11ER: Nach dem verpatzten Saisonstart mit drei Niederlagen aus fünf Spielen verlor Ihre Mannschaft im Anschluss nur noch ein einziges Mal. Was war für Sie der Schlüssel zur Meisterschaft in dieser Spielzeit?
Dominik Bosl: Unser Start war verkorkst und wir setzten uns danach als Mannschaft zusammen. Wir sprachen darüber, was wir verändern müssen und passten das Spielsystem noch mal an. Dadurch bekamen wir mehr Stabilität und standen defensiv besser, was uns gut tat. Offensiv konnten wir unsere spielerische Qualität immer mehr auf den Platz bringen und waren immer in der Lage, Tore zu schießen. Wir spielten dann auch öfter zu Null, konnten viele Siege einfahren und Punkte sammeln. Man muss auch sagen, dass wir in den richtigen Momenten das nötige Spielglück hatten. Da muss man die beiden engen Spiele gegen Wasserliesch erwähnen. Die Mannschaft verdiente sich ihr Spielglück in solchen Spielen aber auch, weil sie immer kämpfte und an den Sieg glaubte.
11ER: Für die Spielgemeinschaft Weintal stellte sich durch den Aufstieg schnell der Erfolg ein. Wie haben die Unterstützer und die SG-Vereine den Titelgewinn aufgenommen?
Bosl: Die Reaktionen waren äußerst positiv. Viele trauten uns den Titel noch nicht in dieser Saison zu. Uns war klar, dass wir die Qualität haben, um oben mitzuspielen. Bei einer Meisterschaft müssen aber viele Faktoren zusammenspielen, auf die man nicht immer Einfluss hat. Umso größer war am Ende die Freude. Alle Vereine und Zuschauer freuten sich und feierten mit der Mannschaft in Oberemmel noch bis tief in die Nacht. Ich selbst lag mir mit langjährigen Krettnacher Weggefährten im Arm und sagte noch zu Bernd Marx, dass für unseren Verein die neun- bzw. zehnjährige Durststrecke in der B-Klasse endlich vorbei ist.
11ER: Im kommenden Jahr werden die Vereinten aus Wiltingen, Oberemmel und Krettnach dann in der A-Klasse auflaufen. Bleibt der Kader in dieser Form zusammen oder hören ein paar erfahrene Spieler auf?
Bosl: Insgesamt hören drei Spieler auf – es sind unsere Kapitäne. Simon Schwindling hatte über die letzten drei Jahre immer wieder Probleme mit Verletzungen und kam nicht mehr in Schwung. Deswegen hört er verletzungsbedingt auf. Mario Fuhs ist auf der Arbeit sehr eingespannt und bekommt ein zweites Kind. Er zieht sich deshalb familiär bedingt zurück und geht, wenn es am schönsten ist. Auch Lukas Köster hört verletzungsbedingt auf. Er ist zwar noch nicht so alt, hat aber Arthrose in beiden Fußgelenken und Schmerzen beim Laufen. Deshalb muss auch Lukas schweren Herzens die Fußballschuhe an den Nagel hängen. Ansonsten bleibt unsere Mannschaft zusammen. Mit Phil Lübeck und David Reuter kommen zwei spiel- und dribbelstarke Spieler aus der A-Jugend, die uns weiterbringen werden. Was das Thema Neuzugänge betrifft, sind wir in Gesprächen. Fest steht, dass mit Louis Berens ein Spieler vom SV Konz zu uns kommt. Ich trainierte ihn schon in der Jugend und zwei seiner besten Kumpel spielen bei uns. Wir werden schauen, was noch möglich ist. Wichtig ist bei Neuzugängen, dass sie aus unserer Jugend kommen oder mit Verein oder unseren Spielern verbunden sind. Wir achten darauf, dass Spieler wirklich zu uns passen und alles für die SG geben wollen. Das ist ganz klar die Philosophie von Herbert Stuhlberg, unserem Sportlichen Leiter Fabian Schmidt und mir.
11ER: Die Meisterschaft ist sicher, doch das Rennen um Platz zwei und einen möglichen zweiten Aufstiegsplatz ist weiter offen. Mit der SG Wawern wartet nun eine Mannschaft, die um ebenjenen Rang spielt. Wie groß ist die Motivation Ihres Teams vor dem Saisonfinale?
Bosl: Wir werden genauso weitermachen wie zuletzt und konzentriert in das letzte Spiel gehen. Als Fußballer steht man auf dem Platz, um das Spiel zu gewinnen – und das wollen wir. Es ist klar, dass es schwieriger sein wird, die letzten Prozent rauszukitzeln, wenn es um nichts mehr geht. Wir werden aber alles dafür tun, damit uns das gelingt. Wir wollen uns nichts vorzuwerfen haben, den anderen Mannschaften gegenüber fair sein und den Wettbewerb nicht verzerren. Wawern ist eine starke Mannschaft. Es ist eine schwere Aufgabe, etwas bei ihnen mitzunehmen, aber wir freuen uns darauf. Wir werden auf Sieg spielen und für mich persönlich zählt nur der.
11ER: Wie wird der Kader im letzten Saisonspiel besetzt sein?
Bosl: Im Prinzip können wir aus dem Vollen schöpfen. Am letzten Spieltag hatten wir einen 19-Mann-Kader und mit Marius Mergen und Matthias Kugel kehren zwei weitere Spieler zurück.