Regen, Wind und Schmuddelwetter setzten auch den Plätzen der Bezirksligisten zu, sodass lediglich vier der acht Spiele über die Bühne gingen. Die SG Wittlich nutzte den Spielausfall des Branchenführers aus Bitburg mit einem 4:1 gegen Schoden. Der Rückstand beträgt jetzt nur noch fünf Punkte – Grund genug, im Frühjahr noch einmal anzugreifen. Im Tabellenkeller verpassten es Ralingen und Bettingen, mit Siegen den Abstand auf das Mittelfeld zu reduzieren. Die Gunst der Stunde nutzte hingegen Badem, das sich beim 2:0 in Arzfeld wieder einmal auf seine Routiniers verlassen durfte. Rot-Weiss Wittlich rückt nach dem 3:1 in Oberweis auf Rang fünf vor. 

SG Wittlich – SG Saartal Schoden
4:1 (1:1)
Während sich Schoden treu blieb und auswärts erneut leer ausging, durften sich die Wittlicher über die Reduzierung des Abstandes auf Spitzenreiter FC Bitburg freuen. Dabei hielten die Saartaler eine Halbzeit lang richtig gut mit und legten sogar vor. Trainer Heiko Niederweis konstatierte, dass „die erste Halbzeit so abgelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt hatten. So sind wir auch verdient in Führung gegangen“. Ohne Keven Schuh und Tim Helmstetter verstanden es die Gäste, den Gegner recht früh anzulaufen und im Spielaufbau zu stören. Nicolas Jakob nutzte eine Flanke von Lucas Jakob nach einer Viertelstunde zum 0:1. Zehn Minuten vor der Halbzeit wurde Wittlich besser, doch dass der Ausgleich ausgerechnet wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff nach einem Eckball fiel, war für Niederweis „richtig bitter“. Beim 1:2 habe seine halbe Mannschaft geschlafen, wie Niederweis betonte. Torwart Mark Körner brachte Daniel Mehrfeld zu Fall und hatte dann das Glück des Tüchtigen, den Elfer zu parieren, doch beim Nachschuss von Mehrfeld war der Routinier zwischen den Pfosten machtlos – 2:1 (55.). Keine zwei Minuten später fiel die Entscheidung, als Raphael Ney den Doppelschlag der Säubrenner perfekt machte und den Tabellenzweiten auf die Siegerstraße schoss. „Von dem Doppelschlag innerhalb zwei Minuten haben wir uns nicht mehr erholt. In jener Phase erzeugten wir zwar Druck, doch dann ergaben sich die Konterräume für Wittlich“, sagte Niederweis konsterniert. Auch die Ampelkarte für Wittlichs Benny Sorge nach einem harten Einsteigen brachte die Kreisstädter nicht ins Wanken. Eine Szene beschäftigte den Schodener Trainer dann aber doch: Nach einer präzisen Flanke von Nicolas Jakob setzte Dominik Schramm den Ball an den Pfosten. „Ab dann wussten wir, dass wir heute nichts mehr reißen würden.“ Nach einem Konter setzte Patrick Schmidt mit seinem Treffer zum 4:1 den Schlusspunkt unter eine „abgeklärte Leistung“ der Vereinigten aus Wittlich, Lüxem und Neuerburg. Während die SG Schoden wieder in den zweistelligen Tabellenbereich zurückgefallen ist, darf sich Wittlich weiterhin erster Verfolger von Wintermeister FC Bitburg nennen. 

SG Arzfeld – SG Badem
0:2 (0:1)
Vor knapp 220 Zuschauern entführte die SG Badem verdient die Siegpunkte aus Arzfeld. Nach den zwei Niederlagen am Stück und der ausgefallenen Partie gegen Konz am letzten Sonntag zog Badem den ersehnten Auswärtsdreier und revanchierte sich so für das klägliche 0:6 aus dem Hinspiel. Mit dem kurzfristig reaktivierten Routinier Jerome Kolling gewann das Bademer Spiel von Beginn an Struktur. Die frühe Führung nach zehn Minuten spielte den Gästen zunehmend in die Karten. Norman Schneider schlug eine Rechtsflanke punktgenau in den Rücken der Arzfelder Abwehr, die Daniel Robertz eiskalt verwandelte. In der Folge unternahmen die Hausherren vermehrt Anstrengungen, um den Rückstand baldigst zu egalisieren. „Wir haben versucht, nach dem 0:1 mehr Struktur in unser Spiel zu kriegen und besaßen auch einige gute Chancen zum Ausgleich“, musste Arzfelds Spielertrainer Andreas Theis mit ansehen, wie Julian Propson aus fünf Metern übers Tor schoss und auch Theis selbst nur die Latte traf. Nach dem Seitenwechsel hatten dann Pascal Krämer und erneut Julian Propson gute Gelegenheiten, auszugleichen. Badem verbuchte diesmal das Glück auf seiner Seite und überstand die Drangphase der Gastgeber schadlos. Roger Reiter, Trainer der Bademer, sprach auch davon, dass „wir in dieser Phase ein bisschen Glück gehabt haben, denn Arzfeld hat sich viele Chancen erarbeitet. Doch Simon Eppers hat uns mit starken Aktionen im Spiel gehalten. War es in der ersten Halbzeit ein Spiel, bei dem Arzfeld ein Chancen-Plus hatte, so gestaltete sich die zweite Halbzeit eher offen, mit Chancen auf beiden Seiten“. Das 0:2 entsprang ausgerechnet der Arzfelder Drangphase. Andreas Theis: „Ein Unentschieden wäre das gerechte Resultat gewesen, Badem war aber in den entscheidenden Situationen aggressiver, hat den Spielfluss geschickt unterbunden.“ Beide Trainer sprachen im Nachhinein von keinem guten Bezirksliga-Spiel. Für Reiter blieb die hoffnungsträchtige Erkenntnis: „Es war ein wichtiger Sieg gestern, wir haben uns von unten ein bisschen abgesetzt. Doch von Entwarnung kann keine Rede sein.“ 

SG Bettingen – Rot-Weiss Wittlich

1:3 (1:1)
Die fünfte Niederlage in Folge lässt den Aufsteiger aus der Eifel als Tabellenschlusslicht in den Winter gehen. Für den anderen Aufsteiger aus dem Spielkreis Mosel war der achte Saisonsieg gleichbedeutend mit dem Vorrücken auf Rang fünf. Für Bettingens Coach Marco Wallesch war entscheidend, dass „wir beim 1:2 bei einem Standard keine Zuteilung hatten und wir einen Wittlicher am Fünfer blank stehen ließen. So etwas darf nicht passieren“. Die Rot-Weissen legten nach Vorarbeit von Kevin Arbeck durch Albutrin Aliu bereits nach 18 Minuten vor, doch Bettingen fand in Person von Tim Hoffmann eine zeitnahe Antwort, als der Stürmer nach einem Aussetzer von Andre Benzarti, einer Balleroberung und dem anschließenden Querpass von Dominik Thielmann die Kugel über die Linie drückte (25.). Die Partie hätte kippen können, als Dini Hajdari nach einem taktischen Foul Gelb-Rot sah (68.) und Bettingen Möglichkeiten zur Führung hatte. „Wir haben es nicht geschafft, unsere Überzahlsituation gewinnbringend auszuspielen. Da war die Zuteilung wieder nicht gut“, konstatierte Wallesch. So konnte Ruslan Lasiak in aller Ruhe aus dem rechten Halbfeld flanken, in dessen Folge Meliani Saim per Kopf zum 1:2 netzte (72.). Marius Bach im Gästekasten verhinderte mit zwei starken Paraden das mögliche 2:2. Die Entscheidung reifte, als Aliu nach einer Freistoßablage von Arbeck aus 25 Metern mit einem strammen Schuss ins Eck den dritten Treffer erzielte (76.). Das Statement von Bettingens Coach Wallesch fiel dementsprechend aus: „Es spricht nicht für uns, wenn man mit einem direkt verwandelten Freistoß aus 35 Metern das 1:3 bekommt. Danach war es schwierig, zurückzukommen. Die Breite im Kader ist nicht da, weil einfach zu viele Leute fehlen. Die individuelle spielerische Klasse war aufseiten der Wittlicher.“ RW-Sportchef Mehmet Akin sprach von einem „sehr versöhnlichen Schlusspunkt unter eine turbulente Hinrunde. Auf dem schlechten Platz haben wir eine gute Auswärtsleistung gebracht. Die Mannschaft hat Kampf und Leidenschaft gezeigt und die vielen Ausfälle mit Herz und Bereitschaft aufgefangen.“ Wittlich trat ohne Gjergj Prebreza (Umzug), Quendrim Bukoshi (Urlaub) und Fjoraldo Celanji an. So durften die Wittlicher mit nun 26 Punkten im Gepäck nicht nur sehr entspannt zur anschließenden Weihnachtsfeier fahren, sondern überwintern auf einem sehr akzeptablen fünften Tabellenplatz. Kevin Arbeck schraubte nach zwei Vorlagen sein Scorer-Punktekonto auf 23 hoch.