Zwar gelang der ersehnte erste Saisonsieg dem SV Niederemmel erneut nicht, doch das 2:2 beim Tabellendritten in Kasel ist in die Kategorie bemerkenswert einzuordnen.
Mit dem vierten Unentschieden im sechsten Spiel avancieren die Moselaner zu den absoluten Remiskönigen der Liga. Für Trainer Sascha Kohr war es immens wichtig, auf das 2:1 von Fabian Eiden sechs Minuten vor Schluss doch noch eine passende finale Antwort gefunden zu haben. Nach torloser erster Halbzeit ging es direkt zu Beginn des zweiten Durchgangs Schlag auf Schlag. Pascal Neumann vollendete einen Tiefenpass von André Thielen in der 51. Minute zur Ruwertaler Führung. Nur fünf Minuten später war es Niederemmels Torjäger Benedikt Vogedes, der einen langen Ball präzise auf den mitgelaufenen Tom Meyer schlug und dieser im Nachsetzen den 1:1-Ausgleich markierte (56.). Lukas Hofmann und Marc Picko sowie Neumann ließen in der Folge klare Einschussmöglichkeiten für die Ruwertaler aus. Als Eiden mit einem noch abgefälschten Freistoß aus knapp 20 Metern das 2:1 markierte, schien die Partie sechs Minuten vor Schluss gelaufen. Mit einer Monsterparade von SVN-Keeper Dennis Korn bei einem Schuss von Niklas Kirsten hielt der Emmeler Schlussmann seine Mannschaft im Spiel. Niemand ahnte, dass Maxim Swoboda, in der vergangenen Saison noch in Diensten von A-Ligaabsteiger SG Moseltal Maring stand, mit einem Schuss von der rechten Strafraumseite doch noch das 2:2 erzielten sollte. Unglücksrabe Andreas Steffen fälschte den Schlenzer unglücklich ins eigene Tor ab (89.). Klar, dass sich Ruwertals Trainer Bastian Jung nicht so recht mit dem 2:2 anfreunden konnte, zumal es bereite im Nachholspiel am Mittwoch beim SV Schleid nur zu einem 1:1 gereicht hatte. „Es war heute von uns eine eher schwache Leistung, weil wir 90 Minuten lang gar nicht in die Partie reingekommen sind und uns sehr schwer getan haben. Wir hatten eine hohe Fehlpassquote und viele Stockfehler zu verzeichnen in der ersten Halbzeit. Wir sind zwar 1:0 in Führung gegangen, die auch verdient war, doch nach einem Abstimmungsfehler zwischen Torwart und Abwehrspieler haben wir das 1:1 kassiert. Das 2:1, wenn es sechs Minuten vor Schluss fällt, müssen wir dann auch sauberer verteidigen. Weil wir das nicht konsequent machen, kriegen wir mit dem ersten richtigen Torschuss von Niederemmel noch das 2:2. So müssen wir mit dem Punkt leben. Vielleicht war es ein Weckruf zur richtigen Zeit, doch wir sind immer noch voll im Soll“, hatte Ruwertals Trainer Bastian Jung einiges zu kritisieren. Niederemmels Spielertrainer Sascha Kohr zeigte sich zufrieden ob des in der Schlussphase noch eingefahrenen Punktes. „Von den Spielanteilen und den Chancen insgesamt hatte Ruwertal schon ein Plus, doch richtig zwingend waren sie auch nicht. Der Punkt ist aufgrund der Spielanteile glücklich, ja, aber auch nicht ganz unverdient.“ Kohr sprach zwei strittige Entscheidungen an, die seiner Mannschaft nicht zum Vorteil gereichten. „Wir haben in der zweiten Halbzeit einen hundertprozentigen Handelfmeter nicht bekommen. Zudem wurde uns ein Abseitstor aberkannt, das keines war. Wir waren personell dezimiert, weil elf Leute gefehlt haben. Die, die da waren, haben es gut gemacht, sich reingeworfen und haben gut gegen den Ball gearbeitet. Es war eine gute Reaktion auf das Minuten zuvor erzielte 2:1 von Ruwertal. Es ist ein wichtiger Punktgewinn auswärts bei einer Spitzenmannschaft.“
Foto: Sandra Maes