11ER: Die Fideier „Wochen der Wahrheit“ endeten mit zwei Niederlagen. Wie kam es dazu?
Stefan Reifenberg: Gegen Bekond ging das Spiel sehr ungünstig los, denn schon nach einer Minute bekommen wir das 0:1 aus einer klaren Abseitsposition. Leider hat der Schiedsrichter es nicht gesehen und der Treffer zählte. Unser Plan war damit zerstört und wir fanden in der ersten Halbzeit gar nicht mehr ins Spiel. Bekond hat es super gemacht und dann noch auf 0:3 erhöht. In der zweiten Halbzeit waren wir deutlich besser und haben ein Powerplay aufgezogen. Wir kamen schnell auf 2:3 ran, konnten das hohe Tempo aber nicht aufrechterhalten. Nach den 20, 25 Minuten Vollgas war der Akku leider leer. Wir machen auf und bekommen noch ein Gegentor. Letztendlich verliert man verdient, wenn man schon zur Pause 0:3 zurück liegt. Es darf keine Ausrede sein, aber wir haben wie andere Mannschaften auch mit den Folgen von Corona zu kämpfen, sei es jetzt Fitness, Verletzungen oder Ausfälle. Körperlich sind wir nicht in einer super Verfassung. Diese Probleme kennen andere Mannschaften aber auch.
Stefan Reifenberg: Gegen Schöndorf waren wir in der ersten Halbzeit dominant, setzten unsere spielerischen Fähigkeiten gut ein, kamen aber zu wenigen klaren Chancen – darunter ein Pfostenschuss. Ein katastrophaler Fehlpass im Spielaufbau führt dann zum 0:1. Das 0:2 ist praktisch eine Kopie des ersten Treffers. Schöndorf hat es sehr sehr gut gemacht, die Räume eng geschoben und die Chancen genutzt. In der zweiten Halbzeit kamen wir direkt nochmal ran, konnten aber dann nicht den Druck entfachen, um Schöndorf wirklich gefährlich zu werden. Wir mussten wegen Verletzungen zwei, drei Mal auswechseln und deshalb auch noch Spieler der zweiten Mannschaft kommen lassen, die in Schillingen gespielt haben. Am Ende müssen wir das Spiel trotzdem mit zehn Mann beenden. Es ist aber so wie gegen Bekond: Wenn man vier Tore kassiert, verliert man hochverdient. Da dürfen Ausfälle oder ähnliches keine Entschuldigung sein. Damit ist der Zug für uns abgefahren, dass müssen wir ganz nüchtern so betrachten. Es gilt jetzt, unsere Wunden zu lecken und sich weiter aneinander zu gewöhnen. Unser Ziel wird es jetzt sein, so viele Punkte wie möglich zu sammeln.
11ER: Sie haben die individuellen Fehler gegen Schöndorf erwähnt – wo sehen Sie aktuell noch Verbesserungsbedarf?
Stefan Reifenberg: Wir sind eine Mannschaft, die gerne Fußball spielt und das ist manchmal auch mit einem gewissen Risiko behaftet. Da mache ich der Mannschaft aber keinen Vorwurf, denn es ist auch meine Philosophie Probleme spielerisch zu lösen. Manchmal sind wir leider mit dem Kopf nicht ganz auf der Höhe. Teils kommt der angespielte Spieler dem Ball nicht entgegen, teils spielt der passgebende Spieler den Ball nicht dorthin, wo ihn der Mitspieler benötigt. Neben diesem Defizit in der Konzentration, müssen wir unsere Chancenverwertung verbessern. Es ist uns momentan nicht vergönnt, den ersten Treffer zu landen, während unsere Gegner meist mit der ersten Chance zuschlagen. Das ist dann aber auch eine Qualität, die uns gerade fehlt. Natürlich gehört auch Glück dazu, aber manchmal muss man das Glück auch erzwingen. Wir werden weiter an unseren Schwächen arbeiten und müssen nicht alles schlecht reden. Die, die trainieren können, machen das gut. Wir sollten in nächster Zeit aber versuchen, kleine Brötchen zu backen und uns auf unsere Leistung zu konzentrieren.
11ER: Im nächsten Spiel wartet der SV Mehring II. Was für einen Gegner erwarten Sie?
Stefan Reifenberg: Mehring konnte das letzte Spiel gewinnen, kämpft aber weiter ums Überleben. Sie haben einen kompletten Umbruch hinter sich und die zweite Mannschaft hat viele Leute verloren. Ich denke, in diesem Übergangsjahr liegt ihr Fokus klar auf dem Klassenerhalt. Sie haben ja auch nur sechs Punkte gesammelt. Es wäre aber vermessen zu sagen, „die putzen wir jetzt weg“. Sie haben zwar viele Gegentore bekommen, wir in den letzten Spielen aber auch. Ich erwarte einfach eine Reaktion von der Mannschaft und will, dass die Jungs mit Freude an die Sache ran gehen. Es soll immer noch Spaß machen. Es ist unser letztes Heimspiel vor der Winterpause und das wollen wir natürlich gewinnen. Personell sind wir nach den drei weiteren Verletzungen nicht optimal besetzt, wollen aber trotzdem gewinnen. Es wird auch mal wieder Zeit, dass wir einen Dreier einfahren.