Statt der Konkurrenz weiter zu enteilen, patzte der Ligaprimus aus Auw ausgerechnet gegen Kyllburg, das sich mit dem vierten Sieg in Folge wohl aller Abstiegsängste entledigt haben sollte. Auch Verfolger Bitburg kam in Schoden nicht über ein 0:0 hinaus und musste am Ende noch froh über die Punkteteilung sein. Die Schweicher Mosella nutzte die Gunst der Stunde und ließ nach dem 3:1-Sieg gegen Wallenborn nicht nur einen unliebsamen Konkurrenten zurück, sondern bleibt mit nunmehr vier Punkten Rückstand wieder auf Schlagdistanz zur Schneifel-SG. Im Tabellenkeller erhielten die Nichtabstiegshoffnungen von Niederemmel derweil neue Nahrung.

SG Schneifel-Auw – SG Kyllburg
2:3 (1:1)
Kyllburg sorgt weiter für Positiv-Schlagzeilen und entführte selbst in Auw die Siegpunkte. In einem Spiel auf Augenhöhe, welches zweimal durch den zurückkehrenden Wintereinbruch unterbrochen werden musste, weil die Linien nicht mehr sichtbar waren und eigens freigekehrt werden mussten, besaßen die Gäste den längeren Atem. Zunächst sorgte Jan Pidde nach schöner Vorarbeit von Klaus Hamper, der einen Schnittstellenpass von Marco Michels gekonnt querlegte, für die frühe Auwer Führung (5.). Michels hatte nur zwei Minuten später sogar das 2:0 auf dem Fuß und auch Markus Diehl bekam zu wenig Druck hinter den Ball, als er von Pidde am zweiten Pfosten stehend bedient wurde. Auws Trainer Jörg Stölben kommentierte die Anfangsphase so: „Wir haben unsere Drangphase nicht entscheidend genutzt und das zweite Tor nicht gemacht.“ Stattdessen gingen die auf Konter lauernden Kyllburger kurz nach Wiederbeginn in Führung, als Christopher Keil nach einer Ecke mit dem Kopf zur Stelle war (47.). Ein Geschenk der Gäste brachte die Schneifel ins Spiel zurück, als nach einem Einwurf ein Kyllburger Verteidiger über den Ball schlug und Diehl eiskalt zum 2:2 verwandelte (56.). Die Entscheidung reifte in der 68. Minute, als Damian Machon einen Schnittstellenpass aus der eigenen Abwehr aufnahm, im Vollsprint auf Dennis Koziol im Auwer Tor zulief und die Kugel gekonnt mit einem Lupfer ins Netz bugsierte. Jan Merkes, der zwei Minuten vor Schluss die Ampelkarte sah, fälschte den Ball noch leicht ins eigene Tor ab. Nach zweimaligen Unterbrechungen im Auwer Schneetreiben blieb Kyllburg hintenraus gefährlich, doch auch die Hausherren hätten das 3:3 machen können, als Pidde einen Kopfball knapp neben die Kiste setzte. Auws Jörg Stölben war freilich nicht zufrieden mit dem Ergebnis – und auch nicht mit der Spielweise seines Teams. „Es war kein guter Tag für uns, uns hat es über weite Strecken an der Körpersprache gefehlt. Unser Spiel war zerfahren, wir haben zu viele Fehler gemacht.“ Kyllburgs Trainer Roger Reiter konnte seine diebische Freude über den vierten Sieg in Serie nicht verbergen und betonte, dass es „ein glücklicher, aber verdienter Sieg war. Wir haben ganz schlecht ins Spiel reingefunden und früh das Gegentor kassiert. Auw wollte mit Gewalt den Sieg, unsere Konter und die Standards haben dann ein Spiel auf Augenhöhe entschieden“. Stölben präzisierte seine Aussage und gab zu Protokoll, dass „wir zwei der drei Tore durch Standards kassiert und unverständlicherweise die großen, kopfballstarken Kyllburger nicht verteidigt bekommen haben“.

SG Saartal Irsch – FC Bitburg
0:0 (0:0)
Die Saartaler blieben im vierten Spiel in Folge unbesiegt. Deren Trainer Heiko Niederweis sah eine weitere Leistungssteigerung seiner Mannschaft. „Vor dem Spiel wäre ich mit einem Unentschieden von vornherein zufrieden gewesen und hätte das direkt unterschrieben. Nach dem Spiel hat sich das 0:0 wie zwei verlorene Punkte angefühlt.“ Bereits in der ersten Halbzeit hatten die Saartaler mehrfach Gelegenheiten, in Führung zu gehen, als Nicolas Jakob und vor allem Dominik Lorth zweimal alleinstehend auf das Bitburger Gehäuse zusteuerten. Doch Daniel Ternes im FC-Kasten behielt die Nerven, blieb lange stehen und entschärfte die sicheren Einschussmöglichkeiten der Hausherren. Auch im zweiten Durchgang versteckte sich Irsch nicht und machte den spielerisch besseren Bierstädtern das Leben schwer. Alec Webel lief in der 60. Minute erneut allein auf Ternes zu, wiederum blieb der Bitburger Torwart Sieger im Eins-gegen-eins. Ein Nachschuss von Lorth wurde von einem Bitburger Abwehrbein von der Linie gekratzt. Das Gastspiel der Bitburger stand derweil unter keinem guten Stern. Arthur Hartwick musste mit einem Muskelfaserriss früh vom Platz und als dann auch noch zwei Gästespieler mit Rot vom Platz mussten, war FCB-Trainer Fabian Ewertz froh, dass es überhaupt 0:0 ausging. Denn erst musste Kai Edringer nach 60 Minuten mit Gelb-Rot runter und dann erwischte es auch noch Jannik Grün in der Nachspielzeit. „Zu neunt waren wir natürlich froh, nicht verloren zu haben. Besonders ärgerlich ist die Gelb-Rote für Kai Edringer. Ein Allerweltsfoul im Mittelfeld ahndete der Schiedsrichter mit Gelb, nachdem Kai in der ersten Halbzeit schon Gelb gesehen hatte, da er sich beim Schiri beschwert hat, weil er vom Gegner weggekickt wurde. Beim ersten Foul Gelb zu zeigen, war völlig grenzwertig und überzogen. Mit dem 0:0 sind wir natürlich nicht zufrieden, müssen aber mit ihm leben, auch weil das Spiel nicht viel hergegeben hat.“ Heiko Niederweis betonte, dass „ich mit der Leistung des Teams sehr zufrieden bin und es meine taktischen Vorgaben gut umgesetzt hat. Allein die Chancenverwertung hat nicht gepasst“.
SG Daleiden – SG Ralingen
1:1 (0:0)
Mit dem Last-Second-Tor von Lukas Lichter sicherte sich die SG Daleiden auf dem letzten Drücker noch einen Punkt. Nach ausgeglichener erster Halbzeit entwickelte Ralingen danach mehr Angriffsdruck und ging in der 50. Minute in Führung. Nach einem individuellen Fehler im Mittelfeld lief Daniel Barth alleine auf das Tor des starken Florian Moos zu und versenkte die Kugel mit einem 18-Meter-Fernschuss ins Netz. Daleiden hatte anschließend zwei Chancen zum Ausgleich: Pascal Krämer traf nur die Latte und auch Marius Lempges vergab bei einem Kopfball aus fünf Metern freistehend. Die Sauertaler nahmen später das Heft wieder in die Hand und hatten allein durch Jonas Pallien drei dicke Chancen zum zweiten Treffer. Moos im Daleidener Kasten parierte mehrmals überragend. Mit der letzten Aktion überwand Lukas Lichter nach einem Eckball von Krämer den Ralinger Schlussmann mit der Hacke aus dem Gewühl heraus. „Ralingen hat aggressiv verteidigt, das Unentschieden ist gerecht“, resümierte Daleidens Trainer Andreas Theis, während Martial Servais „zwei verlorenen Punkten“ nachtrauerte. „Wir haben alles reingeschmissen und von der Einstellung her ein überragendes Spiel gemacht. Doch wenn man die Tore nicht macht, hat man den Sieg nicht verdient.“

SG Geisfeld – SG Neuerburg
2:2 (1:1)
Im Mittelfeldduell der Liga wurden die Punkte geteilt. Alexander Mittler ließ die Wittlicher in Front ziehen (26.), doch nur drei Minuten später schloss Sebastian Breit einen schnellen Angriff der Geisfelder zum 1:1 ab. Die Hochwälder investierten nach der Pause zunächst mehr und gingen durch Jannik Marx erneut in Führung (53.), doch Daniel Mehfeld bewahrte die Gästeelf mit dem Ausgleichstreffer vor einer Niederlage.

SG Buchholz – SV Niederemmel
1:3 (0:2)
Niederemmel darf nach dem Sieg beim Tabellenschlusslicht im Abstiegskampf wieder hoffen. Ein Doppelpack von Sebastian Schäfer sowie die Führung von Stefan Kranz ließen die Moselaner auf 3:0 enteilen, ehe Dennis Schiffels für die enttäuschenden Buchholzer der Ehrentreffer gelang (88.).

SG Ruwertal – SG Geichlingen
0:3 (0:1)
Geichlingen entführte völlig verdient die Siegpunkte aus dem Ruwertal. Martin Marx traf im Anschluss an einen Freistoß zum 0:1, ehe der gleiche Spieler in der 67. Minute die Vorentscheidung erzwang. Vier Minuten vor dem Ende machte der junge Tim Nottinger den deutlichen Auswärtssieg wasserdicht.

SV Leiwen – TuS Schillingen
2:2 (2:0)
Leiwen verspielte in der Nachspielzeit den sicher geglaubten Sieg. Zunächst hatte Axel Thomas die Gastgeber mit einem Schuss aus dem Fußgelenk ins kurze Eck nach einer halben Stunde in Front geschossen. Als Heiko Schmitt nur fünf Minuten später nach feiner Vorarbeit von Patrick Herres auf 2:0 stellte, schien die Vorentscheidung gefallen. Doch der Aufsteiger aus dem Hochwald gab sich nicht geschlagen und verkürzte zunächst durch den eingewechselten Matthias Werner zum 1:2. Quasi auf den letzten Drücker riss Schillingens Torjäger Tobias Anell die Hausherren aus allen Siegträumen, als dieser nach einem Konter das späte 2:2 erzielte.