11ER: Gegen Konz feierte Ihr Team den sechsten Sieg in Folge seit der Winterpause. Wenn wir ehrlich sind: Hätten Sie mit einem solch guten Start gerechnet? Immerhin wurden alle Spiele bis auf das 3:2 gegen Igel II deutlich gewonnen.
Matteo Amodio: Ich habe mit einem guten Start gerechnet, aber nicht mit einem so guten. Wir hatten uns vor der Saison gesagt, dass wir möglichst lange oben mitspielen wollen, um nicht irgendwann im Niemandsland zu stehen und keine Spannung mehr zu haben. Uns war klar, dass wir das mit unseren vielen Spielern mit höherklassiger Erfahrung schaffen können. Wir setzten uns in der Pause zusammen, tranken und sprachen darüber, wie wir die restliche Saison angehen wollen. Unser Ziel ist es, kein Spiel mehr in dieser Saison zu verlieren. Dass wir in sechs Spielen jetzt mehr Tore schossen als in den 16 davor, ist schon krass und spricht für unsere Form.
11ER: Sie haben in der Mannschaft eine alte Garde erfahrener Spieler, die schon höherklassig spielte. Sind in der nächsten Saison wieder alle dabei?
Amodio: Die meisten bleiben dabei. Der Einzige, der aus beruflichen Gründen nicht mehr so regelmäßig zur Verfügung steht, ist Sébastien Blaise. In meinen Augen ist er einer unserer Leistungsträger, ist vorne rechts, links oder in der Mitte einsetzbar. Er ist dann nächste Saison auf Stand-by, aber ich gehe nicht davon aus, dass er viel Zeit für uns hat. Jerry Jungblut, der in der nächsten Saison schon 50 Jahre wäre, macht es von seiner körperlichen Verfassung abhängig.
11ER: Trotz seines Alters ist Jungblut ein Dauerbrenner in Ihrer Mannschaft und spielte 21 von 22 Spielen. Was zeichnet ihn aus?
Amodio: Ich habe mit Jerry damals schon unter meinem Vater als Trainer in Echternach gespielt. Wir sind über die Jahre immer wieder aufeinandergetroffen und, was den Fußball betrifft, so etwas wie Klassenkameraden. Als wir noch in der C-Klasse spielten, erklärte ich ihm das Projekt und sagte, dass er trotz seines Alters locker in der Klasse mithalten kann. Eigentlich hatte ich ihn nur als jemanden eingeplant, der uns ab und zu mal aushelfen kann. Jerry ist aber super professionell, spielte in der U21 Luxemburgs und schoss zwei Tore im UEFA-Pokal – das kann nicht jeder Spieler in der Kreisklasse von sich behaupten. Ihm fehlt zwar ab und zu die Spritzigkeit, aber mit seinem fußballerischen Können zählt er für mich immer noch zu den besten Spielern der Klasse.
11ER: Im nächsten Spiel wartet die SG Wawern, die weiter im Rennen um einen Aufstieg ist. Was für einen Gegner erwarten Sie?
Amodio: Wir spielten im letzten Jahr zweimal gegen Wawern. Im Pokal spielten wir Unentschieden und flogen dann im Elfmeterschießen gegen sie raus. Im Hinspiel verloren wir durch einen Elfmeter in der 91. Minute mit 1:2. Wawern hat viel individuelle Klasse mit Spielern wie Carsten Vogel. Auch Tim Vogel hat mir im letzten Spiel gegen uns sehr gut gefallen. Wawern ist eine der spielerisch stärksten Mannschaften der Klasse und wird es uns schwer machen. Wir haben aber einen guten Lauf, obwohl ein paar Spieler Wehwehchen haben. Die Spiele gegeneinander waren ausgeglichen, aber wir hatten ein kleines Chancenplus. Wir wollen uns auch dieses Mal mehr Chancen erarbeiten und sie am Samstag besser nutzen.
11ER: Wie steht es vor dem Spiel gegen Wawern ums Personal?
Amodio: Unser Kapitän Andreas Mayer fiel schon im letzten Spiel aus und hat vermutlich einen Zehenbruch. Steve Bermes hat Probleme mit dem Knöchel. Ansonsten sollten die meisten dabei sein.