11ER: Nach neun ungeschlagenen Spielen in Folge konnte die SG Züsch in den letzten beiden Wochen erstmals keine Punkte einfahren. Dennoch steht man mit 23 Zählern und Platz fünf weiterhin sehr gut da. Wie lautet Ihre Einschätzung zur bisherigen Saisonleistung?
Andreas Weber: Wir sind etwas überraschend richtig gut in die Saison gestartet. In der Vorbereitung hatten wir noch kleinere Problemchen, haben uns hier und da taktisch nicht konsequent genug verhalten. Der Erfolg gegen Olewig hat uns gut getan und ein neues Selbstwertgefühl gegeben. Es folgte der Sieg gegen Bekond und so fügte sich dann eines in das andere. Wir entwickelten uns spielerisch weiter. Von daher waren unsere Leistungen überraschend, aber die Punkte, die wir geholt und die Siege, die wir eingefahren haben, waren verdient. Hier mit ein bisschen Glück, dort mit ein bisschen Pech, aber im Großen und Ganzen verdient. Allerdings war mir klar, dass es nur eine schöne Momentaufnahme ist. Nach dem Hochmut kommt der Fall – das Sprichwort ist sinnbildlich für unsere Situation. Der Ein oder Andere dachte, es läuft nach den ganzen Erfolgen von alleine und hat die Spiele auf die leichte Schulter genommen. Wir dürfen aber nicht vergessen, wo wir herkommen und werden das auch nicht. Wir wollen immer noch den frühen Klassenerhalt einfahren. Mit 23 Punkten sieht es gut aus, doch wir müssen noch ein paar nachlegen.
11ER: Wie war und ist die Stimmung im Verein nach dieser bisher gelungenen Saison?
Weber: Die Stimmung ist so gut wie nie, auch wenn sie nach den beiden Niederlagen etwas getrübt ist. Nach dem Spiel gegen Gutweiler war sie noch bombig. Wir trafen auf einen starken Gegner, bei dem uns bewusst war, dass wir verdient verloren haben. In Farschweiler wollten wir deshalb drei Punkte nachlegen und sind nach der Niederlage verständlicherweise enttäuscht. Der Mensch strebt immer nach mehr und wenn du gut in die Saison gestartet bist, willst du oben dranbleiben, immer weiter gewinnen. Da können solche Niederlagen wehtun. Die Stimmung ist trotzdem top und wir werden in dieser Trainingswoche versuchen, die Enttäuschung zu verarbeiten.
11ER: Gab es im Verein auch Stimmen, die nach dem guten Start sagten, dass man das Saisonziel Klassenerhalt anpassen müsse?
Weber: Die gab es, doch das war immer mehr im Spaß gemeint. Ich kann mich da nur wiederholen: Wo kommen wir her? Wie standen wir in den letzten Jahren? Welches Personal steht uns zur Verfügung? Das sind alles Dinge, die wir nicht vergessen dürfen. Ein, zwei Spieler kamen hinzu, doch im Grunde steht der gleiche Kader wie im letzten Jahr zur Verfügung. Da müssen wir realistisch sein. Je nachdem, wo wir am Ende stehen, können wir unsere Ziele zur nächsten Saison neu definieren. Diese Saison ist aber noch lang und obwohl ich nicht glaube, dass wir ganz unten reinrutschen werden, müssen wir immer noch Punkte für den Klassenerhalt sammeln. Haben wir das geschafft, können wir befreit aufspielen und schauen, wo wir landen.
11ER: Im nächsten Spiel wartet die SG Pölich, der direkte Tabellennachbar. Was gibt es zu diesem Team zu sagen?
Weber: Pölich war schon im letzten Jahr eine spielstarke Mannschaft, die hinten verwundbar ist. Die Klasse selektiert sich etwas und ich glaube nicht, dass Pölich oder wir ganz oben angreifen können. Von daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass wir noch längere Zeit Tabellennachbarn sind. Sie sind eine gefährliche Mannschaft, die individuell gut aufgestellt ist. Letztes Jahr konnten wir in Damflos knapp gewinnen und auch jetzt wird es ein hartes Stück Arbeit werden, gegen sie zu gewinnen.
11ER: Wie ist die Personalsituation vor dem Spiel gegen die Pölicher?
Weber: Joschi Ziegenhagel ist nach seinen Hüftproblemen noch im Aufbau, bekommt immer wieder seine Minuten. Mohamed musste im letzten Spiel ausgewechselt werden, wird gegen Pölich wahrscheinlich fehlen. Ansonsten sollten alle dabei sein. Das ist auch gut so, denn ich hoffe auf eine Reaktion. Gegen Farschweiler haben wir nach dem Rückstand keine gute Einstellung gezeigt. Jetzt müssen wir zeigen, dass es anders geht und die Attribute, die den Hochwald auszeichnen, abrufen. Wenn wir das schaffen, bin ich davon überzeugt, dass wir gegen Pölich unsere Punkte gewinnen werden.