Nach dem Last-Minute-Husarenstreich in Schweich sind die Kicker aus der Schneifel am Samstag gegen Geisfeld nicht über ein 2:2 hinausgekommen. Weil auch Bitburg seine Hausaufgaben in Piesport gewissenhaft erledigte und die Moselaner zudem in die A-Liga zurück katapultierten, ist die Titelfrage vorerst vertagt worden. Dennoch haben die Auwer am nächsten Sonntag beim Gastspiel in Arzfeld einen dicken Matchball vor der Brust. Nach der SG Buchholz steht mit dem SV Niederemmel auch der zweite Absteiger so gut wie fest. Düster sieht es auch an der Sauer nach der 1:2-Pleite der Ralinger in Hasborn aus. Auch Leiwen und Schillingen verpassten Befreiungsschläge. 

SG Saartal Irsch – SG Neuerburg
3:0 (1:0)
Im sicheren Hafen waren beide Mannschaften schon vor dieser Partie, doch mit einem couragierten und selbstbewussten Auftritt siegte die Elf von Heiko Niederweis mit 3:0 und gestaltete damit ihre Saisonbilanz wieder ausgeglichen (je elf Niederlagen und Siege). Auch das Torverhältnis ist nach dem klaren Ergebnis wieder im Plus. „Der Sieg ist im Endeffekt verdient, aber um ein Tor zu hoch ausgefallen“, bemerkte Niederweis mit dem Verweis auf ein paar richtig gute Möglichkeiten für die Gäste aus Wittlich. Zwar legten die Saartaler nach schöner Vorarbeit von Fabian Müller durch den Lupfer von Nicolas Jakob das 1:0 vor, doch Neuerburg war danach am Drücker. „Danach war es ein aufregendes Spiel im Gegensatz zu den letzten Partien, weil wir viele Fehler im Spiel hatten und in der zweiten Halbzeit unsere Kontermöglichkeiten schlecht ausgespielt haben“, räumte der Irscher Coach eigene nzulänglichkeiten ein. Jonas Krista bewahrte die Heimelf mit drei sehenswerten Paraden vor einem Gegentor, das dem Spielverlauf durchaus eine andere Wendung hätte geben können. Nach Pass von Jakob nutzte Lukas Kramp eine Schläfrigkeit der Gäste nach einem Alleingang zum zweiten Treffer. Drei Minuten später (78.) legte Leo Gombert aus allerdings abseitsverdächtiger Position das 3:0 nach. Harry Wehlen, Sportlicher Leiter der Säubrenner, sah eine verdiente Niederlage, räumte aber ein, dass das 0:3 „absolutes Abseits war. Nach dem zweiten Gegentor haben wir aufgemacht, das Gegentor gefangen und damit war die Niederlage besiegelt“. Nico Hubo, gemeinsam mit Daniel Mehrfeld Trainer der Gäste, musste in der zweiten Halbzeit mit Verdacht auf Mittelfußprellung vorsorglich ins Krankenhaus gebracht werden. Auch Joshua Follmann musste verletzt raus. 

SG Schneifel Auw – SG Geisfeld
2:2 (0:2)
Die Gäste aus dem Hochwald fuhren nicht umsonst die weite Strecke nach Stadtkyll und nahmen verdient einen Punkt mit. Somit ist die Titelentscheidung nochmals vertagt worden. Geisfelds Coach Timo Zeimet befand, dass „das Unentschieden aufgrund der guten zweiten Halbzeit in Ordnung geht, aber auch unglücklich ist, wenn man kurz vor Schluss noch ein Tor bekommt. Die Jungs waren bis in die Haarspitzen motiviert“. Nach den ersten 20 Minuten, so Zeimet, hätte sein Team durchaus auch höher führen können. Auw wurde nach acht Minuten eiskalt erwischt, als Sven Gaspers im Anschluss an einen Eckball im zweiten Nachfassen aus dem Getümmel heraus traf – 0:1 (8.). Als Christian Babendererde in der 15. Minute Robin Moser foulte und der Schiedsrichter auf den Punkt zeigte, verwandelte Andre Lochen den fälligen Strafstoß trocken zum 0:2 (15.). Der Auwer Verteidiger agierte zu ungestüm und trat dem Geisfelder Stürmer in die Hacke. Dessen Trainer Jörg Stölben ärgerte sich: „Dem Foul war aber eine klare Abseitsstellung vorausgegangen.“ Geisfeld sei in jener Phase aggressiver und griffiger gewesen, betonte der Auwer Coach. Kurz nach Wiederbeginn zeigte der Referee dann erneut auf den Elfmeterpunkt – diesmal für die Gastgeber. Doch Gästekeeper Justin Derigs parierte den von Marco Michels getretenen Ball großartig. Zwei Minuten später war Derigs allerdings machtlos, als Michels den nächsten Auwer Angriff im Geisfelder Tor versenkte – 1:2 (49.). Obgleich Geisfeld am Drücker war, sehr robust agierte und Auw teilweise den Schneid abkaufte, kam die Stölben-Elf zu Torchancen. Eine Flanke von Jan Pidde verpasste Stephen Kinnen ums Haar. Sieben Minuten vor dem Abpfiff bewahrte Michels mit seinem zweiten Tor die Heimelf vor einer Niederlage. Eine verunglückte Flanke von Klaus Hamper, die immer länger wurde, fiel drei Meter vor dem Tor auf den Kopf des Torjägers – 2:2 (83.). „Wir müssen mit diesem Punkt leben und sind mehr als zufrieden damit. Wir haben in der zweiten Halbzeit ein anderes Gesicht gezeigt und uns den Punkt hart erarbeitet“, fiel das Statement des Schneifeler Trainers treffend aus. Für den scheidenden Geisfelder Coach Timo Zeimet blieb nicht viel Zeit zum Nachdenken. Das gemeinsame Teamfoto auf einem in der Nähe des Sportplatzes stehenden Baugerüsts und die anschließende feucht-fröhliche Busfahrt werden dem Coach sicher noch lange in Erinnerung bleiben.

SG Daleiden – SG Wallenborn
1:0 (1:0)
In einem engen Spiel mit Chancen auf beiden Seiten machte Joschka Trenz den Unterschied. Der Daleidener Zehner, der stets präsent war und mit dem unglaublich schnellen Antritt auf den ersten Metern so manchen Gegenspieler narrte, verwertete in der 28. Minute einen Pass von Florian Arens in die Tiefe zum einzigen Treffer des Spiels. Zuvor hatte Jannik Nosbisch Pech, als er in der zehnten Minute den Pfosten des Gästetors traf. Die Heimelf blieb im ersten Abschnitt dominant, während Wallenborn lediglich durch Standards gefährlich war. Der in der 30. Minute für den verletzt ausscheidenden Patrick Schmitz in die Partie gekommene Richard Schomers hatte kurz vor der Halbzeit eine dicke Kopfballchance. Wallenborn wurde aktiver und kam zu Torchancen. Florian Moos parierte einen Schuss von Sebastian Zimmer reflexartig. Der gleiche Spieler hatte wenig später Pech, als der Stürmer ebenfalls nur den Pfosten traf. Die zwei letzten Kontersituationen gingen auf das Konto der Theis-Elf. Andreas Theis: „Es war ein verdienter Sieg aufgrund der guten ersten Halbzeit und des Chancenplus.“ Wallenborns Trainer Stephan Zimmer brachte 15 Minuten vor dem Ende mit der Einwechslung von Niklas Koch und Andy Hesslein nochmals frischen Wind in die Partie, doch der Ausgleich wollte nicht mehr gelingen.

SV Niederemmel – FC Bitburg
0:3 (0:3)
Der Bitburger Sieg wurde bereits nach einer halben Stunde unter Dach und Fach gebracht. Nach einem Ball in die Schnittstelle von Davis Spruds legte Simon Floß den Ball am Torwart vorbei zum 0:1 (19.). Acht Minuten später profitierte Kevin Arbeck von einem Fehler im Niederemmeler Aufbauspiel, indem er dem Schützen Arthur Schütz assistierte – 0:2 (27.). Als Spruds einen direkt verwandelten Freistoß aus gut 35 Metern im Giebel versenkte, war die Partie durch. Während Niederemmel bereits für die A-Liga plant und nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt besitzt, bleibt Bitburg in Lauerstellung. FC-Coach Fabian Ewertz: „Wir haben das in der ersten Halbzeit gut gemacht und die Tore relativ zeitig gemacht. Bis auf einen Standard aus 18 Metern, der von der Mauer geblockt wurde, hatte Niederemmel nichts Besonderes an Chancen. Über Halbzeit zwei lege ich lieber den Mantel des Schweigens. Dennoch war ich überrascht, dass Niederemmel so wenig Gegenwehr geleistet hat.“
SG Ruwertal – TuS Schweich
3:3 (0:2)
Die Mosella zeigte sich 50 Minuten lang als effektiv agierendes Team und führte nach den Treffern von zweimal Markus Oltmanns und Stephan Schleimer schon 3:0. Ließ Ruwertal im ersten Durchgang noch zwei dicke Chancen aus, machte es die Stoffels-Elf dann besser. Christopher Cartus schloss in der 52. Minute eine schnelle Kombination über Philip Kartz zum 1:3 ab, bevor zwei Minuten später Kartz selbst den 2:3-Anschluss besorgte. Mit dem 3:3 von Ruben Herres verdiente sich Ruwertal den Punkt redlich. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht und hatten mehr vom Spiel. Wir haben in der Halbzeit über die Fehler gesprochen und es dann deutlich besser gemacht. Wir haben das Spiel gedreht“, lobte Jan Stoffels.

SG Buchholz – SG Ralingen
2:1 (0:0)
Bitter endete eine bereits sicher geglaubte Partie für Ralingen beim designierten Absteiger. Marco Port war noch die Führung gelungen, doch mit dem Doppelpack von Yannic Nau binnen fünf Minuten (84., 89.) drehte Buchholz die Partie und stürzte die Ralinger noch tiefer in den Abstiegsstrudel.

SV Leiwen – SG Kyllburg
0:0 (0:0)
Der SV Leiwen verpasste mit der schwachen Nullnummer gegen Kyllburg einen weiteren Befreiungsschlag. Immerhin gelang dem Tabellen-13. ein Teilerfolg, der ihn weiter hoffen lässt, die Liga auf direktem Wege zu halten.