Obwohl die Tabelle noch nicht begradigt ist, zeichnet sich an der Spitze der Liga ein Vierkampf ab. Gusenburg, Ruwertal II, Beuren und Thomm II haben sich leicht abgesetzt, sind aber längst noch nicht am Ziel. Denn mit Issel, Waldweiler und Schweich III lauern drei Mannschaften, die das Zeug haben, nochmals in den Titelkampf eingreifen zu können. Derweil werden Pölich II und Longuich II den einen direkten Absteiger unter sich ausmachen.

SG Gusenburg

Nach hartem Ringen und drei Siegen in Folge hat sich das von Patrick Hahn gecoachte Team wieder ins Gespräch gebracht. Gusenburg verfügt mit Ruwertal über den besten Defensivverbund der Liga und hat nicht nur kämpferische Qualitäten bewiesen. Weil es auch Spielertypen gibt, muss dem Spitzenreiter auch eine positive Entwicklung im spielerischen Bereich bescheinigt werden. Den studienbedingt abgewanderten Torjäger Manuel Lorscheider konnte Gusenburg mit der guten Qualität im Gesamtkader ersetzen. Dem Team fehlt noch ein Knipser. Bleibt das Team kompakt und verletzungsfrei, kann es bis zum Schluss um den Aufstieg mitspielen. Mit Arwut Janphaphat hat die SGG einen kampf- und laufstarken Kapitän. Drei Punkte Vorsprung bedeuten jedoch nur ein kleines Polster.

SG Ruwertal II

Ruwertal startete erst spät durch und steht nach zuletzt sechs ungeschlagenen Spielen auf Platz zwei. „Ich bin mit unserer Leistung sehr zufrieden, auch wenn ich mir den ein oder anderen Punkt mehr gewünscht hätte. Die Jungs haben im Training und im Wettkampf ordentlich mitgezogen“, bilanziert Trainer Mark Stüttgen. Stüttgen sieht die sechs Teams, die derzeit die oberen Plätze belegen, auch als Favoriten für den Aufstieg. Aufsteiger Rascheid II bescheinigt der Ruwertaler Coach eine überraschend gute Entwicklung. „Auch Gusenburg war stark.“

SG Beuren

„Unser Fazit ist positiv zu sehen. Wir hätten zwar fünf oder sechs Punkte mehr haben können und haben uns mehrere unnötige Unentschieden eingehandelt. Um oben dranzubleiben, müssen wir nach der Winterpause Gas geben und uns steigern“, hat Spielertrainer Andre Weinberg erkannt. Er selbst führt die Torjägerliste mit 16 Treffern an. Für ihn, der mit Sascha Domdei das Training leitet, ist Gusenburg die Überraschung. „Wir starten im Februar mit der Vorbereitung und werden uns zwischendurch mal in der Halle treffen, um ein bisschen Spaß zu haben.“

SG Thomm II

Auch Thomm II ist als positive Überraschung zu werten. Die Mannschaft profitierte zwar ab und an von Spielern aus der Bezirksligamannschaft, doch mit Chris Brucker besitzt das Team einen überragenden Stürmer, der gemeinsam mit Christian Grünen für den sportlichen Part zuständig ist. Dank einer Serie von neun Spielen ohne Niederlage katapultierte sich das spiel- und laufstarke Team vorübergehend auf den Platz an der Sonne. Zum Schluss musste man gegen Issel wegen personellen Engpässen passen und die Partie in den März verschieben. Grünen dürfte mit dem bisherigen Abschneiden nicht unzufrieden sein, zumal die Option besteht, mit einem möglichen Sieg im Nachholspiel gegen Issel wieder ganz oben anzuklopfen.

SG Issel/Kenn

Issels Tiefpunkt war am siebten Spieltag erreicht, als das Team von Peter Klaar auf dem zwölften Platz herumdümpelte. Nach der neuerlichen 0:3-Pleite in Gusenburg fehlten dem Coach sechs Stammspieler. Das 1:4 gegen Ruwertal zuhause brachte das ambitioniert gestartete Team an den Rand der Abstiegszone. Doch dann kamen die verletzten Spieler zurück, ein Ruck ging durch die Mannschaft, die im Anschluss in neun Spielen ungeschlagen blieb und dabei sieben Siege einfuhr. Issel ist jetzt wieder in Reichweite zu den Aufstiegsrängen gekommen und darf sich im Frühjahr berechtigte Hoffnungen machen, nach vierjähriger Abstinenz wieder B-Ligist zu werden. Zuletzt stachen vor allem Kevin Seitz und Alex Shigar heraus.

SG Waldweiler

Als Absteiger ambitioniert gestartet, blieb die Mannschaft von Fred Trierweiler hinter den Erwartungen zurück. „Verletzungspech und die fehlende Einstellung brachten uns um ein besseres Zwischenergebnis. Wir haben das Potenzial, müssen aber jetzt erstmal auf den Boden zurückkommen“, konstatiert ein etwas enttäuschter Trainer. Seiner Meinung nach werden Gusenburg, Beuren und Issel das Rennen unter sich ausmachen.

TuS Schweich III

Schweich spielte eine überraschend gute Runde und entpuppte sich als Favoritenschreck. „Mit 27 Punkten können wir zufrieden sein. Daheim haben wir gegen Issel, Beuren und Gusenburg gewonnen, aber dafür Punkte eingebüßt gegen Mannschaften, die unten drin stehen. Wir haben uns als Team präsentiert. Von Gusenburg bis Rascheid ist alles eng zusammen. Wir wollen unter die ersten Fünf“, freut sich Mosella-Coach Andre Badem über Platz sieben.

SG Rascheid II

Als Aufsteiger hat Rascheid bislang in den meisten Spielen überzeugt und steht völlig verdient im gesicherten Mittelfeld. Das Team ist körperlich topfit und spielt einen sauberen Konterfußball. Christoph Trierweiler präsentiert sich als Torjäger der coolen Art. Das Team hat stark begonnen und die Konkurrenz mit frischem Offensivfußball überrascht. Gegen Ende der Hinrunde war ein gewisser Substanzverlust spürbar. Prognose: Das Team von Stefan Eli hat mit dem Abstiegskampf nichts zu tun.

SV Gutweiler

Die Grün-Weißen blieben über weite Strecken hinter den Erwartungen zurück und enttäuschten in einigen Spielen. Mit sieben Unentschieden ist die Flesch-Elf Spitzenreiter in dieser Statistik. Ohne den reaktivierten Andreas Kern stünde die Truppe im Abstiegskampf. Das Team besitzt mit Michael Wick und Kern Führungsfiguren, die die Mannschaft nur bedingt mitziehen. Das Team kann maximal auf Rang fünf kommen.

TuS Schillingen II

Haben des Öfteren eine gute kämpferische Qualität nachgewiesen und mit dem Abstiegskampf wohl nichts mehr zu tun: Der TuS wechselte von der Saar- in die spielstärkere Mosel/Hochwald-Staffel und hat sich da im unteren Mittelfeld etabliert. Schillingen tritt auf Reisen mutiger auf als vor heimischem Publikum und konnte bereits dreimal auswärts gewinnen.

SV Leiwen II

„Die katastrophale Auswärtsbilanz und das unbeschreibliche Verletzungspech lassen uns sehr unzufrieden auf einem enttäuschenden zwölften Platz stehen“, resümiert Christian Anderle. Der Coach weiter: „Viele Probleme sind einfach hausgemacht. Gegen Ende der Spiele fehlte uns einfach oft die Kraft, was an der mangelnden Trainingsbeteiligung liegt. Qualitativ ist der Kader gut genug, um da unten rauszukommen – an der Einstellung muss unbedingt gearbeitet werden. Mich persönlich haben die Sprünge zwischen desaströsen Auswärtsleistungen und überragenden Heimspielen überrascht. Wir müssen uns auf allen Ebenen steigern, um aus der abstiegsbedrohten Zone rauszukommen.“ Mit der verbesserten Personallage wird die Anderle-Elf im Frühjahr aus der Misere finden.

SG Pölich II

Pölichs Zweite hat sich seine Nichtabstiegshoffnungen mit dem 1:0-Sieg im direkten Duell mit Longuich erhalten. Trainer Michael Zell hat sich und sein Team noch nicht abgeschrieben und gibt sich kämpferisch: „Wenn die Verletzten wieder zurückkommen und wir vor allem gegen Leiwen, Mehring, Longuich und auch Schillingen punkten können, haben wir gute Chancen, die Klasse noch zu halten. Wir geben uns nicht auf.“ Viele Spiele seien durch „eigene Dummheit verloren worden. Unser Problem ist der fehlerhafte Spielaufbau und die individuellen Schnitzer in der Abwehr. Das darf uns nicht mehr passieren, dass wir so leichtfertig den Gegner zum Toreschießen einladen“, so Zell weiter. Gusenburg, Beuren oder Thomm sind erwartungsgemäß oben dabei, erzählt Zell, der mit seiner Mannschaft in der ersten Februarwoche in die Vorbereitung startet. Einmal wird dann auch die Soccerhalle aufgesucht werden.

SG Longuich II

Nur einmal – es war gleich nach dem ersten Spieltag – rangierte Longuichs Zweite auf dem letzten Platz. Jetzt, nach der 0:1-Heimschlappe gegen Pölich, ist das Team von Neutrainer Thorsten Lang wieder Träger der Roten Laterne. Zuletzt war das Team oft nahe an Punktgewinnen dran, verpasste aber stets die letzte Konsequenz im Abschluss. „Es gilt, in der Pause Kraft und neue Motivation zu tanken“, ist Thorsten Lang vom Klassenerhalt überzeugt. Prognose: Der Klassenerhalt wird schwierig.

Text: Lutz Schinköth