Es war ein Topspiel mit vielen Unwägbarkeiten, noch mehr technischen und Abwehrfehlern und Chancen fast im Minutentakt. Am Ende rettete Speichers Stürmer Tim Roth seiner Mannschaft mit dem Last-Minute-4:4 einen wichtigen Punkt. 

SV Speicher – SG Nusbaum 4:4 (2:2)

Schiedlich, friedlich geht anders. Es war ein Spiel mit offenem Visier und am Ende gab es trotz aller Offensivbemühungen keinen Sieger. Vor 208 zahlenden Zuschauern auf der Sportanlage in Speicher entwickelte sich beizeiten ein flottes, zuweilen auch turbulentes Spiel mit einem Blitzstart für den SVS. Thomas Schütz und Tim Roth, der spätere Torschütze zum 4:4, hatten die Töpferstädter nach sieben Minuten bereits mit 2:0 in Front gebracht. Während SVS-Trainer Martin Wagener von einem „extrem guten Beginn mit zwei ganz schnellen Toren“ sprach, konnte es Nusbaums Trainer Frank Hermes kaum fassen, was er von seiner Mannschaft da zu sehen bekam. „Als es nach sieben Minuten 0:2 steht, habe ich gedacht, das kann nicht wahr sein. Wir waren in den Zweikämpfen nicht präsent und sind in Konter reingelaufen. Da mussten wir erstmal diese Nackenschläge wegstecken.“ Ein Torwartfehler des Speicherer Schlussmannes Stefan Stamer hatte die Gäste wieder ins Spiel gebracht. „Ärgerlich, dass wir durch einen krassen Torwartfehler den Faden verloren haben“, resümierte SVS-Coach Wagener. Denn Nusbaum spielte sich frei und kam durch Timur Crnovrsanin in der 18. Minute zum Anschlusstor. Als Noah Prinz acht Minuten später zum Schuss ansetzte und es plötzlich 2:2 stand, war alles wieder offen. In dieser Phase sprach Hermes sogar davon, dass „wir hätten schon zur Halbzeit mit 4:2 in Führung liegen müssen, als zwei meiner Spieler allein auf den Torwart von Speicher zuliefen“, Stamer aber seinen Fehler wieder ausbügelte. Jannik Böwen ließ Nusbaum in der 51. Minute erstmals in Front ziehen, doch Andrej Pertsch machte die Partie mit einem haltbaren 30-Meter-Schuss wieder spannend. „Wir haben die 4:3-Führung verpasst, als wir zwei gegen eins gelaufen sind und den Deckel draufmachen müssen“., ärgerte sich der Nusbaumer Trainer maßlos. Auch der Nusbaumer Keeper Thomas Prinz hatte nach Einschätzung seines Trainers nicht den besten Tag erwischt. Als Eldin Hodzic in der 70. Minute das 4:3 für die nimmermüden Gäste erzielte, fanden sich schon viele der 210 Zuschauer mit der drohenden Heimniederlage ab, doch Roth rettete den finalen Punkt. „Wir haben alles nach vorn geworfen und haben bis zum Schluss noch an den Punkt geglaubt“, sah Martin Wagener ein Happy-End. Frank Hermes ordnete das 4:4 realistisch ein. „Das 4:4 ist nicht ganz unverdient, doch etwas glücklich für Speicher. Doch ich habe auch eine hundertprozentige Steigerung gegenüber dem letzten Spiel vom Mittwoch gegen Wallenborn gesehen.“ (ls)