Die SG Wawern benötigte einen Sieg im letzten Saisonspiel gegen Meister Weintal, um die Hoffnung auf den Aufstieg über Rang zwei zu schaffen. Der Sieg glückte, dennoch dürfte der B-Liga-Neuling den Sprung in die A-Klasse knapp verpasst haben.

In einer Partie, die erst in der Nachspielzeit entschieden wurde, sah Weintals Trainer Dominik Bosl einen starken Gegner wie auch verdienten Sieger: „Die ersten 30 Minuten hatten wir Wawern ganz gut im Griff und gingen durch einen Foulelfmeter verdient in Führung. Danach bekam Wawern immer mehr Spielanteile. Wir liefen nicht mehr so hoch an und wurden hinten reingedrängt. Wawern drehte das Spiel deshalb nicht unverdient, auch wenn wir durch vermeidbare Fehler mithalfen. Wir legten danach etwas zu, aber der Ausgleich war schon ein bisschen glücklich. In der Nachspielzeit hätten wir auf 3:2 stellen können, vielleicht sogar müssen. Am Ende schlug Wawerns Torwart dann vom eigenen Strafraum ein Ball auf unser Tor und traf. Ein Tor, das er so wahrscheinlich nur einmal in seinem Leben schießt, aber der Ball war drin. Aufgrund der Leistungssteigerung ging der Sieg für Wawern auch in Ordnung. Glückwunsch an Wawern zu dieser guten Leistung und Saison.“

Robin Mohr schoss den B-11-Meister in der 21. Minute per Elfmeter in Führung. Wawern meldete sich vor rund 350 Zuschauern in der zweiten Hälfte zurück und glich durch Carsten Vogel (52.) aus, der ebenfalls vom Punkt traf. Aufgrund des Fernduells mit dem FC Könen musste der Aufsteiger siegen, mobilisierte in der Folge nochmals alle Kräfte und übernahm immer mehr Spielanteile. Vogel traf in der 72. Minute schließlich zur umjubelten Führung, die Luca Bälder in der 85. Minute ausglich. Als schon alles auf ein Remis und damit den Verlust des möglichen zweiten Tabellenplatzes deutete, flog ein langer Schlag von Wawerns Schlussmann Kristian Hrdlicka über das gesamte Spielfeld und schlug zum 3:2-Endstand ein (93.). 

Dank des Sieges behauptete die SG Wawern den zweiten Rang. Dennoch scheint der Sprung in die A-Klasse nicht geglückt zu sein. Der Grund: Aufgrund einer sieben Tore schlechteren Tordifferenz (+44 vs. +51) liegen die Wawerner hinter dem B1-Ligist Atzelgift, der sein letztes Spiel mit 5:0 gewann, wohl nur auf Rang 14 der Quotiententabelle – die ersten 13 Plätze berechtigen nach derzeitigem Stand zum Aufstieg. Änderungen sind jedoch noch möglich und eine finale Bestätigung des Fußballverbands Rheinland steht noch aus.

Saisonfazit

SG Weintal

Für die SG Weintal war es nach dem schwachen Saisonstart eine Fabelsaison, die mit der vorzeitigen Meisterschaft endete. Sowohl offensiv (97 Tore) als auch defensiv (31 Tore) zählten die Weintaler zur absoluten Spitze der B-11. Über die Rechtmäßigkeit des Titelgewinns und A-Klassen-Aufstiegs kann es daher keine zwei Meinungen geben. 

„Wir hatten einen holprigen Start, konnten dann aber Woche für Woche Sieg um Sieg sammeln. Es war eine anstrengende Saison, die aber auch extrem viel Spaß machte und einen guten Ausgang für uns hatte. Ich denke, es war eine Saison, an der wir uns alle noch einige Jahre erinnern werden“, fasste Weintals Trainer Dominik Bosl die Meistersaison zusammen.

SG Wawern

Aufsteiger Wawern setzte gleich zum Saisonstart (7:0 gegen Udelfangen) ein Ausrufezeichen und überzeugte offensiv wie defensiv. So sehr, dass man über die gesamte Saison nie das Podium verließ und sich am Ende mit spielerischer Klasse, Offensivstärke und solider Defensive den zweiten Tabellenplatz sicherte. Qualitäten, mit der man in der nächsten Saison erneut überzeugen wird – egal ob A- oder B-Klasse.

Foto: Archiv/Alfred Weinandy