11ER: Sie haben vor der Saison bereits angesprochen, dass man in diesem Jahr vermehrt auf Jugendspieler bauen kann, die aus der guten eigenen Jugend hochrücken. Welchen Eindruck haben diese Spieler bisher hinterlassen?

Uwe Repplinger: Wir hatten am letzten Wochenende zwei auf der Bank, die unser Spiel nach ihrer Einwechslung in der zweiten Halbzeit belebt haben. Sie haben sich gut reingehauen und ihre Leistung war okay. Wir konnten ja dann auch noch den Ausgleich erzielen, der wegen Abseits nicht gewertet wurde. Einer hat direkt von Anfang an gespielt, kam aber dann raus, weil er etwas überspielt wirkte. Das sind Erfahrungen, die die Spieler machen müssen. Insgesamt ist es eine Gratwanderung. Unsere U20 hat Priorität, auch wenn die Jungs vielleicht gerne Samstag und Sonntag spielen wollen. Wir wollen sie langsam heranführen, bis sie dann im nächsten Jahr komplett in den Seniorenbereich wechseln. Obwohl ich natürlich froh wäre, schon jetzt voll auf sie bauen zu können.

11ER: Mit Michel Philipps wechselte ein Spieler mit Bezirksliga-Erfahrung nach Wincheringen. Welche Rolle übernimmt er im Team?

Repplinger: Er hat direkt eine sehr dominante Rolle übernommen, eben aufgrund seiner fußballerischen Qualität. Hinzu kommt, dass er eine Art Leadertyp ist und das auch mit vorbildlichem Kampf und Einsatz zeigt. In der Vorbereitung spielte er hinter den Spitzen, doch gegen Saartal zogen wir ihn ein Stück weiter zurück – aus taktischen Erwägungen und weil es die Aufstellung so hergab. Wir sind alle froh, so einen Spieler in unseren Reihen zu haben.

11ER: Im vergangenen Jahr war Wincheringen insbesondere für eine kompakte Defensive und rasches Umschaltspiel über die schnellen Stürmer bekannt. Setzt man weiter auf diese Stärken oder hat sich die Spielausrichtung verändert?

Repplinger: Das ist richtig. In der Vorbereitung legten wir aber sehr viel Wert auf spielerische Aspekte, was teil sehr gut aussah. Auch weil wir mit Spielern wie Michel fußballerische Qualität hinzugewonnen haben. Klar ist: Es ist noch nicht alles Gold, was glänzt. Deswegen wollen wir unsere alten Stärken nicht vergessen. Wir haben sehr schnelle Stürmer und das wollen wir ausnutzen.

11ER: Im ersten Spiel ging es gegen den Vorjahreszweiten aus dem Saartal, jetzt gegen Absteiger Könen. Wie schätzen Sie diesen Gegner ein?

Repplinger: Könen ist der absolute Favorit in diesem Spiel. Wir sind personell leider etwas dezimiert, weil der ein oder andere fehlt. Trotzdem werden wir selbstbewusst ins Spiel gehen. Wir wissen um die Schwere unseres Anfangsprogramms und werden nicht in Panik geraten, wenn wir in Könen keine Punkte holen. Saartal war ebenfalls der Favorit gegen uns und da hätte es beinahe mit Punkten geklappt. Nichtsdestotrotz werden die Spiele, in den wir punkten müssen, noch kommen und dann werden wir bereit sein. Als Absteiger ist Könen automatisch in der Favoritenrolle. Wenn es nach mir geht, hätte ich aber nichts gegen eine kleine Überraschung. Auch wenn unsere Stärken ja jetzt bekannt sind.

11ER: Wincheringen war ja schon letztes Jahr für Überraschungen gut … 

Repplinger: Das Problem ist, es wird nicht leichter. Als unbekannter Aufsteiger hatten wir in der letzten Saison den Vorteil, dass die wenigsten uns oder unsere Spieler wie Nils Strupp kannten. Nils hat letzte Saison aber viele Tore geschossen, das wissen mittlerweile auch unsere Gegner.