Freude pur herrschte im Lager des SV Gutweiler nach dem 2:0-Auswärtserfolg bei der Zweitvertretung des Hermeskeiler SV, der mit seinen zwei Siegen zuvor das Titelfinale für die Gäste nochmals angeheizt hatte. Der Sieg beim HSV ließ drei Spieltage vor Schluss die Meisterkorken knallen und die Bierduschen über einige Häupter rieseln.

Hermeskeiler SV II – SV Gutweiler 0:2 (0:0)

Damit steht der SVG nach seinem Vizemeistertitel im Vorjahr bereits jetzt als neuer Meister fest. „Wir sind den letzten Schritt konsequent gegangen und haben uns mit einer starken Defensivleistung belohnt. Hermeskeil war ein starker Gegner, doch jetzt wird erst mal ein bisschen gefeiert“, ließ sich Gutweilers Aufstiegscoach Jürgen Flesch erste Worte entlocken. Gutweiler hatte zwar die zunächst besseren Chancen, doch beinahe wäre der HSV durch Michael Weber in Führung gegangen. Doch der 19-jährige Torwart der Grün-Weißen, Vincent Schwall, parierte und lenkte die Kugel noch an die Latte. Als sich Martin Flesch auf der rechten Außenbahn durchgesetzt hatte und scharf nach innen passte, war Alex Shigar zur Stelle, der den von Roman Rotau abgefälschten Ball ins eigene Netz bugsierte. Shigar freute sich freilich über sein „moralisches Tor“. Der Neuzugang des SV Ayl war es auch, der in der 89. Minute ein Foul an Maximilian Haag zum entscheidenden 2:0 verwandelte. Danach gab es kein Halten mehr. Im Hermeskeiler Waldstadion wurde es für die Spieler des SV Gutweiler feucht und fröhlich. Die eigentliche Meisterfeier soll dagegen erst beim letzten Heimspiel gegen die SG Geisfeld II am 10. Mai stattfinden.

TuS Schillingen II – SV Leiwen II 1:11 (1:4)
Mit einem hohen 11:1-Auswärtserfolg in Schillingen sicherte sich der SV Leiwen nicht nur den 16. Saisonsieg, sondern auch endgültig den zweiten Platz, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation berechtigt. Dabei legte der so furios in die Saison gestartete Aufsteiger aus Schillingen vor. Joshua Rommelfanger besorgte nach vier Minuten die frühe Führung. Erst danach wachte Leiwen auf und zog ab der 15. Minute ein Powerplay auf. Joachim Lex glich in der elften Minute aus, ehe ein Doppelschlag binnen vier Minuten für den Richtungswechsel sorgte. Lex zum 2:1 und Michael Scholtes zum 3:1 drehten die Partie. Als Goalgetter Andre Alten in der 36. Minute der vierte Treffer für die Gäste gelang, war das Spiel gelaufen. Schillingen fiel in sich zusammen und Leiwen legte komfortabel nach. Die restlichen Treffer besorgten dreimal Alten, zweimal Scholtes sowie Carsten Jostock und Kevin Lex. Schillingens Trainer Christopher Ponzlet war bedient. „Man merkt, dass bei uns die Luft raus ist, das Spiel wurde zu locker genommen. So spiegelt das Ergebnis auch den Spielverlauf wider. Nach den ersten zehn Minuten kam nichts mehr von uns.“ Leiwens Spielertrainer Sebastian Loewen war natürlich aus dem Häuschen. „Es war absolut verdient, auch in der Höhe. Wir haben nach dem frühen Gegentor die Kontrolle übernommen und guten Fußball gespielt. Wir haben uns jetzt den Relegationsplatz gesichert.“

DJK Pluwig-Gusterath II – SG Geisfeld II 1:2 (0:1)
Einen wichtigen Sieg im Kampf gegen den Abstieg fuhr Geisfelds Reserve in Pluwig ein. Yannick Ludwig ebnete den Gästen mit seinem Führungstor aus der neunten Minute den Weg zum sechsten Saisonsieg. Als Martin Kolz nach etwa einer Stunde Spielzeit auf 2:0 stellte, war die Partie scheinbar gelaufen. Doch es wurde noch mal eng, als Lukas Marx zum Pluwiger Anschlusstreffer traf. Zu einem Remis reichte es aber für die DJK nicht mehr. Mit 21 Punkten dürfte sich Geisfeld indes aller Abstiegssorgen entledigt haben.

SV Föhren II – TuS Reinsfeld II 5:0 (3:0)
Nach dem glatten 5:0-Erfolg gegen Reinsfeld rückte Föhren erstmals in dieser Saison auf Rang drei vor. Max Reuter, Carsten Valerius und Marius Tonner stellten bereits in der ersten Halbzeit die Weichen auf Sieg, ehe Fabian Krisam und Kevin Vaßbender nach einem etwas geruhsameren zweiten Abschnitt auf 5:0 stellten. Bitter für Reinsfeld: Nach dem Sieg der Schweicher Mosella gegen Issel ist der Aufsteiger nun wieder Träger der Roten Laterne. Föhrens Trainer Alexander Becker dürfte es egal gewesen sein. „Wir haben relativ früh 3:0 geführt. Das Ergebnis geht so in Ordnung, weil wir auch einen guten Fußball gespielt haben.“

TuS Issel – TuS Schweich III 1:3 (0:1)
Einen überraschenden Ausgang nahm das Stadtderby am Schweicher Schulzentrum. Mit einem 3:1-Sieg gab die Mosella die Rote Laterne an Reinsfeld ab und darf jetzt wieder auf den direkten Klassenerhalt hoffen. Lars Herrmann nutzte eine Schläfrigkeit zur Schweicher Führung nach elf Minuten. Zwar entwickelte Issel nach dem Seitenwechsel mehr Angriffsdruck, doch Daniel Wintrich traf nach einem individuellen Fehler zum 0:2 (62.). Issel versuchte alles und fing sich mit dem 0:3 nach einem Konter den entscheidenden dritten Treffer. Issels Coach Stefan Jostock wirkte zerknirscht: „In der ersten Halbzeit waren wir richtig schlecht und haben verdient hinten gelegen. Wir sind dann gut in die zweite Halbzeit gekommen, haben aber durch einen individuellen Fehler das 0:2 bekommen. Wollen wir einstellig bleiben, müssen wir uns gewaltig steigern.“ Andre Badem, Coach der Schweicher Drittvertretung, blieb nüchtern bei seiner Analyse. „Wir haben aus unseren Chancen am Anfang die Führung erzielt und waren insgesamt auch einfach besser.“

SV Farschweiler – SG Beuren 1:1 (0:1)
Mit dem 1:1-Unentschieden sicherte sich die SG Beuren fix den Klassenverbleib. In einem hart umkämpften Spiel, das fußballerisch nicht das höchste Niveau offenbarte, gelang Niko Hauprich kurz vor der Halbzeitpause die Gästeführung, nachdem sich Andre Weinberg auf der linken Seite hatte durchsetzen können. Kurz nach Wiederbeginn verpasste Beurens Jan Wilhelm das 2:0, nachdem sich der Youngster im Strafraum verdribbelt hatte. Der darauffolgende Konter durch Fabian Cottez führte zum letztendlich verdienten Ausgleich. Beurens Tobias Schaneng sah in der 88. Minute wegen wiederholten Foulspiels die Ampelkarte. Bemerkenswert: Zwischen den Pfosten beider Mannschaften standen 100 Jahre geballte Fußballerfahrung. Denn im Tor des SV Farschweiler stand der 60-jährige Alfred Wahlen, im Beurener Gehäuse der 43-jährige Stephan Molitor. Beide machten ihre Sache sehr gut. Beurens Trainer Jörg Lauer konstatierte: „Es war ein gerechtes Ergebnis in einem hart umkämpften Spiel. Den Klassenerhalt haben wir vorher schon feiern dürfen.“ (ls)