11ER: Wie ist die 1:2-Niederlage im Spitzenspiel in Tawern zu bewerten? Es war schließlich die erste Niederlage in der bisherigen Saison überhaupt.

Thomas Schleimer: Wir haben gegen eine heimstarke und leidenschaftlich spielende Tawerner Mannschaft verloren, obwohl wir keineswegs ein schlechtes Spiel gemacht haben. Vom Spielverlauf her wäre ein Unentschieden in Ordnung gewesen. Das Matchglück lag an diesem Tag aber nicht auf unserer Seite. Wir werden das Spiel in der Woche in Ruhe aufarbeiten.


11ER: Welche Dinge hat Ihre Mannschaft vermissen lassen, um dort zu gewinnen?

Schleimer: Ausschlaggebend für die Niederlage waren die beiden Standardtore Tawerns. Zeitgleich haben wir es nicht geschafft, eine gewisse Zielstrebigkeit in Richtung gegnerisches Tor zu entwickeln bzw. die vorhandenen Chancen besser auszuspielen oder zu nutzen. Zudem war ich auch nur bedingt mit unserem eigenen Positionsspiel zufrieden.

11ER: Welchen Effekt hatten Sie sich mit der Einwechslung von René Linster versprochen, der ja nicht unbedingt zur Stammelf zählt?

Schleimer: Pascal Dellwo war mit Gelb vorbelastet und mit der Einwechslung von René haben wir unsere Formation auf eine Dreier-Kette geändert. Hintergedanke war, durch die Umstellung einen zusätzlichen Offensivspieler im Zentrum zu haben. Die kurzfristige Änderung haben die Jungs auch ordentlich umgesetzt – ohne sich dafür mit dem Ausgleich zu belohnen. Davon abgesehen hat René in den vergangenen Spielen viele Einsatzminuten gesammelt.

11ER: Ihre Mannschaft führt noch mit vier Punkten vor Tawern. Gewinnt sie das Nachholspiel in Wallenborn am 22.11., sind es wahrscheinlich wieder sieben. Wie fokussiert und demütig gehen Sie jetzt in das nächste Spitzenspiel gegen Schleid?

Schleimer: Wir gehen jedes Spiel fokussiert und demütig an – unabhängig davon, wer der nächste Gegner ist.

11ER: Besteht die Gefahr, dass ein Bruch in die so souveräne Saison kommt?

Schleimer: Das werden die restlichen Partien bis zum Winter zeigen. In Tawern haben wir erst die dritte Pflichtspielniederlage im gesamten Kalenderjahr 2023 (Ruwertal im Frühjahr, Pokal-Aus gegen Bitburg) kassiert. Dies untermauert eindrucksvoll, welche Konstanz meine junge Mannschaft über das ganze Jahr zeigt. Aus diesem Grund verfallen wir nach einer Niederlage nicht in Panik oder Hektik. Genauso wenig wie wir nach zwölf Siegen am Stück in Ekstase verfallen sind. Wir im Trainerteam können das schon richtig einschätzen und tun gut daran, weiterhin in Ruhe zu arbeiten.

11ER: Wie stark ist der SV Schleid einzuschätzen, wo hat der Gegner seine Stärken?

Schleimer: Schleid hat sich in kürzester Zeit in der Spitzengruppe der Bezirksliga etabliert. Sie verfügen über eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern. Mit Gianluca Bohr, Luca Eichner und Tim Hartmann besitzen sie eine Achse, die über überdurchschnittliches Bezirksliga-Niveau verfügt. Schleid ist eine Mannschaft, die fußballerische Lösungen sucht und bis zum Ende oben mitspielen wird.

11ER: Welche Stärken bringt ihr Angreifer Jens Schneider mit?

Schleimer: Jens zählt für mich zu den besten Transfers, die die Mosella in den letzten Jahren gemacht hat. Es zeugt von der Attraktivität der Mosella, dass es uns damals gelungen ist – trotz einiger anderer, höherklassiger Anfragen – Jens von unserem Weg zu überzeugen. Er ist nicht nur ein überragender Kicker, sondern auch einer feiner Kerl. Seine individuelle Klasse, Spielintelligenz und sein enormer Ehrgeiz tun unserem Spiel unheimlich gut. Mit seinen 21 Jahren ist er bereits sehr weit und ein Führungsspieler, wenngleich ich bei ihm weiterhin noch ausreichend Potenzial sehe.

11ER: Wie beschreiben Sie die Qualitäten von Alexander Schwarz?

Schleimer: Alex ist inzwischen in den Vorstand der Mosella aufgerückt und lebt für den Verein. Er zeigt eine hohe Eigenmotivation und ist wichtiger Bestandteil des Teams. Es gibt wenige Trainingseinheiten, bei denen er nicht der erste Spieler in der Kabine ist. Seine Defensivaufgaben erfüllt er mit großer Zuverlässigkeit. Aktuell wünsche ich mir von ihm noch mehr Ertrag im Offensivspiel.