11ER: das 0:0 gegen Ligaprimus RW Wittlich sorgte für allgemeines Aufsehen. Welche Dinge hat ihre Mannschaft dort besonders beherzigt?

Patrick Zöllner: In der Tat hat das Ergebnis nicht nur uns überrascht, sondern sehr viel Wahrnehmung im Umfeld ausgelöst. Wenn man sieht, dass die Fotogalerie im größten Online-Fußball-Portal in Deutschland weit über 42.000 Klicks ausgelöst hat, ist das schon bemerkenswert. Wir haben von anderen Trainern oder Außenstehenden viele Glückwünsche und positive Rückmeldungen für das 0:0 bekommen – es gab viele überraschte Gesichter. Es hat einfach vieles gestimmt, das Fortune war auf unserer Seite, doch wir hatten auch die eine oder andere eigene Torchance. Dominik Wintersig war ein sicherer Rückhalt im Tor und die kämpferische Leidenschaft sowie das härtere Zweikampfverhalten haben in Summe gepasst.

11ER: Zwölf Spiele, 19 Punkte, Platz acht – wie zufriedne sind Sie mit der bisherigen Saison?

Zöllner: Ja, durchaus zufrieden, keine Frage. Unserem Ziel, die 40 Punkte-Marke zu erreichen, sind wir schon näher gekommen. Wenn man das Ganze hoch rechnet, sind wir im Soll, dürfen uns aber noch nicht sicher sein. Es kann immer eine Negativserie entstehen, doch wir sind froh, weil wir regelmäßig punkten bis jetzt. Sowohl mit der Punkteausbeute als auch mit der Art und Weise, wie wir Fußball spielen, kann ich schon zufrieden sein. Im Fitnessbereich müssen wir allgemein aber noch zulegen.

11ER: Wie schätzen Sie den SV Konz ein?

Zöllner: Ich habe Konz schon gegen Schweich beobachten können. Sie haben mit Witz und Becker in der Offensive gute, schnelle und torgefährliche Leute drin und mit den Güth-Brüdern stabile Abwehrsäulen. Auch Marc Picko und Tristan Reger bringen sehr viel Qualität mit. Konz hat einen ultrabreiten Kader und hat auch in der Qualität zugelegt. In der jetzigen Form zähle ich Konz zu den absoluten Spitzenteams mit RW Wittlich und Schweich.

11ER: Den Konzer Trainer Thomas Berens kennen Sie persönlich schon sehr lange. Was verbindet Sie?

Zöllner: Thomas und ich haben zusammen den Trainer-C-Schein gemacht und auch zusammen in Rosport in der BGL-Ligue gekickt. Damals haben wir auch eine Fahrgemeinschaft gebildet. Thomas schätze ich sehr, was man auch an seinen Trainererfolgen sieht. Wir können Konz von der taktischen Seite vielleicht mehr überraschen als sie uns.

11ER: Da gibt es ja auch noch das Duell Becker contra Becker, oder wie?

Zöllner: Das Thema Becker gegen Becker war schon ein Thema im Rahmen des Aufstiegs in die Bezirksliga gewesen. Unser Vorsitzender Christian Becker freut sich sehr auf das Wiedersehen und das Duell mit seinem Sohn Stefan, der in Konz Tore wie am Fließband schießt. Als ich noch Trainer in Konz war, habe ich Stefan seinerzeit von Zewen nach Konz geholt. Das war vor zehn Jahren. Das Match am Sonntag könnte sogar zu einem erweitwerten Familientreffen werden, denn Dennis Becker ist der Spielertrainer unserer zweiten Mannschaft und könnte ebenfalls im Kader stehen, weil die Zweite bereits am Samstag spielt. Das wird interessant.

11ER: Mit welchem Ziel gehe Sie in diese Derby?

Zöllner: Wir wollen unsere Heimspiele grundsätzlich so angehen, sie auch gewinnen zu wollen. Deshalb werde ich mir auch einen guten Plan überlegen. Wir werden nicht chancenlos sein und ich weiß, dass vieles stimmen muss, um Konz zu ärgern. Die Favoritenrolle liegt jedenfalls nicht bei uns.

11ER: Wie charakterisieren Sie Pascal Rietz?

Zöllner: Pascal ist ein klassischer Linksfuß, der über seine fußballerischen Fähigkeiten kommt. Ihm obliegen das Kurzpassspiel, seine Flanken und seine gute ausgefeilte Technik. Pascal kommt über die Außenpositionen oder auch schon mal im zentralen Mittelfeld zum Einsatz und ist stets sehr zuverlässig. Er besitzt eine nahezu hundertprozentige Trainingsbeteiligung.

11ER: Welche Stärken bringt Jakob König mit?

Zöllner: Jakob kam vor zwei Jahren aus der A-Jugend von Tarforst und spielt mit seinem Bruder Justus bei uns. Er besitzt eine gute Kondition und eine sehr gute Grundlagenausdauer, hat sich auch körperlich schon an das Niveau im Seniorenfußball herangearbeitet. Er hat eine Top Einstellung und besitzt eine Top Motivation. Das zeigt sich darin, dass Jakob sich trotz einer Bänderverletzung durchbeißt.