Auch Profifußballer sind nur Menschen. Und Menschen werden hin und wieder geblitzt, wie Mesut Özil und Max Kruse am eigenen Leib erfahren mussten. Statt Ihre Strafe einfach hinzunehmen, gehen beide Spieler in die Offensive: der eine mit absurden Ausreden, der andere indem er Klartext spricht.

Fußballerisch läuft es bei Mesut Özil schon lange nicht mehr rund. Sein Verein FC Arsenal möchte den Spielmacher am liebsten loswerden, doch der Topverdiener (rund 400.000 Euro in der Woche) hält an seinem Vertrag bis Mitte 2021 fest. Kürzlich folgte ein weiterer sportlicher Rückschlag für Özil, denn die Londoner meldeten den Weltmeister von 2014 nicht für den Premiere-League-Kader – Özil wird damit auf absehbare Zeit kein Ligaspiel für die Gunners bestreiten.

Abseits des Platzes sorgte Özil hingegen für staunende Blicke: Anfang Juli wurde der Fußballer mit 97 mph (156 km/h) auf der Heimfahrt vom Training geblitzt und muss sich dafür nun vor Gericht verantworten. Erlaubt sind laut britischem Gesetz aber nur 70 Meilen pro Stunde (ca. 110 km/h).

Für großes Aufsehen dürfte der Fall trotz der deutlichen Geschwindigkeitsüberschreitung also eigentlich nicht sorgen. Eigentlich, denn in einer Stellungnahme erklärte Özil nun sein Verhalten mit absurden Theorien, um einem Fahrverbot zu entgehen. So gibt Özil nach sieben Jahren in England an, er habe Meilen mit Kilometern verwechselt: „Ich bin deutscher Staatsangehöriger und offensichtlich daran gewöhnt, Fahrzeuge zu fahren, die die Geschwindigkeit in Kilometern und nicht in Meilen pro Stunde anzeigen.“

Weshalb er auch ohne Blick auf das Tacho nicht merkte, dass er rund 40 km/h zu schnell fuhr, erklärte Özil wie folgt: „Aufgrund der Covid-19-Einschränkungen war die Autobahn praktisch leer. Die einzige Erklärung, die ich geben kann, ist, dass meine Konzentration aufgrund des Fehlens anderer Fahrzeuge auf der Straße vorübergehend nachgelassen haben muss.“ Auch die Bauweise seiner Mercedes G-Klasse (Tacho zeigt mph an) wird zur Strafmilderung angeführt: „Das Fahrzeug, das ich fuhr, hat sehr geringe Motorgeräusche und ist ein Automatikgetriebe.“

Özil erklärt sich selbst zwar für schuldig, plädiert aber für eine Geldstrafe und gegen ein Fahrverbot, da er eine kleine Tochter habe, seine Frau nicht fahre und er so auf ein Auto angewiesen sei. 

Auch bei Max Kruse schlägt der Blitz ein

Ebenfalls geblitzt wurde Max Kruse von Union Berlin. In einer 30er-Zone fuhr der Stürmer laut eigener Aussage rund 43 km/h als das Messgerät auslöste. Einen Schuldigen hatte Kruse dabei schnell gefunden: die Polizei.

Auf Instagram postete der Ex-Bremer ein Foto auf dem das entsprechende Schild und ein dunkler PKW zu sehen sind, aus dem angeblich geblitzt wurde. In der Bildunterschrift macht Kruse seiner Wut Luft: „Schweine. Sorry aber 5 Meter nach einem Schild einen Blitzer hinzustellen ist schon stark asozial. Die Frage ist wo er auslöst vor oder hinter der 30er Zone…?“ Um keine Autos hinter ihm zu gefährden, habe Kruse nicht ruckartig abbremsen wollen und sei deswegen geblitzt worden.

„Also liebe Polizei Berlin: Solltet ihr noch einmal überprüfen, ansonsten muss ich dagegen leider vorgehen“, erklärte der Stürmer in einem abschließenden Post.