11ER: Wie fällt Ihre Einschätzung nach dem 6:1-Erfolg in Tarforst aus?
Till Schweitzer: Wir haben früh geführt und hatten zwei weitere gute Chancen, um nachzulegen. Hätte es bis zur Halbzeit 3:1 gestanden, hätte sich niemand beschweren dürfen. Als wir nach dem Wechsel 20 Minuten den Faden verloren haben, kam Tarfordst besser rein, erzielte das 1:1 und brachte uns etwas aus dem Konzept. Doch mit der Einwechslung von Tim Brandscheid kam von der Bank viel Offensivqualität ins Spiel. Wir haben dann hintenraus viele gute Lösungen gehabt und verdient gewonnen. Insgesamt war die Leistung über die gesamte Spielzeit aber noch nicht konstant gut.
11ER: Wie bewerten Sie die allgemeine Konstellation als Tabellenvierter, wie fällt Ihr Fazit aus?
Schweitzer: Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir eine junge Mannschaft haben, die sich noch an Tempo und Körperlichkeit gewöhnen und eine Stammformation noch gefunden werden muss. Das trägt Prozesscharakter. Den Neuaufbau so zu gehen und nicht unbedingt Titelfavorit sein zu müssen, war uns ganz wichtig. Wir hätten gerne den ein oder anderen Punkt mehr auf dem Konto gehabt, wenn man daran denkt, dass wir in Schweich in der 90. Minute das 1:1 kassierten und in Geisfeld sowie in Pluwig mit 0:1 verloren. Das war natürlich maximal doof, wir haben Lehrgeld bezahlt. Der momentane vierte Platz entspricht auch unseren Erwartungen nach zehn Spielen. Das ist absolut in Ordnung. Man muss bedenken, dass bei den Teams, die da oben vor uns stehen, das personelle Grundgerüst seit Jahren steht.
11ER: Wie beschreiben Sie die Stärken Ihrer Mannschaft?
Schweitzer: Wir sind immer in der Lage, vorne Tore zu schießen. Solche jungen Leute wie Robin Esser und Luca Bierbrauer sind super in Form, auch Philipp Brost ist stets für Tore gut. Wir haben über die Außenbahnen ein brutal gutes Tempo. Die Jugendlichkeit ist ebenfalls eine Stärke von uns und auch die Konstanz, die die erfahrenen Spieler einbringen.
11ER: An welchen Baustellen müssen Sie als Trainerteam aktuell noch arbeiten?
Schweitzer: Wir lassen noch zu viele Torchancen liegen. Stellen wir dieses Manko ab, verlierst du beispielsweise in Pluwig nicht. Da müssen wir unbedingt abgezockter und konsequenter werden und auch zielstrebiger sein. Baustellen sehe ich auch in der Körperlichkeit und der Defensivarbeit insgesamt.
11ER: Wie schätzen Sie den Gegner SV Trier-Irsch ein?
Schweitzer: Dass sie eine gute Rolle spielen werden und nicht im Tabellenkeller verbleiben, war uns bewusst. Nach ein paar Anpassungsproblemen sind sie in der Liga angekommen. Mit Christoph Nickl hat Irsch einen unglaublich erfahrenen Torjäger, der weiß, wo die Kiste steht. Und mit Tobias Spruck und Philipp Hermes zwei Rheinlandliga-erfahrene Spielertrainer.
11ER: Wie charakterisieren Sie den jungen Robin Esser?
Schweitzer: Robin spielt unglaublich erfrischend über die Außenbahnen, war in Tarforst unser Matchwinner. Robin agiert sehr variabel, ist dribbelstark, schnell und technisch gut. Es gibt kaum etwas auszusetzen bei ihm.
11ER: Welche Stärken bringt Luca Bierbrauer mit, der ja schon einige Jahre in der ersten Mannschaft spielt?
Schweitzer: Luca ist technisch total stark und hat immer kreative Lösungen parat. Ich denke, dass Luca alles mit dem Ball kann und er als Vorlagengeber seine eigentlichen Stärken besitzt. Durch seine Persönlichkeit ist er auch ein toller Typ, der stets gut gelaunt durch die Welt geht.
