11ER: Im letzten Spiel trafen Sie auf die DJK Pluwig-Gusterath II und konnten dort den fünften Liga-Sieg in Folge einfahren. Wie haben Sie das Spiel wahrgenommen und wie nahmen Sie die Leistung des Unparteiischen wahr?
Alex Becker: Wir haben wie in den Wochen zuvor eigentlich ein gutes Spiel gemacht, erspielten viele Chancen, machten aber zu wenig daraus. Hintenraus sind wir noch etwas ins Straucheln gekommen. Für mich hat der Schiedsrichter das Spiel nicht entschieden. Wie die Spieler auch ist er ein Mensch und über 90 Minuten nicht fehlerfrei.
11ER: Woran machen Sie den derzeitigen Aufschwung fest?
Becker: Wir haben uns vor einigen Wochen zusammengesetzt und noch mal gesagt, dass wir mehr Leidenschaft und Kampf auf den Platz bringen müssen. Diese Tugenden müssen wir zuerst umsetzen und dann auf alles andere schauen. Wir spielten zu oft Tiki-Taka, sind praktisch in Schönheit gestorben. Es gilt, als Team an einem Strang zu ziehen. Dafür ist das Spiel gegen Gutweiler exemplarisch. Da mussten drei Spieler über 90 Minuten mitgeschleppt werden. Das geht nicht. Hinzu kommt, dass einige Verletzte zurückkamen. Mit Micheln, Hontheim, Kai Morbach und Engemann fehlten uns vier Stammspieler im Mittelfeld. So etwas kannst du als eine B-Klassen-Mannschaft nicht kompensieren. Seit dem Pokalspiel gegen Ehrang ist wieder ein richtiges Wir-Gefühl da. Die Trainingsbeteiligung ist gut und das zeigen wir auf dem Platz.
11ER: Es gibt auch einzelne Spieler, die im Aufschwung sind. Alexander Welter traf beispielsweise sechs Mal in den letzten vier Liga-Spielen. Was macht ihn derzeit so stark?
Becker: Wir spielen in der Offensive seit vier, fünf Wochen in der gleichen Formation. Davon profitiert nicht nur Alex, sondern auch alle anderen da vorne. Chris Wagner, Mike Scholer, Nick Hank oder Nils Bracker sind alle gut drauf. Sie arbeiten gut, verschieben und erkämpfen sich somit Chancen, die sie in Tore umsetzen können.
11ER: Trotz des sechsten Tabellenplatzes steht man derzeit nur vier Punkte hinter Spitzenreiter SV Mehring, auf den man demnächst trifft. Der kommende Gegner Ehrang II liegt gleichauf. Wie gehen Sie mit Ihrer Mannschaft in die nächsten Wochen?
Becker: Gerade weil wir in den letzten Wochen diese Siege eingefahren haben, gehen wir gelassen und ohne Druck in die nächsten Spiele. Wir werden versuchen, das mitzunehmen, was wir können, ohne dabei zu sagen: Wir müssen oben anklopfen. Am letzten Wochenende hatten wir bis auf Sascha Kohr fast nur junge Kerle in der Mannschaft. Das hat für uns Priorität. Wir wollen Spieler wie David Negelen, Nick Hank oder Philipp Welter, der länger kein Fußball spielte, ranführen und dazu bringen, ihre Leistung konstant abzurufen. Was dann in den Spielen rumkommt, nehmen wir gerne mit. In der Klasse kann es schnell gehen. Gegen Farschweiler hätten wir verlieren können, in Niederkell kamen wir mit einem blauen Auge davon und Pluwig hätte hintenraus auch noch auf 5:5 stellen können. Vieles ist tagesformabhängig. Da müssen wir realistisch bleiben. Die Jungs machen es momentan sehr gut, aber was in den nächsten Wochen kommt, das kommt.
11ER: Wie ist die Personalsituation vor dem kommenden Spiel?
Becker: Vorne sieht es wieder sehr gut aus, doch hinten fehlt uns die Konstanz in der Aufstellung. Philipp Klappert hat sich im Ruwertal verletzt und auch Lukas Kollmann fehlt uns verletzt. Moritz Wagner studiert in Köln. Die Jungs von der Zweiten werden uns aushelfen und gemeinsam mit Tobi Reichert [Trainer SG Pölich II, Anm. d. Red.] werden wir das Puzzle schon lösen. Wenn sich alle voll reinhauen, müssen wir uns nicht verstecken.