Der sechste Spieltag brachte etliche ungewöhnliche Resultate und wird wohl als Spieltag der Überraschungen in die Annalen eingehen. So unterlag die TSG Biewer beim FSV Kürenz deutlich mit 1:4. Die Schweicher Mosella blieb auch gegen den ehemaligen Tabellenführer SV Udelfangen obenauf und ist nach einem 4:3-Krimi nun selbst Spitzenreiter. Der TuS Issel verlor überraschend hoch mit 2:6 bei der SG Langsur II und die Trierer Eintracht ließ sich in Kenn auch nicht vom ungewohnten Hartplatz beeindrucken und gewann mit 4:0.

SG Langsur II – TuS Issel 6:2 (3:0)

Der Sieg der SG Langsur II fiel deftig aus. Bereits zur Halbzeit hatten Oliver Möhrs (8.), Dennis Becker (10.) und Tim Fellmann (29.) einen beruhigenden 3:0-Vorsprung für die Castello-Elf herausgeschossen. Als Neuzugang Jon Becker zu Beginn der zweiten Halbzeit das vierte Tor folgen ließ, blieb die Partie im weiteren Verlauf ohne Spannungspunkte. Als Knackpunkt im Isseler Spiel erwies sich die Verletzung von Torwart Jan Settemeyer, der in der 20. Minute wegen Leistenbeschwerden raus musste und von Innenverteidiger Christian Klein ersetzt wurde. Pech hatten die Isseler, als Kenenth Harrow in der 45. Minute aus Nahdistanz mit einem Gewaltschuss an der Latte scheiterte. „Das hätte vielleicht noch mal Spannung erzeugen können“, sagte der Issleer Trainer Stefan Jostock. Die Isseler fanden auch im zweiten Durchgang nur zögerlich ins Spiel und mussten durch Fellmann gar das 0:5 einstecken (49.). Der hatte einen Foulelfmeter geräuschlos in die Isseler Maschen gesetzt. Jostock monierte die Rechtmäßigkeit des Strafstoßes: „Der Elfmeter gegen uns war vom Schiri eine Frechheit, doch wir haben uns auch nach dem 0:5 nicht aufgegeben, aber die Sicherheit war danach komplett weg.“ Als der Tabellendritte etwas nachließ kam Issel wenigstens durch Kenneth Harrow zu seinen beiden Ehrentreffern. Als Harrow nach Flanke von Dominik Haferkamp zum 2:5 netzte (77.) keimte noch einmal Hoffnung am Isseler Himmel auf, doch faktisch im Gegenzug stellte ein Isseler den alten Abstand wieder her. Kleine unterlief ein Eigentor. Das Fazit vom Jostock fiel jedoch ernüchternd aus: „Es war mehr drin, wenn wir die ersten Chancen nutzen. Langsur hatte auch nicht mehr gehabt als die Halbchancen in der ersten Halbzeit. Doch wir haben schon da gefühlt 2000 Fehlpässe gespielt und waren auch in der Rückwärtsbewegung nicht griffig gewesen. Langsur war brutal effektiv.“ 

TuS Kenn – Eintracht Trier II 0:4 (0:4)

In Kenn ließ sich der SVE nicht düpieren und fuhr einen bereits im ersten Durchgang unter Dach und Fach gebrachten 4:0-Auswärtssieg ein. Alle Trierer Treffer fielen in der ersten Halbzeit. Marc Schmid bediente den mitgelaufenen Daniel Lentes mit dem 0:1 (25.), acht Minuten später schloss der SVE einen Angriff über die linke Seite durch Marc-Andre Jücker gekonnt ab, als der bei einem Pass von Julian Ganser nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte. Das 3:0 entsprang einer Flanke von rechts ins Zentrum, wo Diop Babacar per Kopf erfolgreich war (38.). Und beim 4:0 profitierte Güner Agirdogan von einer schönen Kombination über Marc Schmid und Lentes. Für Stefan Fleck, dem Trainer des SVE, war es wichtig, dass mit Babacar, Ganser und Farid Kassouri drei A-Jugendspieler zum Einsatz kamen, die „mich voll überzeugt haben. Sie waren extrem quirlig und agierten mit einem brutal guten Offensivdrang.“ Mit dem Hartplatz seien die Eintrachtler gut zurechtgekommen. „Wir hatten keine Anpassungsschwierigkeiten“, betont Fleck. Weil Kenn zu viele Fehler im Spielaufbau hatte, der SVE früh anlief, wurde „Kenn schon in der eigenen Hälfte unter Druck gesetzt. Wir haben sie erst gar nicht zur Entfaltung kommen lassen.“ Interessant: Kenn besaß in der ersten Hälfte nicht eine echte Torchance. Zwar hatte der SVE auch nach dem Seitenwechsel die Hoheit im Mittelfeld, doch deren Aktionen waren nicht mehr so zwingend wie noch im ersten Durchgang. „Wir haben viermal durchgewechselt.“ Bemerkenswert: Der diesmal ins Tor beorderte Manuel Hubo bekam bis auf einen Freistoß aus dem Halbfeld und einer scharf hereingetretenen Flanke keinen Ball auf sein Tor. „Wir haben ein Ausrufezeichen gesetzt, denke ich. Die Jungs waren nach dem 2:2 gegen Langsur hochmotiviert.“

FSV Kürenz – TSG Biewer 4:1 (1:0)

Mit dem zweiten Sieg in Folge katapultierte sich der FSV Kürenz aus der Gefahrenzone und ist ins Mittelfeld aufgerückt. Die Elf von Torwart und Trainer Ralf Fischer ging zwar durch Kapitän Gayth Kamal früh in Führung, als dieser eine Flanke von Lukas Spang verwertete (11.), doch es dauerte bis weit in die zweite Halbzeit, bis der Deckel drauf war. Denn Filip Udrescu, der schon gegen Udelfangen vor Wochenfrist mit dem Last-Minute-Tor das 2:2 rettete, war in der 75. Minute mit dem Ausgleich zur Stelle. Mit der zweiten Luft und einer effektiven Torausbeute belohnte sich der FSV diesmal für seine offensive Spielweise. Jonathan Blehaut nutzte eine Vorarbeit von Spang zum 2:1 in der 78. Minute, ehe ein Doppelschlag in den Schlussminuten das Kürenzer Happyend bewirkte. Zunächst netzte Dennis Koch zum 3:1 (85.), bevor Niklas Wilhelm nach Vorlage von Koch das 4:1 erzielte. Es war der achte Kürenzer Sieg in den letzten elf Partien gegeneinander. 

TuS Schweich III – SV Udelfangen 4:3 (1:1)

Die Schweicher Mosella lässt weiter aufhorchen und setzte gegen Udelfangen ein weiteres Achtungszeichen. Mit dem dritten Sieg in Folge ist die Mosella überraschend an die Tabellenspitze gestürmt. Gegen den bisherigen Leader aus Udelfangen geriet Schweich zunächst in Rückstand, als Pascal Gerhardt traf (23.). Nach Vorarbeit von Marc Fußangel gelang Tobias Knopp der Ausgleich (36.). Auch im zweiten Abschnitt schien zunächst alles für die Gäste zu laufen, denn Torjäger Mark Wiersch netzte zum 2:1-Führungstreffer. Unglaublich starke vier Minuten bescherte der TuS allerdings die Wende. Niclas Weirich legte für Thomas Wegner auf, Wegner wiederum steuerte die Vorlage für das 3:2 von Carl Schartz bei und Wegner war es auch, der in der 78. Minute einen Eckball von Fußangel per Kopf veredelte. Udelfangen stürmte zwar danach mit Mann und Maus, kam durch das 3:4 von Wiersch in der Nachspielzeit nur noch zu einem Treffer, der den Spielausgang nicht mehr beeinflussen konnte. (ls)