11ER: Die Mannschaft ist auf Kurs und weiterhin Tabellenzweiter. Wie zufrieden sind Sie mit dieser Ausbeute, welche Leistungen hat die Mannschaft gebracht? Auch in den Spielen, die bislang nicht so überzeugend waren?
Steve Birtz: Wir wussten bereits vor der Saison, dass wir eine gute Mannschaft haben. Die Jungs können fighten und dazu auch noch ganz gut Fußball spielen. Trotzdem, als Neuankömmling ist es erstmal das Ziel, schnellstmöglich viele Punkte zu sammeln, damit man nicht in Bedrängnis gerät. Das ist uns gut gelungen, denke ich. Wir wollen nichts dem Zufall überlassen und in jedem Training und Spiel gut arbeiten, damit wir weiterhin fleißig Punkte sammeln. Uns wurde bisher in keinem Spiel etwas geschenkt. Das wird auch weiterhin so sein.
11ER: Tatsächlich ist es so, dass Ihre Mannschaft nicht nur Vize-Herbstmeister der Liga werden kann, sondern dauerhaft um den Durchmarsch mitspielt. Beschäftigt sich die Mannschaft damit bzw. wie realistisch wäre ein Durchmarsch oder zumindest das Erreichen des zweiten Platzes, der zur Relegation in die Rheinlandliga berechtigt?
Birtz: Nein. Wir haben noch vier Spiele bis zur Winterpause. Als Spieler und als Trainer trainierst und spielst du für ein einziges Ziel: Um das Spiel zu gewinnen. Und dann schauen wir, wie viele Punkte wir am Ende der Saison haben. Wir wissen, was wir können, was wir verbessern müssen und wie wir das alles einschätzen können.
11ER: Wie sehr verändert sich das Spiel Ihrer Mannschaft, wenn Pascal Hurth nicht dabei ist?
Birtz: Pascal ist natürlich auf unserem Niveau ein Ausnahmespieler. Trotzdem verändert sich unser Spiel ohne ihn nicht drastisch. Unser Spiel ist auf die Stärke der Mannschaft ausgelegt. In der einen oder anderen Situation fehlt uns dann vielleicht seine individuelle Qualität.
11ER: Gibt es andere Spieler, welche die Rolle von Pascal bei längerer Abwesenheit ad hoc übernehmen könnten?
Birtz: Die individuelle Qualität von Pascal kann man nicht ersetzen. Das übernehmen wir im Verbund. In den letzten beiden Spielen ohne Pascal hat die Mannschaft gezeigt, dass sie Tore schießen kann. Offensiv sind wir mit verschiedenen Spielern, die verschiedene Positionen spielen können, sehr gut bestückt.
11ER: An welche ein, zwei Spiele erinnern Sie sich, bei denen alles zu 100 Prozent funktioniert hat?
Birtz: Ein perfektes Spiel gibt es im Fussball leider nicht. Gegen Saartal im ersten Spiel und gegen Rascheid waren wir sehr nah am Optimum. Und in den meisten anderen Spielen hat die Mannschaft es sehr gut gemacht.
11ER: Gibt es ein Spiel, an dem die Leistung nicht erbracht wurde oder nur zum Teil?
Birtz: Gegen Ruwertal mussten wir Lehrgeld zahlen. Hier waren wir keineswegs die schlechtere Mannschaft, uns hat die Durchschlagskraft nach dem frühen Rückstand gefehlt. Gegen Schleid sind wir nicht richtig ins Spiel gekommen, hier hat uns die Aggressivität gefehlt und in Ballbesitz waren wir zu überhastet. Und trotzdem haben wir auch in dem Spiel gesehen, dass wir immer zu Tormöglichkeiten kommen können.
11ER: Was sagen Sie Ihren Spielern im Vorfeld vor dem Hit gegen Schweich in Sachen Mentalität und der großen Chance, bei einem Sieg tatsächlich nochmal eng an Schweich heranzurücken?
Birtz: Wer uns verfolgt, der weiß, wie die Mentalität und Disziplin in der Mannschaft ist. Und gegen den Ligaprimus braucht man nicht noch zusätzlich was zu sagen. Wer da nicht motiviert ist, der hat was falsch gemacht. Schweich ist für jeden Spieler Motivation genug.
11ER: Welche Stärken bringt Luca Weißgerber mit?
Birtz: Luca ist ein fussballerisch sehr gut ausgebildeter Spieler, der auch taktisch viel dazu gelernt hat, arbeitet enorm viel für die Mannschaft. Er versucht immer seine Mitspieler zu bedienen. Manchmal müsste er etwas egoistischer agieren. Er ist noch jung, hat noch Schwankungen in seinem Spiel, die wir ihm auch zugestehen. Er ist lernwillig und wird deshalb noch besser werden.
11ER: Wie können Sie die Stärken von Johannes Weber charakterisieren?
Birtz: Jojo ist ein wichtiger Spieler für die Mannschaft. Er kommt so langsam nach seiner Verletzung in Schwung. Seine körperliche Robustheit und seine Power machen ihn in vielen engen Situationen unberechenbar, er macht viele Meter. Er ist noch nicht bei 100 Prozent. Deshalb dürfen wir uns auf die nächsten Wochen und Monate freuen.