Auch nach dem dritten Spieltag gibt die Eifel das Tempo vor. Während sich Bitburg in Schillingen zu einem 1:0 mühte, blieb Überraschungsmannschaft Körperich mit dem gleichen Ergebnis in Bettingen siegreich. Beide Clubs verweisen mit Stolz auf eine noch immer blütenweiße Weste. In einem hochklassigen Spiel teilten sich im Verfolgerduell die SG Wittlich und die Schweicher Mosella die Punkte. Und Stadtrivale Rot-Weiss Wittlich musste die erste Niederlage ausgerechnet bei den dezimierten Rascheidern einstecken, die mit Kampf und Leidenschaft den Sieg errangen. Konz ereilte eine deftige 0:7-Schlappe im Derby gegen Schoden.

SG Badem – SG Sauertal Ralingen
2:3 (1:1)
Die SG Badem blieb auch im dritten Saisonspiel ohne Punkte. Dabei hatte es in der siebten Minute so gut angefangen, als Pierre Valerius einen von Jannik Stadler an Daniel Robertz verursachten Foulelfmeter ins Ralinger Netz bugsierte. „Auch nach dem 1:0 haben wir ganz manierlich gespielt“, warf Badems Coach Roger Reiter ein, doch mit dem Ausgleich sei die Partie gekippt. „Ralingen zeigte sich als eingespielte Mannschaft – zudem hatten wir Marco Port nicht im Griff.“ Der Ralinger Mittelfeld-Regisseur war es, der die Gäste nach einem langen Einwurf von Tim Wagner mit einer Direktabnahme aus 20 Metern überwand. In der 73. Minute drehte Ralingen die Partie und kam durch Daniel Barth zur 2:1-Führung, nachdem Port am Boden liegend auf Felix Denkinger durchgesteckt hatte und der Youngster Barth bediente. Doch die Eifeler gaben sich nicht geschlagen und egalisierten in der 81. Minute die Ralinger Führung. Norman Schneider traf nach einer Ecke mit einem „Volleystrahl“ zum 2:2. Fehlte den Ralingern beim 0:1 in Lüxem das Glück noch, so beanspruchte die Servais-Elf selbiges zwei Minuten vor Schluss. Stefan Keuler ließ mit einem sehenswerten Außenristschuss ins Eck die Gäste jubeln. Roger Reiter war bedient: „Wir hätten mit einem Punktgewinn leben können. Doch nun haben wir verloren, weil wir zweimal geschlafen und nicht gut verteidigt haben. Wir lassen uns aber nicht verrückt machen. Wir haben eine junge Mannschaft und etliche Spieler haben gefehlt. Ich hatte vier Spieler auf dem Platz, die gerade erst 18 Jahre sind.“ Und Ralingens Coach Martial Servais freute sich diebisch über den zweiten Sieg in Folge. „Zwei Siege in Folge sind für uns ungewohnt gut. Doch ich muss auch sagen, dass wir das Spiel klar und verdient gewonnen haben, weil wir genug Chancen liegengelassen haben. Wir sind zweimal gut zurückgekommen und haben Comebackqualitäten gezeigt.“ Mit jetzt sechs Punkten im Gepäck startete Ralingen ausgesprochen gut, doch Servais verwies auch auf die kommenden harten Brocken. „Jetzt geht es zum zweiten Auswärtsspiel in Folge am Freitag nach Schoden. Und die sind bärenstark drauf.“

SG Rascheid – Rot-Weiss Wittlich
1:0 (1:0)
RW Wittlich musste sich zum ersten Mal geschlagen geben. Die personell dezimierten Gastgeber warfen Mentalität und Leidenschaft in die Waagschale und stemmten sich gegen den technisch stärkeren Gegner mit Energie und hoher Laufbereitschaft gegen eine weitere Niederlage. Bereits in der ersten Halbzeit hatte Dean Dederichs dreimal die Gelegenheit zur Führung, doch der Rückkehrer aus Hilscheid scheiterte am Gästetorwart oder dem umsichtig verteidigenden Innenverteidiger Luca Heintel. Doch kurz vor der Halbzeit war es soweit, als ein weiter Einwurf quer durch den Strafraum flog und Sven Eckes den Schuss im Wittlicher Tor unterbrachte. Kurz nach Wiederbeginn hatte Christian Alt nach einer zu strammen Flanke von außen mit einem Kopfball das 2:0 ausgelassen. Rot-Weiss inszenierte einige gute Angriffe, doch meist war vor dem Sechzehner Schluss. Ein Kopfball von Meliani Saim ging knapp daneben und kurz vor Schluss ließ es der eingewechselte Roda Souza mit einem Schuss an die Latte krachen. „Wir sind diesmal nicht richtig ins Spiel gekommen und einige waren gar nicht auf dem Platz. Geisfeld hat es auch gut verteidigt“, konstatierte RW-Sportchef Mehmet Akin die erste Saisonniederlage. Rascheids Spielertrainer Sven Gaspers, der nach vorangegangenem Foul und einer Rudelbildung Gelb-Rot sah (87.), sah eine starke Defensivleistung: „Das Team hat gut gegen den Ball gearbeitet und war gut eingestellt. Wir haben keinen Fehler gemacht und nach vorn Nadelstiche setzen können – die Jungs haben alles rausgehauen.“

TuS Schillingen – FC Bitburg
0:1 (0:0)
Der Tabellenführer aus der Bierstadt besaß gefühlte 80 Prozent Ballbesitz und genügend Chancen, um das Ergebnis komfortabler zu gestalten. Allein Simon Floß scheiterte mehrfach am guten Schillinger Torwart Heiko Witt oder an den eigenen Nerven. „Irgendein Bein war immer dazwischen. Es war nicht so leicht, dieses Bollwerk zu durchdringen. Unsere totale Überlegenheit hätte viel früher in Tore umgesetzt werden müssen“, sprach FC-Trainer Fabian Ewertz von einem verdienten Sieg. Schillingen verteidigte über weite Strecken mit Mann und Maus und hielt seinen Kasten bis zu jener 72. Minute sauber, als Riad Malkic nach Flanke von Arthur Hartwick zum einzigen Treffer einschob. Kevin Fuchs verzog zum Schluss am langen Eck. Tobias Anell hatte mit einem Torschuss nur eine halbwegs gute Chance für die Hausherren.

SV Leiwen – SG Wallenborn
0:1 (0:1)
Zwei Rheinlandpokal-Sieger sorgten für ein enges und spannendes Spiel, das Wallenborns Youngster Bastian Blasius bereits nach 22 Minuten entschied. Leiwens Trainer Rudi Thömmes konstatierte, dass „die Niederlage schon in Ordnung geht“. Der neue Coach betonte, dass „wir nach vorn zu harmlos agierten und einige Spieler den Ernst der Lage noch nicht erkannt haben“. So habe seiner Mannschaft das Tempo gefehlt. „So wie wir uns bewegt haben, reicht das nicht, es war insgesamt kein guter Auftritt.“ Freistöße aus dem Halbfeld verpassten sowohl Christian Dahm und Andre Alten als auch Gustav Schulz. Alten bot sich auch die beste Gelegenheit, als Schulz mit einem Pass in die Schnittstelle für Verwirrung sorgte. Auch Wallenborn boten sich in der Schlussphase Möglichkeiten zum Ausbau der Führung, doch Nicolas Kimmlingen im Leiwener Tor parierte stark. Wallenborn feierte eine überragende Woche mit dem zweiten Sieg in Folge, nachdem das Team von Stephan Zimmer und Andy Hesslein im Rheinlandpokal den Cupverteidiger FSV Salmrohr im Elfmeterschießen eliminierte.

SV Konz – SG Saartal Schoden
0:7 (0:1)
Vor 400 erwartungsfrohen Zuschauern erwischte Konz einen ganz bitteren Tag. Nach der Ampelkarte für Mevlüt Kücükmemisoglu (43.) nutzte Lukas Kramp nach feinem Solo von Alec Webel die Freiräume zum 0:1. Doch nur 30 Sekunden später hatte Konz in Person von Marco Ihl die große Ausgleichschance vergeben. „Nach dem 2:0 durch Luki waren wir zu Beginn der zweiten Halbzeit komplett befreit und haben im Umschaltspiel die sich bietenden Räume rigoros genutzt. Konz hat aufgemacht und nach dem 3:0 resigniert“, sah Saartal-Trainer Heiko Niederweis eine komplett andere Einstellung von seiner Elf als in den beiden Spielen zuvor. Schoden hatte zudem noch vier Alutreffer. Die Torschützen zum 7:0 waren Tim Thielen (69.), Nicolas Jakob (85.), Christopher Boesen (89.) und Dominik Schramm (90.+2). „Neben dem Platzverweis war die Tatsache für die Niederlage ausschlaggebend, dass wir Lukas Kramp nicht eng genug bewacht haben und er sich immer wegstehlen konnte. Einige haben derzeit mentale Probleme, dass sie ihre Leistung nicht abrufen können“, zeigte sich SVK-Coach Thomas Berens enttäuscht.

SG Ruwertal – SG Arzfeld
0:3 (0:1)
Die Gäste aus der Westeifel krönten eine tolle Englische Woche mit dem zweiten Saisonsieg. Gegen eine von Verletzungen und anderen Ausfällen gebeutelte Ruwertaler Elf gelang es vornehmlich Joschka Trenz, dem Gegner seine Grenzen aufzuzeigen. Trenz sorgte mit einem verwandelten Handelfmeter für die Arzfelder Pausenführung und auch im zweiten Durchgang war der Zehner der Gäste nicht zu stoppen. Trenz legte für Julian Propson auf, der auf 2:0 stellte (65.) und das 3:0 erledigte der 27-Jährige persönlich. Ruwertals Fabian Regel hatte mit einem Kracher ans Lattenkreuz Pech (45.).

SG Wittlich – TuS Mosella Schweich
2:2 (1:1)
„Wir haben gegen einen guten Gegner doch noch einen Punkt geholt“, sah Schweichs Trainer Jochen Weber ein „Spiel mit unheimlich viel Mentalität, Power und hoch attackierenden Abwehrverbänden. In der Druckphase haben wir das 1:2 bekommen.“ Vor 350 Zuschauern in Lüxem legte Steve Kirchen für die Mosella vor (3.), doch Lorenz Budinger glich nach Vorarbeit von Patrick Schmidt für die Krähling-Elf aus. Daniel Mehrfeld sorgte für das Wittlicher 2:1, doch Marc Pitsch traf per Kopf zum 2:2-Endstand.