11ER: In der letzten Woche verlor die FSG Ehrang ihr zweites Saisonspiel, als man dem SV Bekond mit 1:2 unterlag. Sie bemängelten nach dem Spiel die fehlende Einstellung – auch in Spielen gegen Hochwald II oder Tarforst II fehlte der letzte Wille. Wo sehen Sie Gründe dafür?
Benny Weiler: Es stimmt. Gegen Tarforst spielten wir hintenraus noch unentschieden, obwohl wir fast 70 Minuten gut im Spiel waren. Und auch in den Spielen gegen Hochwald und Bekond fehlte es an der Einstellung, um solche Spiele zu gewinnen. Teilweise gehen wir die Spiele zu locker an oder schalten nach einer Führung zurück. Bis wir dann wieder zurück im Spiel sind, ist das Spiel praktisch schon dahingelaufen. Ein, zwei unserer Spieler lassen auch schnell den Kopf hängen, wenn die ein oder andere Aktion nicht funktioniert. Da erwarte ich grundsätzlich mehr mannschaftliche Unterstützung und dass sich die Jungs gegenseitig aufbauen. Wir haben einen super Kader, mit Tarforst wahrscheinlich den besten der Klasse. Diese Qualität bringen wir momentan aber nicht auf den Platz. Das müssen wir ändern.
11ER: Noch sind es fünf Spiele bis zur Winterpause, in denen starke Gegner warten …
Weiler: Unsere Mannschaft muss verstehen, dass nach der Niederlage entscheidende Wochen für uns anstehen. Wir sind personell geschwächt, aber noch vor der Winterpause kann sich entscheiden, ob wir weiter oben mitspielen und wo unser Weg hinführt. Eigentlich dürfen wir vor dem Winter keinen Punkt mehr liegen lassen, denn ich glaube nicht, dass Tarforst viele verschenkt. Das ist aktuell der Unterschied zwischen unseren Mannschaften. Tarforst hat auch die Qualität, schafft es aber mit viel Wille, enge Spiele hintenraus für sich zu entscheiden. Besonders nach der Niederlage gegen Bekond muss jetzt eine Reaktion von uns kommen. Mit Andreas Huwer fehlt uns ein sehr wichtiger Spieler, dessen Ausfall wir gemeinschaftlich auffangen müssen. Andi hat sich jetzt auch schon mehrmals für seine dumme Aktion gegen Bekond entschuldigt.
11ER: Im nächsten Spiel wartet die SG Thomm. Bereits vor Saisonauftakt traf man im Pokal aufeinander und Ihr Team gewann zuhause mit 3:0. Jetzt geht es zu den Thommern, die vor eigenem Publikum noch keine Punkte abgaben. Welches Spiel ist zu erwarten?
Weiler: Ich muss erst einmal erwähnen, dass wir selbst lieber auswärts spielen. Zuhause sind wir wirklich schlecht, verbuchten in fünf Spielen nur sieben Punkte – das entspricht nicht den Werten, die ein Topteam zuhause einfahren sollte. Auswärts sind wir dafür das beste Team der Liga und bis auf das Unentschieden gegen Tarforst noch ohne Punktverlust. Irgendwie kommen wir mit dem Rasen in Pfalzel nicht gut zurecht und mittlerweile ist das auch schon in den Köpfen der Spieler drin. Thomm ist eine bärenstarke Mannschaft und hat zuhause ein wirklich erschreckendes Torverhältnis, das einiges über ihre Qualität aussagt. Es wird ein anderes Spiel als im Pokal. Sie spielen mit ihren Fans im Rücken auf ihrem Platz und sind eine Mannschaft, in der viele Spieler höherklassige Erfahrung mitbringen. Zusammen mit Tarforst, Olewig und uns zählen sie für mich zu den vier besten Mannschaften der Liga.
11ER: Die SG Thomm gewann zuhause alle sechs Spiele, schoss dabei 33 Tore und kassierte dabei nur einen Gegentreffer. Wie kann man solch eine Mannschaft knacken?
Weiler: Ich möchte eigentlich nicht zu viel verraten. Unser eigenes Problem liegt oft hinten. Nicht im Verteidigen an sich, sondern im Umschaltspiel und Spielaufbau. Vorne sind wir dafür – auch ohne Andi Huwer – brutal gut besetzt. Da haben wir mit Jason Pütz, Rene Jahn, Alexander Krieger und anderen viele torgefährliche Spieler. Wir haben schon im Pokal gemerkt, dass Thomm sehr schwer zu knacken ist und super steht, wenn wir im Ballbesitz sind. Vielleicht überlassen wir ihnen dieses Mal das Spiel. Wenn Thomm uns angreift, können wir bei Ballgewinnen wahrscheinlich leichter durch unsere schnellen Außen in die gefährlichen Zonen stoßen.
11ER: Wie steht es um die personelle Lage? Andreas Huwer wird durch seine Sperre ja sicher fehlen.
Weiler: Julien Masselot und Oliver Mertes sind langzeitverletzt. Felix Mertes, unser Torwart Nico Lautwein und Tom Wasniewski sind ebenfalls verletzt. Insgesamt fehlen uns sieben Spieler. Daran wird sich auch in den nächsten Wochen nichts ändern. Wir sehnen die Winterpause deshalb schon herbei. Wie gesagt warten vorher aber noch schwere Spiele auf uns, die wir gewinnen müssen.