11ER: Ihre Mannschaft hat gegen Schweich II beim 2:2-Unentschieden wieder eine starke Vorstellung abgeliefert und zuvor zweimal gewonnen. Wie sind die Ergebnisse und die Leistungen der letzten drei Spiele zu bewerten?

Gerd Morgen: Diese Spiele haben gezeigt, dass wir auch mit einem reduzierten Kader die Ordnung beibehalten und die Mannschaft sich an die taktischen Vorgaben hält. Sie hat vor allem taktisch diszipliniert gespielt und den Gegnern die Lust am Fußball genommen – mit fairen Mitteln wohlgemerkt. Die Mannschaft hat zuletzt eine gute Kompaktheit und ein effizientes Umschaltspiel gezeigt, gepaart mit leidenschaftlichem Verteidigen. Aus dem Spiel heraus lassen wir derzeit wenig zu.

11ER: Sie sprechen immer gern von ihren alten Männern, weil der Großteil der Spieler schon über 30 Jahre ist. Was zeichnet deren Spielweise aus?

Morgen: Eine Tatsache ist, dass viele Spieler, die noch immer dieses Niveau haben, eigentlich AH-Fußballer sind. Sie pflegen durch die Bank eine große Identifikation mit dem TuS Schillingen und haben nie woanders gespielt. Sie tragen sozusagen die DNA des TuS Schillingen in ihrem Herzen. So stellen sich die eigentlichen AH-Spieler, wie Maxi Heib, Timo Jost und Haiko Wagner, bei Bedarf zur Verfügung. Der interne Zusammenhalt ist schon bemerkenswert. Erfahrung, Leidenschaft und ein gutes Stellungsspiel zeichnen diese Spieler aus. Wir sind froh, dass wir sie haben.

11ER: Das Derby gegen die SG Niederkell steht vor der Tür. Welche Bedeutung hat so ein Match für die Spieler?

Morgen: Ich kann als Nicht-Schillinger die Derbyrivalität nachvollziehen, halte mich persönlich deshalb auch zurück, was irgendwelche Ansagen angeht. Bei den Jungs ist das Derby schon unter der Woche ein Riesenthema. Die wollen so ein wichtiges prestigeträchtiges Spiel natürlich immer gerne gewinnen. Doch das wird den Kickern aus Kell und Mandern auch so gehen.

11ER: Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Saison?

Morgen: Nun, wir haben eine unangenehme Phase gut überstanden und zuletzt nachgewiesen, dass wir an guten Tagen nicht nur mithalten, sondern auch jeden Gegner schlagen können. Ob wir erfolgreich sind, hängt immer auch davon ab, wie wir bestückt sind. Wir können sicherlich nicht jeden ersetzen, der mal ausfällt. Mit der Punkteausbeute und dem Tabellenplatz kann ich schon zufrieden sein, doch wir müssen aufpassen, weil der Abstand nach unten relativ gering ist. Das ist zum ersten Abstiegsplatz nur ein einziges Pünktchen. Alles ist immer auch tagesformabhängig. Dass wir die drei vergangenen Spiele nicht verloren und daraus sieben Punkte gezogen haben, macht mich stolz.

11ER: Was zeichnet Jannik Willems aus?

Morgen: Jannik hatte zuletzt immer wieder mit Achillessehnenbeschwerden zu kämpfen. Seine größte Waffe ist die überragende Schusstechnik und sein großes Schussvermögen. Er muss das nur öfter zeigen und sich mehr zutrauen. Er hatte eine Knieverletzung in der letzten Saison, die ihn zurückgeworfen hat. Auf der Zehn kann er für wertvolle Impulse sorgen, sollte sie aber auch öfter zeigen.