11ER: Der Saisonstart der SG Weintal fiel sehr verhalten aus. So folgten auf das Unentschieden gegen Wincheringen drei Niederlagen in den kommenden vier Spielen. Wo sehen Sie heute die Gründe für diesen Fehlstart?
Dominik Bosl: Der Hauptgrund war meiner Meinung nach unsere schwache Chancenverwertung. Bis auf das Spiel gegen Könen waren wir in jedem Spiel die bessere, aktivere Mannschaft. Das Spiel gegen Wincheringen kann auch 8:1 ausgehen, aber wir schossen nur ein Tor. Das ist dann äußerst unglücklich. Gegen Ralingen hatten wir weniger Torchancen, doch genügend, um zu gewinnen. Ralingen spielte auf Konter und schoss nach einem katastrophalen Ballverlust unseres Sechsers das 1:2. Schoden war das bisher einzige Spiel, in dem wir ersatzgeschwächt antraten und dann in den Schlussminuten zwei Tore kassierten. Gegen Könen waren wir einfach nicht auf dem Platz. Man muss auch sagen, dass wir in diesen Spielen oft sehr viel Risiko gegangen sind und unbedingt gewinnen wollten. Dadurch vernachlässigten wir teilweise die Defensive. Wir hatten einen Schnitt von zwei Gegentoren pro Spiel – das ist zu viel, wenn man oben mitspielen möchte.
11ER: Hat sich einfach nur die Chancenverwertung verbessert sowie die Defensive stabilisiert und der Erfolg stellte sich ein?
Bosl: In den ersten Spielen spielten wir noch in einer Dreierkette. Wir hatten sie in der Vorbereitung eingespielt und waren damit sehr gut gefahren, konnten sogar gegen höherklassige Mannschaften Siege einfahren. Nach dem Saisonstart merkten wir aber dann, dass wir zu viele Gegentore kassieren und stellten auf Viererkette um. Ich bin zwar immer noch von der Dreierkette überzeugt, doch man sollte den psychologischen Aspekt, noch einen Spieler neben sich zu haben, nicht unterschätzen. Hinzu kommt auch, dass Jonas Weiland zu Saisonbeginn aus einer Verletzung kam. Er ist ein immens wichtiger Spieler für uns, weil er die Bälle vorne festmacht und viele Tore schießt. Auch Carsten Schu, der anfangs aufgrund der dünneren Personaldecke eher über den Flügel kam, ist jetzt ins Zentrum gerückt und dort torgefährlich. Wir schießen jetzt also mehr Tore und stehen besser.
11ER: Vor allem an der Tabellenspitze stehen viele Mannschaften eng beieinander. Drei Teams führen die Liga punktgleich an, drei Zähler dahinter folgt Ihre Mannschaft. Wie schätzen Sie die derzeitige Lage ein?
Bosl: Ich habe ein Stück weit erwartet, dass es so eng wird. Südeifel war eine Wundertüte, da es auf Jahre keinen Kontakt mit ihnen gab. Könen konnte man stark erwarten. Dass Wawern oben mitspielt, war auch klar. Es überraschen mich eher Mannschaften wie Wincheringen, die es immer wieder schaffen, Teams von ganz oben die Punkte zu klauen. Die Liga ist nicht so wie in der letzten Saison, als es mit Matthias und Saarburg zwei Übermannschaften gab. Wir haben gegen Wasserliesch selbst gesehen, wie schnell auch eine 4:0-Führung kippen kann, wenn man nachlässt. Letztendlich wird die Mannschaft am Ende oben stehen, die über die ganze Saison zeigte, dass sie es unbedingt will.
11ER: Aktuell stehen Sie bei sechs Liga-Siegen in Folge, doch nun wartet mit Konz II eine Mannschaft, die vor heimischem Publikum schon für überraschende Ergebnisse sorgte. Was für einen Gegner erwarten Sie?
Bosl: Es ist mir egal, ob wir zuhause oder auswärts gegen Konz spielen. Prinzipiell spielen wir immer vor unserer Haustür. Gefühlt gibt es in den Spielen gegen uns das Phänomen, dass die Gegner ihre beste Elf auf den Platz stellen. Ich bin gespannt, welche Klasse Konz aufbringt. Es gibt Spiele, da haben sie fünf, sechs ehemalige Rheinlandliga- und Bezirksliga-Spieler dabei. In anderen spielen sie praktisch mit der alten Dritten. Ich habe mir ihren Kader angeschaut und sie setzten schon fast 40 Spieler ein. Man kann sie deshalb kaum ausrechnen.
11ER: Wie ist die personelle Lage vor dem Spiel gegen Konz?
Bosl: Am Wochenende ist es etwas dünner. Christoph und Jonas Weiland fehlen. Justin Molitor brach sich im letzten Spiel das Kahnbein. Eric Henter ist noch angeschlagen, da müssen wir die Woche abwarten. Dafür kehren Lukas Köster und Lukas Kugel in den Kader zurück. Wir werden wieder eine gute Elf auf den Platz bringen. Wenn wir unsere Leistung abrufen, dann haben wir gute Chancen, das Spiel für uns zu entscheiden. Und das wird auch unser Ziel sein. Mit dem Pokalspiel sind wir seit sieben Spielen ungeschlagen – in den letzten beiden Spielen der Halbserie wollen wir unsere Siegesserie fortsetzen.