Das Derby hielt, was es im Vorfeld versprach: So sahen die 425 zahlenden Zuschauer nicht nur sechs Tore, einen Platzverweis und jede Menge Emotionen, sondern auch ansprechende Fußballkost.




Obwohl Pascal Hurth zunächst den Pfosten traf (14.), gelang den Saartalern mit einem Doppelschlag binnen vier Minuten eine 2:0-Führung. Nicolas Jakob hatte mit einem Schlenzer zur Schodener Führung getroffen (24.), ehe Nico Kruppert nach Vorarbeit von Dominik Lorth vorbei an Keeper Jonas Krista für das 2:0 verantwortlich zeichnete – 0:2 (28.). Der SVT besaß zwar danach eine dicke Doppelchance, doch Schoden hätte nach einem weiteren Konter durch Kruppert durchaus auch das dritte Tor nachlegen können. Mit einer tollen Einzelleistung brachte Hurth noch vor der Pause mit dem 1:2 Tawern ins Spiel zurück (37.). Während ein Freistoß von Jakob an Freund und Feind um Haaresbreite am Tawerner Gehäuse vorbeistrich, hatte Hurth per Kopf die Möglichkeit zum Ausgleich (43.). Als Saartals Nico Ockfen wegen wiederholtem Foulspiel in der 75. Minute Gelb-Rot sah und Tawern folglich in Überzahl agierte, änderten sich die Kräfteverhältnisse entscheidend. Denn in der Schlussphase kam Tawern nicht nur zum Ausgleich, sondern auch zum viel umjubelten Siegtreffer. Eine gut getimte Rechtsflanke von Jonathan Konrad verwertete Idris Lataev per Kopf zum 2:2 (82.), ehe dem eingewechselten Christoph Streit nach einer Kombination über Hurth und Johannes Weber das 3:2 gelang (85.). Den Schlusspunkt unter eine furiose Aufholjagd der Hausherren setzte Johannes Weber mit dem 4:2 (89.). Acht Minuten reichten aus, um aus einem 1:2-Rückstand noch einen 4:2-Sieg zu machen. Schodens Sportlicher Leiter Philip Kramp sprach nach dem Derby von „einer guten Leistung“ der Mannschaft von Trainer Peter Schuh. „Wir haben eine super erste Hälfte gespielt mit weiteren tollen Chancen zum Ausbau der Führung. Spätestens nach der Gelb-Roten Karte, die man geben kann, hatten wir nicht mehr viel entgegenzusetzen. Wir haben dennoch einen starken Willen gezeigt, den die vielen SG-Zuschauer honoriert haben. Trotz der Niederlage ist die Stimmung und die Mentalität absolut intakt. Weil der Druck zu groß wurde, haben wir hinten raus auch verdient verloren.“ Tawerns Coach Steve Birtz gab folgendes Statement zu Protokoll: „Es war ein sehr kurioses Spiel. Nach 15 Minuten sollten wir eigentlich 2:0oder 3:0 führen. Wir haben uns sehr gute Chancen herausgespielt, außer ein 50 Meter-Versuch von Saartal hatten wir alles im Griff. Dann allerdings bekommen wir immer wieder hohe Bälle zwischen Mittelfeld und Verteidigung nicht verteidigt, lassen vier gute Chancen von Saartal zu, aus denen zwei Tore resultierten. Zwischen diesen Chancen haben auch wir immer wieder gute Möglichkeiten gehabt. Die zweite Hälfte haben wir außer einem Freistoß keinen Torschuss mehr zugelassen. Direkt nach der Pause müssen wir nach einem Eckball das 2:2 machen, auch der Ball war nicht drin. Wir haben dann allerdings, trotz sehr viel Ballbesitz, über einen längeren Zeitraum zu wenige Chancen herausgespielt. Mit den offensiven Wechseln haben wir dann noch mal richtig Schwung ins Spiel gebracht und das Spiel verdient, wenn auch glücklich gewonnen.“

Foto: Sandra Maes