11ER: Mit einem Sieg in Lüxem (1:1) hätte Ihre Mannschaft den Abstand auf Tabellenführer Daleiden auf einen Punkt verkürzen können. Was hat insbesondere gefehlt?
Kevin Schmitt: Zunächst ist uns der Kombinationsfußball ein bisschen abgegangen. Auf der anderen Seite haben wir uns nicht wie gewohnt eine Vielzahl an klaren Torchancen herausspielen können. Es hat zudem ein bisschen Tiefgang gefehlt, wir haben die Räume nicht mit aller Energie belaufen und in der Entstehung des 1:1 ging ein krasser individueller Fehler voraus. Dennoch, und das sage ich immer wieder, haben wir in der 94. Minute die krasse Möglichkeit, mit einem Foulelfmeter das 2:1 zu machen. Wir haben auch in Lüxem wieder mit sechs U19-Spielern agiert. Dass da ein paar Dellen dabei sind über 90 Minuten, ist völlig normal.
11ER: Jetzt gastiert Ihre Mannschaft zum Spitzenspiel, das auch eine Menge Prestige beinhaltet, im Salmrohrer Stadion. Sind es trotz, dass Salmrohr in die Bezirksliga abgestiegen ist und nur noch in Anführungszeichen auf die zweite Garde der Eintracht trifft, noch immer besondere Spiele?
Schmitt: Ich sehe das etwas zwiegespalten. Ich bin schon lange beim SVE, war lange Zeit Jugendtrainer und habe selbst in der U23 gespielt. Spiele gegen Salmrohr – egal, ob mit der ersten oder zweiten Mannschaft – bergen immer eine gewisse Brisanz. Doch jeder der Mannschaften sollte die Realität annehmen, dass es kein Regionalliga-, sondern ein Bezirksligaspiel ist. Es bleibt eine sportliche Herausforderung und ein kleines Derby, ja. Jeder meiner Spieler wird ein bisschen motivierter sein als normal, doch ich will das Spiel auch nicht größer machen. Es geht um drei wichtige Punkte im oberen Tabellenbereich.
11ER: Wie stark schätzen Sie den FSV Salmrohr gegenwärtig ein?
Schmitt: Individuell hat Salmrohr für die Bezirksliga einen der besten Kader. Sie verfügen über eine hohe individuelle Klasse und haben noch viele Rheinlandliga erfahrene Spieler, wie Lucas Abend, Jan Brandscheid, Louis Thul und Noah Wrusch dabei. Mit Brandscheid haben sie einen absoluten Ausnahmestürmer im Team. Salmrohr ist die Top Adresse der Bezirksliga und eine Top Mannschaft, die derzeit ein bisschen unter Wert spielt. Sie spielen dominant und agieren offensiv. Darauf sollten wir uns einstellen.
11ER: Das Spiel findet im Salmrohrer Stadion statt. Welches Spiel, welche Atmosphäre erwarten Sie?
Schmitt: Auch für uns ist es nicht alltäglich, in einem Stadion zu spielen. Es ist natürlich schade, dass die erste Mannschaft und wir zeitgleich spielen am Sonntag. Wäre es beim Samstag geblieben, hätten wir uns über 50 Zuschauer und mehr aus Trier sicherlich sehr gefreut. Es ist aber immer noch ein besonderes Flair, auf das ich mich besonders freue. Inhaltlich stehen aber die gleichen Themen an wie an jedem Wochenende auch.
11ER: Welche Stärken bringt Taha Bayraktar mit?
Schmitt: Taha ist ein unfassbar guter Fußballer und junger Spieler auf sehr gutem Niveau. Als Außenverteidiger ist er vor allem Pressing-resistent und jemand, der auf engstem Raum gute Lösungen findet. Taha ist in der Lage, Drucksituationen durch ein enges Dribbling aufzulösen und agiert als offensiv ausgerichteter Außenverteidiger, der häufig zum Flanken kommt.
11ER: Das Gegenteil von Bayraktar ist Marcel Mühlen. Was zeichnet ihn aus?
Schmitt: Marcel ist ein technisch starker Spieler, der gute Standards bringt und eine gute Schusstechnik besitzt. Er besitzt eine hohe Passqualität, einen guten Abschluss und jede Menge Erfahrung.