ehrang und Tarforst II. Zuletzt gab es dafür deutliche Siege gegen Gusenburg und Irsch II. Woran machen Sie diese Leistungssteigerung fest?
Lukas Jonas: Der Start gegen Hochwald war für uns ein absoluter Glücksgriff. Uns gelang alles, ihnen gar nichts. Tim Lauer hatte zudem einen absoluten Sahnetag. Das 6:1 hat dann vielleicht auch ein paar Spieler verblendet, denn in den folgenden Spielen stimmte weder die Einstellung noch wurde die Charakterfrage beantwortet. Gegen Schweich spielten wir 60 Minuten in Überzahl und bekamen trotzdem drei Gegentore. Da fehlte uns einfach die Konzentration. Wir freuten uns deshalb auf die Spiele gegen Ehrang und Tarforst, da wir gegen starke Gegner oft besser spielen. Auf dieser Annahme ruhten wir uns wohl aus. Statt gute Spiele zu machen, bekamen wir klar die Grenzen aufgezeigt. Es war ein Wink mit dem Zaunpfahl, wo unser wirkliches Leistungsniveau liegt. Wir sprachen die Situation an und bündelten in der freien Osterwoche unsere Kräfte. Einige Spieler kehrten zurück, andere standen aufgrund von Vaterschaft nicht zur Verfügung. Ein wichtiger Grund für die Leistungssteigerung war, dass wir jetzt mit unserer A-Jugend zusammen trainieren. So sind immer 16 plus Mann im Training. Dadurch hat sich die Trainingsbeteiligung verbessert und die Trainingsintensität erhöht.
11ER: Gegen den SV Trier-Irsch II setzte Ihre Mannschaft auf ein hohes Pressing. Dabei war der SVF eher bekannt für sein schnelles Umschaltspiel und das Lauern auf Kontersituation. Wurde diese taktische Marschroute vorher schon einstudiert?
Jonas: Nein, einstudiert hatten wir sie nicht. Es hat sich mehr oder weniger aus unseren Problemen ergeben. Mit Nico Welter und Christoph Marx fehlten uns spielstarke Verteidiger. Wir wollten unsere Abwehrkette deswegen durch ein hohes Pressing entlasten und mit einer Dreierkette Eins-gegen-Eins spielen. Es kam von unseren Spielern auch der Wunsch auf, mehr Intensität in unser Spiel zu bringen. Ich schlug deshalb vor, in den ersten 15 Minuten vorne draufzugehen und den Druck auf den Gegner zu erhöhen. Das klappte gegen Gusenburg gut und auch gegen Irsch. Es war also keine einstudierte Taktik, sondern etwas, das unserer Personalsituation und dem Gegner entsprungen ist.
11ER: Hinter den beiden Spitzenreitern und dem Tabellendritten Thomm gibt es ein breites Tabellenmittelfeld, in dem jede Mannschaft um die beste Position kämpft. Welche Ziele haben Sie mit Ihrem Team für die Restsaison?
Jonas: Nach der Trendwende und den 15 Toren, die wir in den letzten beiden Spielen schossen, wollen wir unseren Lauf fortsetzen. Olewig wartet am Samstag und ist wie wir eine Wundertüte. Da wird vieles von der Tagesform abhängen. Mit Olewig, Hermeskeil und Bekond warten noch schlagbare Gegner, in denen wir am liebsten neun Punkte einfahren würden oder zumindest kein Spiel mehr verlieren wollen. Da wir aber nun in einem Lauf sind, muss es unser oberstes Ziel sein, neun Punkte aus diesen drei Spielen zu gewinnen.
11ER: Das letzte Spiel gegen Olewig gewann man in der Schlussminute mit 2:1. In der Vorsaison gab es ein 3:4 und ein 4:4. Was erwarten Sie in dieser Woche?
Jonas: Genau das Gleiche. Olewig ist eine Mannschaft, die wie wir schnell umschalten und damit Defensiven aushebeln kann. Da müssen wir hellwach sein. Wir standen in den letzten beiden Spielen zwar gut, müssen uns aber gegen Olewig defensiv nochmals verbessern. Uns muss klar sein, dass Olewig nur wenige Chancen benötigt und jede Abwehr der Liga vor Probleme stellen kann. Wie wir genau vorgehen, werden wir im Training planen. Ich rechne aber mit einem offenen Schlagabtausch. Wir wollen den fünften Platz verteidigen und am Saisonende am liebsten noch über Hermeskeil stehen. Das wäre für uns als kleiner Verein ein dickes Ausrufezeichen.
11ER: Wie steht es am Wochenende ums Personal?
Jonas: Es sieht sehr bescheiden aus. Jonas Gorges und Felix Nickels werden uns noch mal aushelfen. Peter Braun und Nico Welter sind aufgrund von Vaterschaft bzw. Schwangerschaft abwesend. Fabian Cottez zog sich eine Bänderdehnung zu und wird ausfallen. Tim Lauer hat Oberschenkelprobleme und spielte zuletzt schon auf Halbgas. Olimpiu Marginean kommt aus einer Verletzung. Unser Kader ist also dünn, aber wir werden versuchen, alles rauszuhauen. Auch wenn die Vorzeichen nicht unbedingt einen Sieg voraussagen, wollen wir unsere Serie fortsetzen.