Während Laufeld/Buchholz einen extrem wichtigen Dreier im Kampf gegen den Abstieg eingesammelt hat und neue Hoffnung besteht, das Abstiegsgespenst spätestens im kommenden Frühjahr noch zu verjagen, hat die SG Ruwertal nach vier Siegen in Folge mit der Niederlage die Möglichkeit verpasst, näher ans Führungsduo aus Daleiden und Trier heranzurücken.

Nach einem Stellungsfehler in der Abwehr kamen die Gäste nach sieben Minuten mit dem ersten Angriff durch Mathias Biwer zur Führung, der den ansonsten starken Laufelder Keeper Stefan Stroh umkurvte und in aller Seelenruhe einschob. Auch im Anschluss daran zeigte sich Ruwertal offensivfreudig, verpasste es aber, die Führung auszubauen. „Wir müssen zwingend drei Tore nachlegen, haben aber zu inkonsequent agiert. Die Konzentration und Kaltschnäuzigkeit beim Abschluss haben gefehlt“, monierte Ruwertals Teammanager Bastian Jung nach Chancen von Karsten Willems, Fynn Martin und Biwer, dessen Mannschaft eine Grippe- und Krankheitswelle getroffen hatte. Für die etatmäßigen Torhüter Felix Kloy und Jens Ewald, die berufsbedingt fehlten, stand Carsten Bach im Kasten. Der ist eigentlich Torwarttrainer von Rheinlandligist SV Rot-Weiss Wittlich, doch dessen Pass liegt noch immer bei der SGR. Laufeld wurde dann wacher, agiler und kam mit viel Tempo in die Umschaltsituationen. Nach einer langen Flanke von Jonas Salzburger nahm Tilmann Meeth den Ball überragend an und zog volley aus der Drehung ins lange Eck zum 1:1-Ausgleich ab (18.). „Das war ein überragendes Tor der Marke Tor des Monats“, befand Laufelds Coach Oleg Tintor. Dieser Treffer gab den Hausherren offenbar so viel mentalen Auftrieb, dass sie plötzlich besser in den Zweikämpfen waren und mit Temperament und Leidenschaft agierten. Dennoch hatte Ruwertal mehr vom Spiel. Insbesondere Jannis Hoffmann stiftete das ein oder andere Mal mächtig Unruhe im letzten Drittel der Hausherren, doch Zählbares sprang vorerst nicht heraus. Nach einem Abstimmungsfehler zwischen den Ruwertaler Innenverteidigern kamen die Vulkaneifeler nach einer Flanke von Johannes Schiefer durch Kopfball von Meeth zur 2:1-Führung (29.). „Das 2:1 hat uns mehr Sicherheit gebracht, obwohl Ruwertal auch in jener Phase mehr Spielanteile besaß. Doch das war so gewollt, weil wir mit Tempo ins Konterspiel kommen wollten“, erklärte Tintor die Gemengelage. „Wir kamen genauso schläfrig aus der Pause, wie zu Beginn des Spiels. Nach dem 2:2 drohte die Partie für Ruwertal zu kippen“, ahnte der Laufelder Coach nach dem 2:2-Ausgleichstreffer von Biwer nichts Gutes (51.). Schließlich drehte Laufeld nach dem Treffer von Salzburger in der 60. Minute die Partie doch noch. Ein Fehlpass in der Gästeabwehr konnte der 21-jährige, beidfüßig starke Offensivmann abfangen und mit Tempo in Richtung Bach-Gehäuse zulaufen. Im Zusammenspiel mit Meeth und Patrick Scheid schob Salzburger den Ball links am Ruwertaler Torwart zum 3:2-Siegtreffer ins Netz (60.). Laufeld bekam das Momentum nun auf seine Seite gedreht und hatte durch Scheid und Meeth Möglichkeiten, den Vorsprung sogar auszubauen, doch Bach war mehrfach zur Stelle. „Durch einen individuellen Fehler kassieren wir das 2:3 und hatten in der Schlussphase durch den geschwächten Kader – es haben einige erkältete Spieler durchgespielt – nicht mehr die Power gehabt, noch mal zurückzuschlagen. Uns wurde das 3:3 wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung aberkannt. Doch Laufeld hat es mit seinen Mitteln und den langen Bällen auf die schnellen Angreifer auch gut gemacht. Wir hätten fünf, sechs Tore machen müssen. Das ist uns durch die fehlende Coolness vorm Tor leider nicht gelungen. So verlierst du zu so einem Zeitpunkt ein Spiel, das du normal für dich entscheiden musst“, haderte Bastian Jung mit der Chancenverwertung und der verpassten Möglichkeit, näher an die Tabellenspitze heranzurücken. Für Laufelds Trainer Oleg Tintor war der Sieg „enorm wichtig. Wir sind wieder dabei und haben den Klassenverbleib wieder in der eigenen Hand. Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen, wie sie sich da reingehauen und sich endlich auch mal für ihren Aufwand belohnt hat.“

Foto: Archiv/Sandra Maes