11ER: Sie haben mit dem SV Tawern Ihr erstes Pflichtspiel in Sirzenich bestritten. Wie fällt Ihr Urteil aus?
Steve Birtz: Im Nachhinein müssen wir mit dem Resultat zufrieden sein. Wir haben in Sirzenich einen guten Fußball gespielt und in einem Spiel, das zum Schluss ein offener Schlagabtausch war, dagegengehalten. Insgesamt haben die Jungs das gut gemacht.
Birtz: Als Spieler der dritten Mannschaft war ich schon ein Stück weit näher an der Mannschaft dran, als man es als Außenstehender erwarten durfte. Einige Spieler, doch längst nicht alle, habe ich persönlich vorher schon gekannt. Es war mir dann schon wichtig, viele Einzelgespräche zu führen. Die Freitagseinheit habe ich dann selbst gemacht. In der Mannschaft steckt enormes Potenzial, das ich jetzt aus ihr herauskitzeln muss.
11ER: Geben Sie uns doch bitte einen Einblick in Ihre sportliche Vita.
Birtz: Als Luxemburger bin ich beim CS Grevenmacher groß geworden, habe alle Jugendteams durchlaufen und mit 17 Jahren mein erstes Spiel in der ersten Mannschaft gemacht. So habe ich mit dem CSG 1998 den luxemburgischen Pokal geholt und in der Saison 2002/03 das Double. Es war eine sehr schöne Zeit, auch wenn man auf die Qualifikationsspiele zur Champions-League zurückblickt. Als Jugendnationalspieler Luxemburgs habe ich von der U16 bis zur U21 jedes Spiel absolviert. 2005 bin ich dann weg aus Grevenmacher und war anschließend fünf Jahre lang Spielertrainer bei Jeunesse Biwer in der ersten Division Luxemburgs, was der dritthöchsten Liga entspricht. In Biwer war ich auch in die Vorstandsarbeit mit eingebunden und später noch mal für ein halbes Jahr als Interimstrainer tätig. Seit 2010 lebe ich mit meiner Familie in Tawern und bin seit 2019 auch Spieler der dritten Mannschaft. Zuvor war ich bereits Trainer vom F- bis zum E-Jugendbereich.
11ER: Was schwebt Ihnen beim SV Tawern vor?
Birtz: Das Traineramt ist auf lange Sicht ausgelegt und ich möchte die Mannschaft wieder in die oberen Regionen der A-Liga führen. Eine reizvolle Aufgabe für mich ist auch die Gründung einer so genannten Jugendkommission beim SV Tawern.
11ER: Wie leistungsstark schätzen Sie die Liga ein?
Birtz: Über den Stellenwert der Liga kann ich nicht viel sagen, doch dort wird schon ein guter Fußball gespielt. Auch technisch sehe ich ein gutes Niveau, es gibt aber in diesem Jahr keine Übermannschaft. Die Liga ist relativ ausgeglichen.
11ER: Welche Schwerpunkte setzen Sie künftig?
Birtz: Mir ist die Disziplin sehr wichtig, ohne sie geht gar nichts. Daran werden wir in den nächsten Wochen verstärkt arbeiten, auch an taktischen Dingen. Darüber hinaus werde ich die Einzelgespräche fortführen, um zu wissen, wie ein Spieler in gewissen Situationen tickt und wie ich ihnen am besten die Angst nehmen kann. Die Spieler dürfen auch Fehler machen, wenn man sie später ausbügeln kann. Wir haben eine junge Mannschaft und ich bin es gewohnt, mit jungen Spielern zu arbeiten. Ganz wichtig ist auch der Spaß am Spiel. Fußball ist Hobby und wenn du keinen Spaß an deinem Hobby hast, macht das alles wenig Sinn. Ich werde jetzt schnellstens herausfinden, wie ich die Jungs weiterbringen kann.
11ER: Wie schätzen Sie den kommenden Gegner FC Könen ein?
Birtz: Das ist eine kompakte und robuste Mannschaft, die wohl defensiv nicht immer stabil ist. Das wird aber kein einfaches Spiel, zumal es Derbycharakter trägt. Taktisch ist es ein Spiel auf Augenhöhe, doch bei uns muss am Sonntag vor unseren vielen Zuschauern die Post abgehen. Im Derby zählen keine Tabellenstände oder vorherige Ergebnisse. Das ist Tagesgeschäft und da zählen nur der Einsatz, der Wille und die Mentalität.
11ER: Wie stellen Sie Ihre Mannschaft auf das Derby ein?
Birtz: Wir haben zwei Trainingseinheiten diese Woche und werden auch nach dem kraftraubenden Spiel in Sirzenich regenerieren. Da gehört es auch dazu, die Spieler psychologisch auf die Aufgabe gegen Könen einzustellen. Der Spaßfaktor wird aber nicht zu kurz kommen.