Ein völlig verrücktes Derby sahen die Zuschauer in Föhren. Der SV Föhren führte in der Halbzeit mit sage und schreibe 3:1.
Niemand dachte im Entferntesten daran, dass sich das Blatt nach dem Seitenwechsel derart wenden sollte. Beinahe wäre Nico Toppmöller zum Mann des Tages geworden. Denn der 35-Jährige schnürte allein in Halbzeit eins einen Dreierpack. Beim Führungstreffer assistierte dem Routinier Daniel Loibl (9.). Nur fünf Minuten später war Toppmöller nach Vorarbeit von Marius Tonner mit dem 2:0 zur Stelle. Lennart Wirz brachte die Schweicher Hoffnungen nach einer halben Stunde mit dem 2:1-Anschluss zurück. Und mit dem Halbzeitpfiff zu einem psychologisch besten Zeitpunkt für den SVF gelang Toppmöller per Foulelfmeter gar das 3:1. Zuvor war Moritz Müller im Strafraum zu Fall gekommen. Im zweiten Durchgang startete die Mosella eine nicht mehr für möglich gehaltene Aufholjagd. Kenneth Harrow verwandelte einen an ihm selbst verwirkten Foulelfmeter zum 3:2. Da waren 54 Minute absolviert. Föhrens Trainer Sebastian Pull wechselte dreimal durch, brachte mit Marvin Haubrich, Matthias Wey und Benjamin Schmitz eher defensive Akteure in die Partie. Sieben Minuten vor Schluss egalisierte schließlich der eingewechselte Pierre Nospers zum 3:3. André Schwarz hatte zuvor mit einer präzisen Flanke am Sechzehnereck Nospers bedient. Und mit dem wohl letzten Angriff gelang Schweich das Unmögliche, als Wirz das 4:3 erzielte und sich als Matchwinner feiern lassen durfte. Schweichs Trainer Patrick Quary machte den Sieg aufgrund der guten Spielanlage, der starken Verlagerungen sowie an der unbändigen Moral, an sich zu glauben, fest. „Offensiv war es ein sehr gutes Spiel, weil wir den Ball ordentlich haben laufen lassen und oft über Außen durchgebrochen sind. So haben wir uns einige gute Torchancen rausgespielt, die wir aber nicht immer gut genutzt haben. So scheiterten wir mal an der Latte, mal am eigenen Unvermögen und mal am guten Dario Mock, der einige Male stark pariert hat. Am Ende haben sich die Jungs für ihre Moral und ihre Comebackqualitäten belohnt.“ Die Mosella ist wieder ins Mittelfeld vorgerückt, während er SV Föhren erstmals die Rote Laterne trägt.
Foto: Archiv