11ER: Ihre Mannschaft hat überraschenderweise zuhause gegen den SV Föhren mit 1:2 verloren – und das in der 90. Minute. Wie ist dieses Ergebnis einzuordnen?
Klaus Grüber: Wir haben in drei Spielen zuvor dreimal gewonnen und sind zudem ohne Gegentor aus diesen Spielen gegangen. Gegen Föhren waren wir nicht in der Lage, uns hochkarätige Torchancen herauszuspielen. Ein kapitaler Doppelfehler hat zum Ausgleich geführt. Danach sind wir kein allzu großes Risiko mehr gegangen, weil wir mit dem 1:1 eigentlich hätten gut leben können. Nach dem späten Gegentor in der 90. Minute war es dann zu spät, um nochmals reagieren zu können.
11ER: Wie fällt Ihr Fazit vor dem letzten Spiel in 2023 aus?
Grüber: Wir hatten einen miesen Start und danach ein Zwischenhoch mit dem 3:1-Sieg gegen Schweich sowie dem 1:1 bei der SG Niederkell. Dann sind wir wieder in ein kleines Loch gefallen, als wir in Tarforst fünf Gegentore kassiert haben. Auch bei dem 3:3 beim VfL waren wir defensiv nicht stabil genug. Das war beim spektakulären 4:4 gegen Schöndorf ähnlich. Da haben wir erneut zu viele individuelle Fehler fabriziert, waren zumindest offensiv wieder durchschlagskräftig. In Pluwig haben wir 0:1 verloren, standen dort aber wieder wesentlich stabiler. Mit den drei Siegen in Folge danach haben wir uns endlich wieder im Mittelfeld etabliert. Mit dem gegenwärtigen siebten Platz sind wir zufrieden, wir gehören leistungsmäßig auch dorthin. Man muss schon konstatieren, dass mittlerweile jeder Fehler gnadenlos bestraft wird. Wir kriegen zu viele einfache Gegentore, die vermeidbar sind, wenn man sie früher hätte klären oder unterbinden können.
11ER: An welchen Dingen müssen Sie noch arbeiten, um im Frühjahr ohne Abstiegssorgen zu agieren bzw. noch ein, zwei Plätze gutzumachen?
Grüber: Die ersten fünf sind ein gutes Stück weg. Der sechste Platz kann es maximal noch werden. Wir tun gut daran, wenn wir zuerst nach unten schauen. Bis auf Rascheid ist die Liga wieder enger zusammengerückt. Da müssen wir höllisch aufpassen, früh im neuen Jahr punkten und keine kapitalen Fehler mehr machen. Unsere Stellschraube muss sein, an der wir drehen müssen, über 90 Minuten konzentriert zu arbeiten.
11ER: Wie wollen Sie das letzte Spiel des Jahres beim Spitzenreiter in Trier angehen? Kann es zu einer Überraschung reichen?
Grüber: Um bei der Eintracht irgendwas zu holen, müssen wir uns ganz schön strecken. Natürlich versuchen wir, ein frühes Gegentor zu vermeiden. Wir wissen, dass die Eintracht mit schnellen Spielzügen früh zum Erfolg kommen und die Partie beizeiten in ihre Richtung lenken will. Da müssen wir hellwach sein sowie kompakt und im Verbund verteidigen. Egal, wie es ausgeht: Wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen.
11ER: Welche Erinnerungen haben Sie an das Hinspiel?
Grüber: Da haben wir eine Halbzeit richtig gut gestanden, gut verteidigt und das Spiel offengehalten. Alle Tore sind in der zweiten Halbzeit gefallen. Mit dem fahrlässigen Rückpass auf den Torwart haben wir den SVE erst ins Spiel gebracht. Danach war Trier dominant, hat schnell das 2:0 nachgelegt. Das war dann nicht mehr zu korrigieren.
11ER: Welche Stärken bringt Sascha Schrodt mit?
Grüber: Sascha ist jetzt in der zweiten Saison bei uns und endlich in der A-Liga angekommen. Er ist ein sehr schneller Spieler, sehr ehrgeizig, engagiert und mit 110 Prozent bei der Sache. Vor dem Tor ist Sascha mittlerweile viel cooler und torgefährlicher geworden und mit zehn Treffern unser derzeit bester Torschütze. Technisch hat er noch Luft nach oben, muss auch noch ruhiger und überlegter vor dem Tor agieren.