Aufsteiger SG Kanzem blieb auch in der dritten Partie ungeschlagen. Anders erging es dem VfL Trier, der weiter auf die ersten Punkte warten muss, sich aber zu keinem Zeitpunkt geschlagen gab.
„Kompliment an den VfL, der nie aufgegeben und uns das Leben in der zweiten Halbzeit sehr schwer gemacht hat. In der ersten Halbzeit hatten wir die Partie gut im Griff, hatten drei, vier Topchancen, von denen wir zwei auch verwertet haben“, blickte Kanzems Coach Carlo Müller mit positiven Gefühlen auf den ersten Abschnitt. Carsten Vogel hatte einen Chipball von seinem Bruder Tim per Dropkick mit links ins Eck gesetzt – 1:0 (32.). In der 35. Minute packte SG-Keeper Daniel Haas eine Monsterparade aus, als er einen Schuss von Felix Finkenberg aus dem Winkel kratzte. Kurz vor der Halbzeit war es Joel Weber, der eine schöne Vorarbeit von Maxim Biringer mit einem strammen Schuss aus 16 Metern zum 2:0 veredelte (44.). In der Halbzeit stellte der VfL auf Viererkette um und versuchte es mit langen Bällen. Im Ergebnis dessen erzielte Aniel Oliveira in der 54. Minute den Anschlusstreffer. Zuvor hatte Raul Cosano Kreutzer die Zwei-zu-eins-Situation vorbereitet. Carsten Vogel hätte schon alles klarmachen müssen, als er in der 84. Minute allein vorm Trierer Torwart auftauchte, aber verzog. Wie Müller unterstrich, blieb die Partie bis zum Schluss offen. „Wir haben im letzten Drittel keine guten Entscheidungen mehr getroffen und waren nicht zielstrebig genug. Doch wir sind konzentriert geblieben. Wir haben zu wenig aus unseren zahlreichen Torchancen gemacht. Daher war es ein eher glücklicher Sieg.“ So richtig anfreunden mit dem diesmal knappen Ergebnis konnte sich VfL-Trainer Marco Neumann trotz der Steigerung im zweiten Abschnitt nicht. Der blieb in seiner Analyse kritisch. „Es hat mal wieder eine gute Halbzeit zum Sieg gefehlt. In der ersten Halbzeit waren wir mutlos, emotionslos und haben ohne Biss in den Zweikämpfen agiert. Es war fußballerisch ein schwaches A-Liga-Spiel. Kanzem hat uns in der ersten Halbzeit permanent hinten reingedrückt und agierte effektiv. Dann haben wir auf Viererkette umgestellt und nach dem Anschluss von Aniel war auch wieder Feuer drin. Raul hatte eine Riesenchance, verzog aber am Pfosten. Aufgrund der extrem schwachen ersten Halbzeit hat Kanzem das Spiel vielleicht auch verdient gewonnen“, gestand VfL-Trainer Neumann zähneknirschend.
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