11ER: Worin bestand am Samstag bei der SG Saartal die Schwierigkeit, das Spiel mit 2:1 zu gewinnen?
Patrick Zöllner: Die SG Saartal ist ein Team, das seit sehr vielen Jahren erfolgreich Fußball spielt. Sie waren zwei Jahre in der Rheinlandliga, haben in den letzten Jahren immer sehr gute Platzierungen in der Bezirksliga erzielt und gehören zu den Spitzenteams der Liga. Da gewinnt man nicht einfach im Vorbeigehen, sondern muss schon sein maximales Leistungsniveau abrufen. Das haben wir an diesem Spieltag gemacht und deswegen verdient gewonnen.
11ER: Was meinen Sie damit, dass Sie Ihre persönliche Bilanz gegen Schoden verbessern konnten?
Zöllner: Seit ich Trainer bin, gab es immer wieder Partien gegen die SG Saartal. Damals schon mit Sirzenich, wo auch schon Peter Schuh Trainer in Schoden war, dann mit Konz in der Bezirksliga und später mit Tarforst in der Rheinlandliga. So trifft man immer wieder aufeinander. Ich hatte schon sehr viele Begegnungen gegen Saartal und denke, dass ich mehr Spiele verloren als gewonnen habe. Diese Bilanz konnte ich durch den Sieg jetzt ein Stück weit aufbessern.
11ER: Welche Dinge sehen Sie bei Ihrer Mannschaft, die sie bereits unglaublich gut umsetzen?
Zöllner: Wir haben eine sehr gute Spielanlage und Spielkultur. Wir zeigen technisch guten Offensivfußball mit viel Ballbesitz und guten Pressingmomenten, spielen uns viele Torchancen heraus, sind oft den Gegnern überlegen und strahlen von Beginn an Dominanz aus.
11ER: An welchen Themen müssen Sie noch arbeiten?
Zöllner: Ein Themenschwerpunkt ist der athletische Bereich. Konditionell wollen wir über die ganze Saison auf der Höhe bleiben und arbeiten regelmäßig daran. Außerdem ist es uns wichtig, defensiv stabil zu stehen und wenig Gegentore zu kassieren. Ein weiteres Thema ist, unsere vielen herausgespielten Chancen noch konsequenter zu verwerten. Des Weiteren wollen wir unsere Standardsituationen verbessern.
11ER: Die Gegner sind zusätzlich motiviert, wenn sie gegen Ihre Mannschaft antreten. Mit welchen Problemen hat Ihre Mannschaft gegen tief stehende Gegner zu kämpfen?
Zöllner: Viele Gegner versuchen gegen uns erstmal stabil zu stehen, verteidigen strukturiert und lauern auf Konter. Da braucht es Geduld: viele vorbereitende Pässe, Seitenverlagerungen und Präzision bei den finalen Pässen und Laufwegen. Dazu muss man vor dem Tor effizient sein.
11ER: Wie ist der FSV Tarforst in den älteren Jugendjahrgängen aufgestellt? Wo spielen die A/B-Jugend und wie ist die Zusammenarbeit mit deren Trainern?
Zöllner: Das ist die Philosophie unseres Vereins: eigene Jugendspieler fördern, damit sie irgendwann in der ersten Mannschaft spielen können. Da sind wir seit Jahren sehr gut aufgestellt. Ich habe einen engen Austausch mit Hennes Schäfer als Jugendkoordinator und Markus Schwind als Trainer der A-Jugend. Wir bauen regelmäßig Spieler aus der A1 ins Training ein. Jeder ältere Jahrgang bekommt frühzeitig die Chance, im Seniorenbereich Erfahrungen zu sammeln. Spieler wie Dewran Kunduru und Phil Scheuring haben schon Einsatzzeiten erhalten – letzterer sogar bereits sechs Einsätze. Das zeigt ganz klar die Durchlässigkeit.
11ER: Wie eng ist der Austausch zur zweiten Mannschaft und Trainer Alex Becker?
Zöllner: Ich stehe wöchentlich mit Alex im Austausch, wir unterstützen uns mit Spielern gegenseitig. Gerade zu Beginn der Saison war das in beide Richtungen notwendig. Einige unserer Spieler haben bei der zweiten Mannschaft Spielpraxis gesammelt, während auch Spieler aus der Zweiten bei uns ausgeholfen haben. Beispiel: Julius Barbion, der aus der A-Jugend kam, hauptsächlich in der Zweiten spielt, aber auch ein Perspektivspieler für die Erste ist.
11ER: Wie ist der kommende Gegner SV Sirzenich einzuschätzen?
Zöllner: Sirzenich ist überragend in die Saison gestartet und hat mit dem 3:1 gegen Salmrohr ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Ihre Platzierung überrascht mich nicht, da sie einen sehr guten Kader haben. Viele junge, schnelle Spieler – teils aus dem eigenen Nachwuchs, teils mit Ausbildung bei Eintracht Trier – bringen Tempo und Technik mit. Dazu kommt ein Trainerteam, das die Mannschaft lautstark pusht und für eine hohe Intensität sorgt. Wir sind absolut gewarnt, zumal es ein echtes Spitzenspiel ist: Erster gegen Zweiter.
11ER: Sie waren vor einigen Jahren selbst Trainer in Sirzenich. Vielleicht können Sie noch mal kurz auf diese Zeit eingehen?
Zöllner: Meine ersten Erfahrungen als Trainer habe ich tatsächlich beim SV Sirzenich gesammelt. Ab 2009 war ich dort zwei Jahre Spielertrainer. Im zweiten Jahr haben wir gemeinsam den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft. Eine Besonderheit: Ich habe lange in Trierweiler gewohnt, mein Vater war ebenfalls Trainer in Sirzenich. Dadurch besteht eine enge Verbindung und auch heute noch ein großes Interesse an der sportlichen Entwicklung des Vereins.
11ER: Welche Stärken sehen Sie bei Benedikt Decker sowie bei Florian Weirich und seine Rolle als Abwehrchef?
Zöllner: Benedikt Decker ist ein sehr vielseitiger Spieler, der sowohl defensiv als auch offensiv wichtige Akzente setzen kann. Er bringt ein starkes Zweikampfverhalten, ein gutes Stellungsspiel und viel Dynamik mit. Besonders hervorzuheben ist, dass er mit seinen lautstarken Kommandos die Mannschaft pusht und als Antreiber wichtig ist. Florian Weirich ist unser Abwehrchef und als spielender Co-Trainer eine absolute Führungskraft. Er organisiert die Defensive und sorgt mit seiner Erfahrung für Stabilität. Neben seiner Kopfballstärke und Robustheit bringt er auch viel Schnelligkeit mit, was ihn gerade in Laufduellen enorm wertvoll macht. Dazu ist er fußballerisch stark und kann das Spiel von hinten sicher aufbauen.