11ER: Gegen die SG Gusenburg glückte Ihrer Mannschaft der zweite zweitstellige Sieg in Folge. Was macht Ihr Team momentan so stark?
Benny Weiler: Wir haben aktuell alle Mann im Kader und alle sind fit. Das ist der entscheidende Punkt. In der Hinrunde war es teils so, dass bis zu zehn Spieler verletzt ausfielen. Wir haben zwar einen riesigen Kader, aber sowas ist kaum zu kompensieren. Auch weil die Belastung für einzelne Spieler, die immer ran mussten, umso höher war. Jetzt können wir aus dem Vollen schöpfen und das merkt man unserem Spiel an.
11ER: Hat sich in der Winterpause etwas am Kader verändert?
Weiler: Es gab keine externen Neuzugänge. Wir zogen Nikolai Smirnov aus unserer zweiten Mannschaft hoch. Er zeigte dort sehr gute Leistungen und sollte deshalb die Chance bei uns bekommen. Er hat bei uns in der Vorbereitung so gut performt, dass er die ersten beiden Spiele direkt von Anfang an spielte. Er ist eine absolut positive Überraschung und sein Potenzial ist noch nicht ausgeschöpft. Mit Hashiyar Issa und Finn Schmidt spielen dafür vorerst zwei unserer Spieler bei der Zweiten. Ich selbst habe mit 43 Jahren noch mal angegriffen, weil es in den Spielen vor der Winterpause so gut mit den Jungs klappte. Im Sommer ist aber definitiv Schluss. Aktuell steht uns auch Mattheo Fuhs zur Verfügung. Er hat Semesterferien und ist damit ein Bonusspieler für uns, der uns in der Innenverteidigung stärkt.
11ER: Für Ihr Team ist es aufgrund von vier Punkten Rückstand ein Alles-oder-Nichts-Spiel. Wie groß ist die Vorfreude?
Weiler: Wir sind seit Wochen heiß auf dieses Spiel und schon in der Vorbereitung lag unser voller Fokus auf dem direkten Duell mit Tarforst. Tarforst reicht ein Unentschieden, um uns auf Distanz zu halten und wir müssen gewinnen. Wir haben aus dem Hinspiel noch etwas gutzumachen, in dem wir 70 Minuten dominierten und dann den Sieg aus der Hand gaben. Am Ende waren wir mit dem 2:2 noch gut bedient. Das wollen wir jetzt besser machen und auf einen Punkt ranrücken. Bei so einem Abstand wird es für Tarforst vielleicht etwas unangenehmer an der Tabellenspitze.
11ER: Sie haben das Hinspiel angesprochen: Wie kam es nach der zwischenzeitlich dominanten Vorstellung zum Verlust der Führung?
Weiler: Wir hatten lange Zeit alles im Griff und so etwas hatte ich als Trainer auch noch nie erlebt. Nach dem 1:2 kam plötzlich Unruhe in unser Spiel und wir verloren komplett den Faden. Ich versuchte, die Jungs unter Kontrolle zu bringen und mit Auswechslungen Ruhe reinzubringen, aber es war nichts zu machen. Tarforst lief uns an und war von jetzt auf gleich voll im Spiel. Hintenraus hätten sie sogar noch einen Elfmeter bekommen können. Wenn man das ganze Spiel betrachtet, war das 2:2 in Ordnung, aber im Endeffekt durften wir uns noch bei unserem Torwart Pascal Gouverneur bedanken. Wir haben unsere Lehren gezogen und wollen es jetzt besser machen.
11ER: Für Tarforst wäre bereits ein Remis ein großer Schritt Richtung Meistertitel. Was für einen Gegner erwarten Sie am Sonntag?
Weiler: Erst einmal hoffen wir auf gutes Wetter und auf 200 bis 300 Zuschauer, die den Weg zu uns finden. Tarforst wird genauso heiß auf das Spiel sein wie wir. Sie sind keine Mannschaft, die sich hinten reinstellt, und das werden sie auch am Sonntag nicht tun. Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe, in dem vieles von der Tagesform abhängen wird. Beide Mannschaften sind spielstark und werden ihr eigenes Spiel durchsetzen wollen. Da kommt es auch darauf an, die kleinen Fehler zu vermeiden und die des Gegners auszunutzen. Ich hoffe, dass wir die Mannschaft sind, die das schafft. Wir wollen Tarforst schlagen.
11ER: Wie ist die personelle Lage vor dem Topspiel? Sind auch am Sonntag alle einsatzbereit?
Weiler: Alle Spieler sind da, fit und heiß auf das Spiel. Es wird momentan eher schwer, alle bei Laune zu halten und allen die Spielzeit zu geben, die sie verdienen. Es ist aber besser so als andersherum.