11ER: Ihre Mannschaft hat das Spitzenspiel in Pluwig 0:1 verloren. Welche Gedanken gehen Ihnen im Nachgang der Partie noch durch den Kopf?
Steve Birtz: Dass der Schiedsrichter das Spiel aus meiner Sicht sehr unglücklich geleitet hat. Die Entscheidung, die zum Foulelfmeter für Pluwig führte, sehe ich im Nachhinein noch sehr kritisch. Zum anderen haben wir einen Handelfmeter nicht bekommen. Uns wurden in einigen Szenen Vorteilssituationen abgepfiffen, wo er hätte weiterlaufen lassen können. Doch noch mal: Es gehört zu dieser Niederlage auch dazu, dass wir unsere Chancen, die wir in beiden Halbzeiten hatten, nicht gemacht haben. Dann bräuchten wir erst gar nicht über andere Dinge zu reden, die wir nicht beeinflussen können.
11ER: Wie sehen Sie die Konstellation im Titelkampf? Es geht ja mächtig eng an der Tabellenspitze zu – und das seit Wochen.
Birtz: Uns kommt entgegen, trotz der Niederlage in Pluwig, dass wir gegen die Teams, die unter uns rangieren, gewonnen und unsere Hausaufgaben gemacht haben. Mit dem 0:1 ist nichts passiert, niemand feiert schon jetzt den Meistertitel, niemand ist bereits abgestiegen. Wir müssen jetzt drei Punkte nachlegen, gar keine Frage. Wir haben mit Welschbillig noch zwei Spiele vor der Brust. Danach werden wir uns neu fokussieren und ausrichten und in die Analyse gehen, um für das Frühjahr die Richtung abzustecken. Der Titelkampf ist nach wie vor sehr eng und spannend. Es ist noch keinem gelungen, sich mit drei, vier Punkten abzusetzen. Umso wichtiger ist es, die Big Points einzufahren. Doch die Spiele gegen die sogenannten Kleinen sind halt noch wichtiger, weil diese Mannschaften immer noch mal zehn Prozent mehr geben. Das hat man gegen den FC Könen gesehen, der bei uns eine wirklich gute Leistung gezeigt hat. Da haben wir eben nicht mal so im Vorbeigehen gewonnen. Das 4:2 war hart umkämpft.
11ER: Wie schätzen Sie den Gegner ein?
Birtz: Persönlich habe ich jetzt zwei Spiele gegen Welschbillig gemacht. Das ist natürlich eine robuste und kompakte Mannschaft, die stets als Team funktioniert. Welschbillig steht nicht umsonst im zweiten Jahr in Folge in der Spitzengruppe der Kreisliga A. Sie lassen defensiv sehr wenig zu, haben knappe Ergebnisse erzielt und arbeiten als Team auch gut nach hinten mit.
11ER: nach dem Pokal-Aus in Schöndorf bei der SG Franzenheim kann sich Ihre Mannschaft komplett auf den Titelkampf konzentrieren. Die Konkurrenz sieht Ihr Team ohnehin als Aufstiegsaspirant Nummer eins. Wie gehen Sie damit um?
Birtz: Wir haben uns in den letzten 13 Monaten kontinuierlich an die Spitze gespielt, weil wir einen großen Kader und spieltechnisch gute Leute haben. Vor noch nicht allzu langer Zeit waren wir die Jäger, jetzt sind wir in einer neuen Rolle und der Gejagte. Auch wenn die anderen Trainer etwas anderes über uns sagen: Wir haben keinen Druck, unbedingt aufsteigen zu müssen, dafür aber richtig viel Bock auf Fußball. Wenn man oben steht, gibt einem das als Mannschaft ein sehr positives Gefühl.
11ER: Welche Stärken bringt Ihr langjähriger Kapitän Tobias Weber mit?
Birtz: Tobi ist der absolute Anführer, ein Leader, zu dem schon die Kinder und Jugendlichen im Verein aufschauen. Dazu ist er ein superfeiner Kerl, sehr bodenständig und stets hilfsbereit. Auf dem Platz gibt Tobi immer 100 Prozent, macht selten Fehler und gibt uns die nötige Stabilität. Seine lauten Kommandos auf dem Platz sind unüberhörbar.
