Ob Jogi Löw, Lothar Matthäus oder Pep Guardiola - Matze Knop parodiert sie alle. Im Interview spricht der Comedian über seine Vorbilder, prominente Kollegen und warum Deutschland 2014 Weltmeister wird.

Bei den Live-Auftritten bietest du den Zuschauern nicht nur die bekannten Parodien, sondern vor allem auch Stand-up-Comedy. Was erwartet die Zuschauer insofern?

Matze Knop: So ein Abend ist immer sehr spontan, weil ich mein Publikum gerne mit einbeziehe. Ansonsten gibt es jede Menge Matze Knop zu erleben. Ich spreche über Persönliches aus dem Bereich Partnerschaft, Körperpflege, Wohnungssuche und –gestaltung und vieles mehr. Eben über all das, was ein „Platzhirsch“ zu erzählen hat. Dabei lote ich Vorteile und Widrigkeiten aus. Natürlich ist auch Fußball ein Thema, aber eben nur eins. Besonders für das weibliche Publikum ist ’ne Menge dabei. Ich hab mich für die Show tief in die Materie der Frau eingelesen.

Wo findest du Inspirationen für die Stand-up-Comedy, wie entwickelst du das Programm?

Matze Knop: Meine Inspirationen hole ich mir aus dem täglichen Leben, zum Beispiel bei der Fahrt mit der Deutschen Bahn, in der Schlange am Lufthansa-Check-in-Schalter, während ich an der Käsetheke bei Rewe stehe und beim Geburtstag der Oma, wenn sich der Onkel mit dem Nachbarn über die Einführung der Mautgebühr streitet, obwohl beide keinen Führerschein haben. Wenn ich mein Programm entwickle, ziehe ich mich drei Wochen zurück, schließe mich mit zwei, drei Leuten aus meinem Umfeld ein und wir hauen uns schonungslos die Gags um die Ohren. Nur die, bei denen alle lachen, schaffen es ins Programm. Danach brauche ich zwei Wochen Witzurlaub und dann geht’s auf Tour.

Hast du im Hinblick auf die Stand-up-Comedy ein Vorbild?

Matze Knop: In Amerika habe ich einen Schauspiel- und Comedy-Workshop besucht und mir seinerzeit auch viele Stand-up-Shows in New York und LA angeschaut. Dabei sind mir sehr viele außergewöhnlich talentierte Kollegen begegnet. Aber natürlich haben wir auch in Deutschland große Stand-up-Komiker. Das fängt bei Michael Mittermeier an und setzt sich bei Dieter Nuhr und Atze Schröder fort. Letztendlich kam es mir darauf an, meinen eigenen Stil zu finden. Ich denke, nach 15 Jahren Bühnenpräsenz habe ich das geschafft.

Wie sieht deine Vorbereitung auf eine Parodie aus – übst du erst alleine vor dem Spiegel? Wer fungiert als Testpublikum?

Matze Knop: Das Üben mache ich im besten Fall alleine, weil ich den Charakter, die Stimme erfühlen muss. Da stört Ablenkung von außen. Eine Kontrollfunktion hat mein Bruder Timo, mit dem ich sämtliche Einspieler vorbereite und umsetze. Aber selbst, wenn ich eine Stimme „drauf habe“, entwickelt sich die Parodie im Laufe der Zeit immer noch weiter. Ein Schüler würde jetzt sagen: „Nach der Klassenarbeit ist vor der Klassenarbeit. Das blöde Lernen hört nie auf.“

Dieter Bohlen will auf einem Plakat für mehr Zuschauer bei DSDS werben und bittet dich, das Plakat zu gestalten. Was sehen oder lesen wir?

Matze Knop: „GRÖPAZ (Größter Produzent aller Zeiten) sucht williges Gesangsfutter. Zwangsverträge inklusive! Seit zehn Staffeln suchen wir den Superstar und haben ihn noch nicht gefunden. Ich brauch mal wieder ordentlich was zum Beleidigen.“ Im Hintergrund steht eine Besetzungscouch.

Der große nationale Durchbruch gelang dir im Sommer 1997 mit der Comedy-Figur Supa Richie. Wie hast du die Figur entwickelt, was hat dich dazu inspiriert?

Matze Knop: Supa Richie war ursprünglich die Idee für eine Radio-Comedy. Richie sollte ein Protagonist von vielen sein. Nach kurzer Zeit stellte sich aber raus, dass dieser Richie, der in seinem 3er BMW zur Tankstelle fuhr, der heimliche Star der Show wurde. Innerhalb weniger Wochen ließ er das Faxgerät im Sender explodieren. Inspiriert haben mich damals Bekannte aus dem Sportverein, der Kollege, der im Bus immer hinter mir saß und die Jungs aus der Fußgängerzone, die mit der Straßenlaterne um die Wette geboxt haben. Aus diesen Bausteinen habe ich zuerst Richie und dann Supa Richie zusammengesetzt.

Sind alle Parodierten von deiner Darstellung begeistert oder gibt es auch „beleidigte Leberwürste“?

Matze Knop: Der Kaiser findet meine Parodie gut, Jürgen Klopp gefällt sie und von Dante hab ich bislang auch nur Positives gehört. Ich warte noch auf die Rückrufe von José Mourinho und Cristiano Ronaldo.

Mit wem würdest du gerne mal ein Duett singen?

Matze Knop: Mir wurde zugetragen, dass Ricky Martin einen Duett-Partner für den offiziellen WM-Song sucht. Ich hätte da noch Vakanzen. Aber musikalisch müsste er sich an meinen großen musikalischen Erfolgen orientieren. (lacht)

Ansonsten gerne mit Miley Cirus wegen der „Klamotten“. Oder mit Lady Gaga, die ich schon persönlich kennenlernen durfte. Wir waren zusammen in einem Interview und sie sagte: „He’s so funny“. Mein Song „Numero Uno“ als Luca Toni hat ihr gefallen. Sie hat die ganze Zeit mit dem Fuß gewippt. Ich hab mit meinem Speisekarten-Italienisch versucht, ein Gespräch aufzubauen. Sie kann aber gar kein Italienisch. Schön wäre auch ein Duett mit Paris Hilton. Dann würden sich die Anzahl meiner Twitter-Follower erhöhen.

Wer wird Fußball-Weltmeister 2014?

Matze Knop: Deutschland, ist doch klar! Die Franzosen haben sich nur mit Mühe und Not qualifiziert, die Engländer besiegen wir im Schlaf, die Spanier sind überaltert und die Holländer gewinnen grundsätzlich nie was.

Beurteile die folgenden fünf Promis auf ihre Parodiefähigkeit:

Der Graf

Matze Knop: Könnte man sowohl optisch als auch stimmlich gut imitieren.

Oskar Lafontaine

Matze Knop: Bei welchem Verein hat der nochmal gespielt?

Bruce Darnell

Matze Knop: Ich habe drei Paar Stöckelschuhe zerstört. Aber seinen Gang bekomme ich einfach nicht hin.

Helene Fischer

Matze Knop: Die hab ich schon parodiert.

Matze Knop

Matze Knop: Ginge auch. Ich wüsste auf alle Fälle ein paar Macken, die man herausarbeiten könnte. Werde die aber hier nicht bekannt geben.

Das Interview führte Ingo Beckendorf, Redakteur beim[link url=http://www.sol.de/lifestyle_info/ text= Lifestyle-Magazin in Saarbrücken.]