11ER: Ihre Mannschaft war in den vergangen Jahren oft in der Spitzengruppe zu finden. In diesem Jahr läuft es noch nicht ganz so rund. Wie fällt Ihr bisheriges Fazit aus?

Uwe Wess: Ja, wir treten ein bisschen auf der Stelle, gerade nach dem 2:2 gegen Saarburg. Das Fazit fällt demzufolge auch durchwachsen aus, wir haben sicherlich noch großes Steigerungspotenzial. Da wir in einem Umbruchsjahr sind, sind wir auch noch nicht in unseren Rhythmus gekommen durch die ständig wechselnden Ausfälle und Aufstellungen. Doch das kann ich als Trainer wenig beeinflussen, wenn sich Spieler verletzen oder in den Urlaub fahren. Neun Punkte aus sieben Spielen sind aber deutlich zu wenig, wir hätten minimum drei Zähler mehr auf dem Konto haben können, wenn wir die Leistung kontinuierlicher abgerufen hätten.

11ER: Wie bewerten Sie den inneren Zusammenhalt und die Zusammenarbeit mit der Mannschaft?

Wess: Die ist absolut positiv zu bewerten. Wir analysieren zum Beispiel jedes Match und sprechen verschiedene Phasen an, in denen wir entweder gut oder aber weniger gut drin sind. Darüber wird in etwa zehn bis 15 Minuten nach dem Abschlusstraining am Freitag gesprochen. Die Spieler nehmen das auch an. Das macht ihnen viel Spaß, viele denken besser über gewisse Fehler nach, die im Spiel der Vorwoche gemacht wurden. Nach wie vor wird diese Videoanalyse vor dem gemeinsamen Essen abgehalten. Das ist zu einem richtigen Ritual geworden und schweißt zudem zusammen.

11ER: Sie haben es selbst ausgerufen, dieses Übergangsjahr. Welche Zielstellung soll dabei erreicht werden?

Wess: Ein Mittelfeldplatz ist anzustreben, eine Platzierung in den Top Fünf wäre gut. Doch wir müssen zunächst aufpassen, dass wir nicht unten reinrutschen und die Abstände auf die gefährdete Zone vergrößern. Das ist jetzt die vordringlichste Aufgabe.

11ER: Wie wurden die Abgänge von Niklas Kirsten zur SG Ruwertal sowie die Abschiede von Benedikt Schroeder und Florian Berens kompensiert?

Wess: Zunächst muss ich klar sagen, dass uns jeder Abgang wehtut, von der Qualität ganz zu schweigen, weil der Kader eh schon nicht so breit ist. Diese Abgänge versuchen wir über Spieler aus der zweiten Mannschaft und aus der A-Jugend aufzufangen. Andererseits geht das nur über Trainingsfleiß und Mentalität. Wir wollen diese Spieler so aufbauen, um auch in Zukunft in der A-Klasse eine gute Rolle zu spielen.

11ER: Wer drängt in die Startelf, wer hat einen Sprung nach vorne gemacht von den neuen, jungen Spielern? 

Wess: Da sind alle Spieler zu nennen, die jetzt neu hinzukamen oder den Weg aus der Zweiten genommen haben: Philipp Steiger, Maxi Michels, Nico Schitthof, Christian Fox und Yannik Carl. Das sind alles junge Kerle, die auf einem guten Weg, aber auch sehr geduldig und trainingsfleißig sind. Sie sind komplett integriert, benötigen aber auch Zeit in ihrer Entwicklung. Da wir meist nur mit einer Sturmspitze agieren, hat es Yannik Carl auch schwer. Dieser Platz ist heiß umkämpft. Er wird sich aber durchbeißen.

11ER: Wie schätzen Sie den kommenden Gegner aus Trier-Irsch ein? 

Wess: Für unseren Gegner, den ich nicht nur für die Mannschaft der Stunde halte, sondern für mich der absolute Titelfavorit ist, sprechen brutale Fakten: Christoph Nickl und der neue Spielertrainer Sebastian Szimayer schießen viele Tore und sind für jede Abwehr schwer zu verteidigen. Im Mittelfeld hat Irsch eine gute Breite und ebenso eine brutale Qualität. Da müssen wir höllisch aufpassen und versuchen, die defensiven Wege zuzumachen. Mit ihrem Torverhältnis von 26:3 besitzen sie einen Topwert, sie verfügen über Qualität auf allen Ebenen. Der neue Trainer weiß, was er macht und wie er die Truppe motivieren kann. Mit seiner fußballerischen Vita lebt er den Erfolg vor. Das ist eine junge und sehr ehrgeizige Mannschaft.

11ER: Was sind die Besonderheiten für Sie in einem solchen Derby?

Wess: Das ist genauso ein ganz normales Spiel, bei dem es um drei Punkte geht. Es ist wichtig, dass wir uns gut präsentieren und den Tabellenführer vor Probleme  stellen. Das Derby steht gar nicht so sehr im Vordergrund.

11ER: Welche Qualitäten bringt Peter Welter mit?

Wess: Peter ist ein super Linksfuß, ein Pluwiger Junge, der in der Mannschaft sehr beliebt ist. Er ist zweikampfstark, ehrgeizig und ein guter Freistoßschütze. Dass Peter gut drin ist in der Saison, hat er mehrfach bewiesen. Zudem ist er charakterlich einwandfrei und ein echter Teamplayer.