11ER: In den letzten sechs Partien gelangen dem SV Konz lediglich zwei Siege. Worauf führen Sie diese mäßige Ausbeute zurück?
Thomas Berens: Dass wir ziemlich viele Spielerwechsel haben und keine Konstanz in den Trainings- und Spielbetrieb bekommen. Die Automatismen fehlen. Wir mussten das Teamgefüge oft umbauen, viele Spieler mussten auf ihnen fremden Positionen spielen. Wir haben von der Dreier- auf Viererkette umgestellt, um im Modus zu bleiben. Beispielsweise mussten ungewohnte Positionen übernommen werden, wie bei Jeremy Kaiser, der jetzt Innenverteidiger spielt oder bei Kai Peters, der im rechten offensiven Mittelfeld agiert, anstatt weiter vorn. Oder Kevin Bernard musste zuletzt mit Tristan Reger auf der Sechs spielen und konnte dadurch eben nicht an die vorderste Front, wo er seine Tore macht. Viele Spieler fehlen auch in den wichtigen Trainingseinheiten am Freitagabend. Da muss ich ständig einen gewissen Spagat hinbekommen, um auch Leute dort zu schulen und zu trainieren, auf dessen Positionen sie dann am Sonntag im Einsatz sind. Doch das ist oft nicht machbar, weil sie vor dem Spiel dann kurzfristig absagen.
Berens: Im Gesamtpaket sind da auch Urlaube dabei, aber hauptsächlich ist diese Fluktuation den Verletzungsproblemen geschuldet. Es gibt einige Langzeitverletzte, aber auch temporäre muskuläre Probleme, die uns immer wieder aus der Bahn werfen. Jetzt habe ich schon wieder eine Hiobsbotschaft überbracht bekommen, dass mir Nikola Kiefer länger ausfällt. Er hat heute bei Dr. Krapf die Diagnose gestellt bekommen, dass er mit einem Ödem im Knie bis zur Winterpause ausfallen wird. Da kannst du als Trainer nichts machen.
Berens: Kai Peters hat sich zum Spieltag zum Glück fit gemeldet. So können wir die Innenverteidigung wieder umbauen und Kai dort einsetzen. Wir hoffen, dass auch Daniel Bobinets zurückkommt und wir Luis Berens fit kriegen. Mit ihnen ist dann wieder ein gezielteres Training möglich. Der Fokus wird aber sowieso auf der Stabilisierung der Defensive und im Umschaltspiel liegen.
Berens: Jonas ist sehr unbekümmert, agiert sehr ruhig geht gelassen an seine Aufgaben heran. Doch er meistert sie meist souverän, hat aber auch Leistungsschwankungen zu überstehen. Jonas ist polyvalent einsetzbar, man kann sich zu 100 Prozent auf ihn verlassen. Eigentlich spielt er hinten rechts, doch ich habe ihn jetzt auch mal auf den rechten offensiven Flügel gesetzt, da er sehr dribbelstark und spielintelligent ist. Jonas muss noch an seine Konstanz arbeiten.
Berens: Kröv war schon immer eine unbequeme Mannschaft. Sie haben die ersten zwei Spiele nicht gewonnen, sind aber seit acht Spielen mit sieben Siegen sehr gut unterwegs. Sie gewinnen auch mal Spiele zu Null oder mit wenigen Gegentoren und besitzen eine gute, stabile Defensive. Mit Alex Klein, Niklas Servatius und Stefan Caspari haben sie jede Menge Qualität nach vorn und ständige Unruhestifter in ihren Reihen. Es kommt darauf an, diese drei Spieler aus der Partie zu nehmen.
Berens: Ja, im September haben wir unser Rheinlandpokalspiel gegen Kröv mit 4:1 gewonnen. Doch da waren wir in der Quantität breit besetzt. Da haben einige junge Spieler ihre Chance genutzt, Spielzeit zu generieren, die sie sonst nicht so bekommen hätten. Das hatte in der ersten Halbzeit nicht so effektiv geklappt. Mit den Routiniers, die dann in der zweiten Halbzeit ins Spiel kamen, haben wir das Ding gedreht. Jetzt bestehen andere Vorzeichen, jetzt ist der Druck da, den wir damals nicht hatten.