11ER: Der Restart ist deutlich misslungen mit zwei Niederlagen am Stück. Analysieren Sie kurz die beiden Spiele bei der SG Saartal und gegen Ellscheid. Warum wurden so viele Gegentore fabriziert?

Oleg Tintor: Mit dem ersten Spiel nach der Winterpause gegen Sirzenich und dem 4:2-Sieg kamen wir gut aus der Vorbereitung. Das Spiel haben wir verdient gewonnen und sollte uns Auftrieb geben. Auch gegen Schoden kamen wir super ins Spiel, führen früh mit 2:0 und müssen das 3:0 machen. Nach dem Gegentreffer kurz vor der Halbzeit kam Schoden besser ins Spiel und in der zweiten Halbzeit war Schoden einfach klar besser, wobei wir auch noch unsere Chancen hatten. Es war ein unnötige Niederlage. Im letzten Spiel gegen Ellscheid waren wir einfach desolat. So darf man sich nicht in einem Derby präsentieren. Wir schenken Ellscheid in dem Spiel alle sechs Tore durch individuelle Fehler. Ellscheid hat uns mit Kampf und Leidenschaft den Zahn gezogen. All das, was wir im Spiel zeigen wollten. Es war einfach ein gebrauchter Tag.

11ER: Die Luft wird dünner im Abstiegskampf. Mit 18 Punkten ist Ihre Mannschaft schon etwas hinten dran. Beschreiben Sie die Konstellation im Abstiegskampf und die Gefährlichkeit der derzeitigen Tabellenlage.

Tintor: Die Situation ist natürlich alles andere als beruhigend. Dennoch bringen wir uns nicht aus der Ruhe. Wir haben immer noch alles in der eigenen Hand mit Spielen gegen die direkten Konkurrenten. Dafür müssen wir aber schnellstmöglich die Kurve bekommen. Das Spiel gegen Ellscheid ist abgehakt. Wir blicken jetzt nach vorne und die volle Konzentration gilt dem SV Schleid.

11ER: Was müssen Sie als Trainerteam jetzt tun in den Einheiten, um wieder die Kurve zu kriegen?

Tintor: Unser Fokus liegt diese Woche auf der Defensivarbeit. Wir kassieren in drei Spielen nach der Winterpause 13 Gegentore. Das ist einfach zu viel und so kann man keine Spiele gewinnen. Da ist die ganze Truppe gefragt, um wieder richtig gegen den Ball zu arbeiten und als Mannschaft zu verteidigen.

11ER: Ein Abstieg nach zwei Jahren Bezirksliga wäre fatal. Wie würde die SG auf so ein Szenario reagieren? Gibt es zukunftsweisende Entwicklungen, um eventuell direkt wieder aufzusteigen?

Tintor: Ein Abstieg ist natürlich nie schön. Dennoch wurde schon mit uns im Trainerteam gesprochen. Aber auch wir im Trainerteam haben bereits Gespräche geführt. Unabhängig in welcher Liga wir nächste Saison spielen, haben die Spieler fast alle zugesagt. Wir werden dennoch alles dafür tun, in der Bezirksliga zu bleiben.

11ER: Ist der SV Schleid, Ihrem nächsten Gegner, nur mit einer kompakten Abwehr beizukommen oder welche Dinge muss Ihre Mannschaft unbedingt umsetzen, um den angestrebten Dreier einzufahren?

Tintor: Wie bereits gesagt, es ist nicht nur die Abwehrkette dafür verantwortlich. Die gesamte Truppe ist für die Defensivarbeit verantwortlich. Wichtig wird sein, dass wir aggressiv und gut gegen den Ball arbeiten. Chancen spielen wir uns prinzipiell immer heraus. Bekommen wir das hin, dann ist es für uns möglich, auch in Schleid einen Sieg einzufahren. Wir müssen unsere individuellen Fehler einfach abstellen.

11ER: Welche Erinnerungen haben Sie an das Hinspiel bzw. die beiden Spiele aus dem Vorjahr?

Tintor: Wir haben in drei Spielen noch keinen einzigen Punkt gegen Schleid erreichen können. Im Hinspiel, in einem wilden Spiel, mussten wir den Platz mit einer 3:5-Niederlage verlassen. Wir waren 0:4 hinten und kamen auf 2:4 heran, besaßen danach Chancen zum 3:4. Wenn wir das 4:4 erzielen, hätte durchaus noch was passieren können. Aber wir sind in dem Spiel zu spät aufgewacht. Letzte Saison haben wir in Schleid 1:3 verloren und zu Hause sogar 1:4. Trotz der Niederlagen sehe ich uns am Sonntag auf keinen Fall chancenlos. In unserer Situation gibt es eh keine Ausreden mehr. Wir müssen schnellstmöglich anfangen zu punkten und den Abstand verkürzen. Damit fangen wir am besten am Sonntag schon an.

11ER: Welche Stärken sehen Sie bei Torwart Leon Schermann?

Tintor: Leon hat eine gute Vorbereitung absolviert. Gegen Sirzenich und auch gegen Schoden, trotz der fünf Gegentreffer, war er der Mannschaft ein sicherer Rückhalt. Leider hatte Leon gegen Ellscheid, wie fast die komplette Truppe, einen schlechten Tag. Dennoch ist Schere, wie alle ihn nennen, ein super Keeper, der alles mitbringt. Auf der Linie ist er enorm gut und hat sich auch bei hohen Bällen stark verbessert. Wir haben das Glück, zwei wirklich gute Keeper in den Reihen zu haben. Stefan Stroh, war längere Zeit krank und ist wieder im Training. Die beiden pushen sich im Training.

11ER: Wie können Sie die Brüderpaare Timo und Simon Berdi sowie Johannes und Michael Schiefers miteinander vergleichen?

Tintor: Beide Brüderpaare sind wichtig für unsere Mannschaft. Timo und Simon in der Offensive. Timo war lange verletzt und konnte die komplette Vorbereitung nicht mitmachen. Simon ist leider auf der Arbeit sehr viel eingebunden und ist nach Trier gezogen. Dadurch ist er nur noch selten im Training. Beide wissen, wo das Tor steht. Wichtig für uns ist, dass Timo langsam wieder zu 100 Prozent fit wird. Mit seiner Erfahrung und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor, kann er noch sehr wichtig für uns im Abstiegskampf werden. Johannes und Michael Schiefer spielen defensiv. Johannes als Linksverteidiger und Michael meist als Rechtsverteidiger. Michael hat immer einen lockeren Spruch auf Lager. Johannes besitzt einen guten linken Fuß und beackert unsere linke Seite. In der Defensive sind sie grundsätzlich gesetzt.