Eigentlich wollte Harry Kalweit gar nicht spielen. Doch als Not am Mann war, zog sich der 38-Jährige Stürmer die Torwarthandschuhe an und wurde zum Helden. Beim 4:2-Auswärtserfolg des TuS Euren II gegen die SG Newel pariert Kalweit einfach mal so zwei Elfer. Wir haben mit ihm über seinen Elfmetertöter-Instinkt und den TuS Euren II gesprochen.

11ER: Herr Kalweit, Sie haben im Spiel gegen Newel beim 4:2-Sieg zwei Elfmeter gehalten. Wie haben Sie das gemacht?

Harry Kalweit: Der erste Elfer war schon gut geschossen. Der Stürmer von Newel hat auf mich geguckt, welche Reaktion ich zeigen würde. Ich habe mich dann in Richtung linke Ecke getastet, bin dann aber kurzerhand in die rechte gehechtet. Das hat gut funktioniert. Ich habe den Neweler praktisch ausgeguckt (lacht).

11ER: Dabei blieb es nicht. Sie haben auch noch einen zweiten Elfer gehalten. Erzählen Sie!

Harry Kalweit: Ja, der zweite Strafstoß gegen uns war eine Kopie des Ersten.

11ER: Ihr habt aber drei Elfmeter gegen euch bekommen?

Harry Kalweit: Das ist richtig. Der dritte Elfer war mittig geschossen. Ich hätte halt stehen bleiben müssen – dann wäre nichts passiert. Es waren drei verschiedene Schützen angetreten.

11ER: Sie sind eigentlich Stürmer. Wie kam es zum plötzlichen Ausflug ins Tor?

Harry Kalweit: Wir hatten keinen Torwart da. Da hat einer aus unserer Whatsapp-Gruppe nachgefragt, wer wohl ins Tor gehen könnte. Ich hab mich dann direkt gemeldet. Mit Didier Basin, Danny Preller und Stefan Prochnow fehlten alle drei Torleute bei uns.

11ER: Die Zweite von Euren steht ganz gut da. Warum läuft es so gut?

Harry Kalweit: Wir haben sehr viele gute und junge Leute dazu bekommen. Das Training wird teilweise von über 15 Leuten besucht. Mit Kai Staudt und Kevin Schirra haben wir zwei treffsichere Stürmer vorn drin und überhaupt: es macht richtig Spaß derzeit in Euren.

11ER: Hat das auch mit dem guten Abschneiden der Ersten zu tun?

Harry Kalweit: Ja, sicher. Die Erste hat einen Riesenlauf und auch das Potenzial für einen Aufstieg in die A-Klasse.

11ER: Wie hoch haben Sie schon gespielt?

Harry Kalweit: Ich war früher in Mattheis, Detzem und Aach unterwegs, habe aber überwiegend in Euren gespielt. Ich erinnere mich an die Bezirksligazeiten unter Spielertrainer Rudi Dres. Das war irre damals und hat richtig Bock gemacht. Spieler oder Trainer wie Jean-Pierre und Ive Gaugler, Jürgen Dres, Jürgen Etteldorf, Marco Hermesdorf oder Markus Reuter sind jedem noch ein Begriff.

11ER. Abschließende Frage. Wann laufen Sie wieder als Stürmer auf?

Harry Kalweit: Ich spiele vorwiegend in der AH weiter, da ich ja schon fast 40 bin. Die jungen Leute sollen jetzt mal ran. Ich werde nur noch sporadisch aushelfen.