11ER: Nach acht Spielen stehen bei Ihrem Team sechs Punkte zu Buche. Allerdings traf man bisher meist auf Teams der oberen Tabellenhälfte und die vermeintlich leichteren Gegner warten erst in den kommenden Wochen. Wie beurteilen Sie die Saison bisher?

Björn Berens: Leichte Gegner gibt es für uns als Aufsteiger nicht, aber Fakt ist, dass wir bisher vermehrt auf starke Kaliber trafen. Da hatten wir beispielsweise die Spiele gegen die Absteiger nach Gang. Mit den Leistungen sind wir nicht unzufrieden, aber was uns ärgert, sind unsere Heimspiele gegen Bekond und Kordel. In beiden Spielen schossen wir drei Tore, was eigentlich reichen muss, um Punkte einzufahren. Aufgrund von individuellen Fehlern hat es trotzdem nicht gereicht. Nichtsdestotrotz konnten wir gegen unsere direkten Konkurrenten Niederemmel und Schweich, die ja auch keine erste Mannschaften sind, sechs Punkte holen. Mit Geisfeld, Haag und aufgrund der tabellarischen Situation Pölich warten jetzt drei weitere Gegner, gegen die es unser Ziel sein muss, zu punkten.

11ER: Wo sehen Sie aktuell Verbesserungsbedarf?

Berens: Als Aufsteiger muss man sich immer erst an die Liga gewöhnen. Wir merken, dass die B-Klasse eine Art Sandwich-Liga ist: Es gibt Absteiger und andere hochambitionierte Mannschaften, die deutlich handlungsschneller sind als unsere Gegner in der letzten Saison. Fehler werden da schneller bestraft. Wir spielen deshalb eine typische Aufsteigersaison: Wir können gut mithalten, müssen dann aber aufgrund von individuellen Fehlern Tribut zollen. Wir müssen lernen, mit Druck umzugehen und unser Spiel sicher aufzubauen. In der C-Klasse wurde uns oft der Ball überlassen und wir hatten genügend Zeit, hinten rauszuspielen. Jetzt laufen uns Gegner hoch an und setzen uns unter Druck. Zudem müssen wir unsere defensiven Fehler abstellen. Das alles ist aber ein typischer Prozess für einen Aufsteiger und wir werden aus den bisher gemachten Fehlern lernen.

11ER: Schaut man sich die Tabelle an, stehen fast ausschließlich Reserveteams in der unteren Hälfte. Wie schätzen Sie die Lage im Abstiegskampf ein?

Berens: Man sieht in der Tabelle, dass die Mannschaften, die man vor der Saison in diesen Regionen erwartet hatte, auch dort stehen – mit Ausnahme von Pölich. Alle Mannschaften stehen eng zusammen und die Spiele gegen direkte Konkurrenten sind damit umso wichtiger. Es wird bis zum Ende spannend bleiben. Ein Überraschungserfolg gegen Teams von oben ist gut für das Punktekonto und möglich, wie man bei Haag gegen Züsch gesehen hat. Die Sechs-Punkte-Spiele sind aber diejenigen, in denen man gewinnen oder zumindest punkten muss. Bisher ist uns das gut gelungen, doch es warten jetzt sehr wichtige Spiele auf uns.

11ER: Die SG Pölich startete mit zwei Siegen in diese Saison, konnte danach aber keinen Dreier mehr einfahren und rutschte zunehmend ab. Wie schätzen Sie die Pölicher ein?

Berens: Die Vereine kennen sich und die Mannschaften auch. Im letzten Jahr spielten wir noch gegen die Pölicher Zweite. Wir wissen, dass Pölich, wenn sie keine Personalprobleme haben, eine gewisse Qualität auf den Platz bringt. Aktuell stehen sie aber nur zwei Punkte vor uns, die Tabelle lügt nicht. Wir wollen gegen Pölich punkten. Sie bleiben eine Wundertüte und wenn man sich die letzten beiden Wochen anschaut, hatte Pölich eklatante Personalprobleme. Wir wissen nicht, wer am Wochenende wieder da ist oder wer auf dem Platz stehen wird. Offensiv müssen wir uns – wenn das Personal da ist – auf einiges gefasst machen. Die Gegentor-Statistik zeigt wiederum, dass es für uns möglich ist, gegen sie Tore zu erzielen.

11ER: Wie steht es um die Personalsituation?

Berens: Personell sind wir seit Wochen ein bisschen gebeutelt. Ich bin eigentlich spielender Co-Trainer, falle aber seit dem ersten Spieltag mit einem Kreuzbandriss aus. Auch zwei, drei andere haben Bänderverletzungen. In dieser Phase sind aber die meisten Teams in irgendeiner Form gebeutelt und wir haben immer noch einen guten, breiten Kader. Wir haben noch immer genügend Qualität, um in den nächsten Wochen Punkte zu sammeln und unsere Gegner zu ärgern.

Fotoquelle: Verein/Max Brosche