11ER: Ihre Mannschaft hat auch in Pluwig bei einem Team aus dem erweiterten Spitzenbereich ein gutes Spiel abgeliefert. Wie bewerten Sie das 1:2?
Alexander Becker: In den ersten 40 Minuten waren wir die klar spielbestimmende Mannschaft, Pluwig ist wenig eingefallen. Doch wir haben es versäumt, unsere Einschussmöglichkeiten zu nutzen, hätten zur Halbzeit entweder höher führen oder aber das Gegentor zum 1:1 verhindern müssen. Doch das Tor von Jan Becker war ein toller Volleyschuss aus 20 Metern, der war nicht zu halten. In der zweiten Halbzeit habe ich ein offenes Spiel gesehen. Marcel Dammer hatte die Riesenchance zum 2:1, hatte da freie Schussbahn. Wir haben auch nach dem Rückstand alles investiert, waren über weite Strecken ebenbürtig und haben insgesamt ein ordentliches Auswärtsspiel abgeliefert. Nur die Cleverness hat uns gefehlt.
11ER: Welches Zwischenfazit ziehen Sie nach sieben Spieltagen?
Becker: Wir haben viermal verloren, aber auch dreimal gewonnen. Vor allem waren die drei Siege in Folge vor dem Pluwig-Spiel immens wichtig, nachdem wir etliche verletzungsbedingte oder berufliche Ausfälle zu beklagen hatten. Die vielen Gegentore sind natürlich inakzeptabel. Doch wir haben nicht nur 21 Gegentore kassiert, sondern auch zu viele Chancen liegenlassen. Wir sind insgesamt aber im Soll mit der jungen und entwicklungsfähigen Mannschaft, bei der jedoch Rückschläge einkalkuliert sind.
11ER: Was läuft besonders gut?
Becker: Auch wenn wir am vergangenen Sonntag in Pluwig nicht gepunktet haben, sind die vier jüngsten Spiele positiv zu bewerten. Die Arbeit gegen den Ball ist deutlich besser geworden. Wir haben insgesamt auch bessere Abstände. Die taktischen Vorgaben werden gut umgesetzt von den Jungs.
11ER: Welche taktische Grundidee verfolgen Sie als Trainer?
Becker: Wir wollen das Zentrum kompakt halten und über die Stürmer und die Außenbahnen die Tiefe mit einem schnellen Umschaltspiel besetzen. Es geht darum, in Ballnähe Überzahlsituationen zu schaffen, aber vor allem fußballerische Lösungen zu finden.
11ER: Wo muss deutlich nachjustiert werden?
Becker: Das ist ganz klar die Chancenverwertung. Wir lassen noch zu viele klare Aktionen ungenutzt, weil wir oft noch die falschen Entscheidungen treffen.
11ER: Jetzt kommt mit der Schweicher Mosella ebenfalls eine zweite Mannschaft nach Tarforst. Wie schätzen Sie gegenwärtig den Gegner ein?
Becker: Uns erwartet eine kämpferisch starke und kompakt in den Räumen stehende Schweicher Mannschaft. Die sind eingespielt und können kicken. Schweich kommt über seine schnellen Umschaltmomente, da sollten wir ordentliche Abstände zwischen den Ketten haben. Es wird eine enge Kiste.
11ER: Welche Stärken bringt Ihr Co-Spielertrainer Jan Bauchmüller mit?
Becker: Jan hat unglaubliche Erfahrung und ist brutal wichtig für das Team. Er besitzt jede Menge fußballerische Qualitäten, ist auch menschlich top und wird in der Mannschaft sehr geschätzt. Jan hat gute Aktionen nach vorne und ist ein Typ Antreiber. Bei uns agiert Jan entweder als Rechtsverteidiger oder auch auf der Sechs im Zentrum.
11ER: Wo liegen die Stärken von Philipp Salm?
Becker: Philipp ist nicht der klassische Mittelstürmertypus, sondern kommt mehr aus 16, 18 Metern mit Tempo, wenn er ins Eins-gegen-eins gehen kann. Er ist technisch gut, sein Kopfballspiel ist ausbaufähig. Philipp ist jetzt in seinem zweiten Seniorenjahr und im ersten in der A-Liga. In der vergangenen Saison hat Philipp in der B-Klasse 18 Tore in 17 Spielen erzielt. Das sagt alles über seine Klasse. Doch jetzt muss er eine Etage höher noch mal zulegen. Dennoch hat er Fortschritte in Sachen Trainingsintensität gemacht. Er kann der Mannschaft in Zukunft noch mehr helfen und gilt als entwicklungsfähiger Perspektivspieler.