11ER: Wir würden Sie das bisherige Saisonfazit beschreiben?
Sascha Freytag: Spielerisch sind wir sicherlich hinter den Erwartungen geblieben, was der fehlenden Fitness und den vielen Verletzungen geschuldet ist. So haben wir nicht die Ergebnisse einfahren können, die wir uns selbst vorgestellt haben. Auch Intensität im Training und die Trainingsbeteiligung sind nicht so, wie von uns erwartet. Das wiederum bringt mit sich, dass die Kondition und der Fitnessstand nicht bei 100 Prozent sind. Es ist ein Kreislauf, wo das eine das andere bedingt.
Freytag: Das ist in meinen Augen eine Kombination aus dem mangelnden Vermögen, Tore zu schießen und den konditionellen Problemen, die vornehmlich in der zweiten Halbzeit auftreten. Gegen starke Gegner, wie RW Wittlich und Schweich haben wir verdient verloren, doch die Niederlage in Zeltingen war schon als desolat zu bezeichnen.
Freytag: Zuletzt stand das Torschusstraining verstärkt im Fokus, weil wir einfach noch torgefährlicher werden müssen. Auch im Konditionsbereich müssen wir noch Defizite aufholen, uns noch besser auf den Gegner einstellen, was Defensivtraining und Offensivtraining angeht. So stehe ich mit meinem Assistenten und Co-Spielertrainer Christian Görgen in engem Austausch. So gehören auch Einzelgespräche dazu, um vor allem mit den jüngeren Spielern einen engen Kontakt zu halten.
Freytag: Vorher war die Unzufriedenheit ein Faktor und auch, dass die Nerven blank gelegen haben. So waren wir nach diesem 5:0 schon sehr erleichtert und irgendwo mehr als drei Punkte wert. Der Sieg kann weitere Kräfte freisetzen. Die Jungs haben gesehen, dass es doch geht, dass so ein Sieg Selbstvertrauen gibt und sich die Spieler wieder ihrer eigenen Stärken bewusst sind. Wichtig ist auch, dass mit fünf erzielten Toren in Konz auch wieder mehr Vertrauen in die eigene Torgefährlichkeit einzieht. Und natürlich ist so ein Sieg ganz entscheidend für den Spaßfaktor im Training.
Freytag: Marius ist als Kapitän Führungsspieler, der viel Ehrgeiz mitbringt und die Mannschaft unglaublich motiviert. Als Torwart ist er ein starker Rückhalt mit guten technischen Fähigkeiten, die ihm es erlauben, das Spiel von hinten raus schnell zu machen und immer eine zusätzliche Anspielstation zu sein.
Freytag: Die drei Tore in Konz tun ihm erst mal unglaublich gut. Er durchläuft eine schwierige Phase, ist am Hausbauen und muss dadurch noch etwas an Fitness aufholen. Die Belastung im Kopf ist für ihn ein Problem. Doch die Einstellung passt, er ist in der Lage, 90 Minuten zu powern und ist ein wichtiger Spieler bei uns. Durch die Tore in Konz hat sich Tobi hoffentlich auch neues Selbstvertrauen erworben.
Freytag: Jan hat seinen Platz in der Viererkette links gefunden, hatte am Anfang der Saison jedoch mit Verletzungen zu kämpfen. Sein Studium in Trier befindet sich in der finalen Phase, musste deshalb vorher etwas kürzertreten. Vom Typ her ist Jan ein positiver Mensch, der auch als Stellvertreter Spielführer seine Aufgaben wahrnimmt. Er ist ein typischer Teamplayer.
Freytag: Ralingen ist eine kampfstarke Mannschaft, die unter den Erwartungen liegt. Doch wir werden Ralingen nicht unterschätzen, denn wir wissen auch, wo wir herkommen. Man darf sie nicht an deren Tabellenkonstellation messen. Auf deren Kunstrasenplatz in Udelfangen gibt es für uns aber auch keine Ausreden.