Diesmal hing der Bitburger 1:0-Sieg gegen ein spielerisch besseres Rot-Weiss Wittlich am seidenen Faden. Mit Cleverness und Routine brachte der jetzt im elften Spiel siegreiche FCB das Resultat über die Zeit. Die Mosella bleibt nach einem ebenfalls hart erarbeiteten Sieg gegen Körperich der einzige, wahrhaftige Verfolger. Zur neuen dritten Kraft hat sich die SG Wittlich aufgeschwungen, die mit den Rascheidern nach zäher erster Hälfte keine Probleme offenbarte. Im Tiefgeschoss der Liga ging das Schluss-Quintett komplett leer aus. Bettingen unterlag nach starker erster Halbzeit in Konz 3:5 und Leiwen musste sich in Schillingen mit 0:5 geschlagen geben. 

SG Wittlich – SG Rascheid
5:1 (0:1)
In der ersten Hälfte fand Wittlich keinen Zugriff auf das gut funktionierende 3-5-2-System der Hochwälder, die völlig verdient durch ein Kopfballtor von Maurice Speicher nach einem Freistoß in Führung gingen (43.). SGW-Coach Christoph Krähling verstärkte nach der Pause das Mittelfeld und ließ offensiver agieren. Auch läuferisch und körperlich legten die Säubrenner zu und bogen folgerichtig mit drei Treffern binnen 16 Minuten auf die Siegerstraße ein. Johannes Endres bereitete den Ausgleich von Raphael Ney vor (51.), kurz darauf war es Patrick Schmidt, der für Daniel Mehrfeld auflegte. Mit dem 3:1 nach einer Ecke von Lorenz Budinger, den Jan Schermann per Kopf in die Maschen drückte, war der Weg für den siebten Wittlicher Saisonsieg frei. Das 4:1 durch einen Strafstoß von Mehrfeld war eine Verkettung positiver Umstände. Im Gegenpressing nach einem abgefangenen Angriff wurde Tim Weber gefoult, den fälligen Elfer legte Mehrfeld platziert ins Eck. Der Wittlicher Stürmer hatte wenig später die nächste Gelegenheit, als er von Nils Valerius auf die Reise geschickt wurde, im Eins-gegen-eins aber an Justin Derigs hängen blieb. Schmidt fand nach einem abgefangenen Ball alleinstehend acht Meter vor dem Tor doch noch die finale Lücke zum 5:1 (90.2). „Der Sieg ist verdient, aber zu hoch ausgefallen. Mike Neumann hat beim Stand von 3:1 bei einem Schuss einen sensationellen Reflex auf der Linie gezeigt “, sagte Krähling. Sein Pendant Sven Gaspers konstatierte, dass „der Gegner nach der Halbzeit auf unsere Spielweise reagiert hat. Das schnelle Gegentor hat uns auch nicht geholfen. Wir hatten danach nicht mehr den Mut, die Situationen unter Druck zu lösen“.

SG Badem – SG Wallenborn
2:3 (1:1)
„Wir haben eine gute Leistung gezeigt, aber die Tore nicht gemacht. Die vielen leichtsinnigen Fehler und die Rote Karte haben uns zusätzlich geschwächt“, verriet Badems Trainer Roger Reiter. Norman Schneider flog nach einem Nachtreten gegen Benny Duckart in der 85. Minute vom Platz. In einem kampfbetonten Derby vor 340 Zuschauern legte Dauerbrenner Mike Schwandt mit einer schönen Einzelleistung vor (25.). Nur drei Minuten später fand Wallenborn in Person von Sebastian Hilgers die Antwort, als der Torjäger nach einem Foul an Sebastian Zimmer einen cool verwandelten Elfmeter im Bademer Tor unterbrachte. Im Gegenzug versäumte es Badem, nachzulegen. So ging der Schuss nach hinten los. Nach einer Fehlerkette kamen die Gäste zum 2:1, als ein Pass von Daniel Zunk Zimmer erreichte und dessen Schuss von Christopher Keil ins eigene Tor abgefälscht wurde (62.). Als der sehr agile Kasper Wlodarek das 3:1 markierte (74.), wurde die Schlussphase nach dem 2:3-Anschluss von Daniel Robertz zwar noch mal turbulent, doch der Vorsprung des Tabellenvierten hielt. „Aufgrund der ersten Halbzeit, in der wir fünf, sechs klare Torchancen hatten, ist der Sieg nicht unverdient. Die zweite Halbzeit war zum Vergessen“, brachte SGW-Coach Zimmer seine Kritik über die Performance im zweiten Durchgang zum Ausdruck.

SG Saartal Schoden – SG Arzfeld
2:3 (2:2)
Arzfeld verschlief die ersten 20 Minuten komplett und wurde durch zwei Gegentore von Lukas Kramp und Timo Grafe (15., 16.) bestraft. Schoden blieb gefährlich und besaß weitere gute Möglichkeiten zur Resultatserhöhung. Kramp tauchte zweimal vor Arzfelds Keeper Florian Moos auf, Nicolas Jakob traf den Pfosten. Noch vor der Pause glich Arzfeld aus. Pascal Krämer nutzte eine Freistoßflanke von Joschka Trenz am langen Pfosten stehend zum 2:1, Andreas Theis drückte eine Hereingabe von Julian Propson mit dem Kopf über die Linie (39.). Der Arzfelder Siegtreffer blieb wiederum dem Spielertrainer vorbehalten, als Theis 20 Minuten vor dem Ende zum Abschluss kam. Das Statement von Saartal-Trainer Heiko Niederweis fiel ernüchternd aus: „Nach dem Anschlusstor zum 2:1 war meine Mannschaft verängstigt und hat nicht mehr so offensiv verteidigt. Arzfeld hat zunehmend das Kommando übernommen. Wir haben Theis einfach nicht in den Griff bekommen, obwohl wir über weite Strecken gut gespielt haben. So ist das Ergebnis schon etwas frustrierend.“

FC Bitburg – Rot-Weiss Wittlich
1:0 (1:0)
„Wir haben eine gute Leistung abgeliefert und waren spielerisch besser als Bitburg. Leider fehlte uns der finale Abschluss und die letzte Konsequenz“, ärgerte sich RW-Sportchef Mehmet Akin ob der ausbleibenden Belohnung für einen starken Auswärtsauftritt beim Tabellenführer. Das Goldene Tor erzielte Abwehrspieler Jannik Grün, der eine unglückliche Kopfballverlängerung des Wittlichers Meliani Saim nach einer Ecke ins Tor bugsierte. Kevin Arbeck ließ freistehend das 1:1 ebenso aus wie Andre Benzarti, dessen Distanzschuss knapp am Pfosten vorbeiflog. Bitburg wurde im zweiten Abschnitt phasenweise in die eigene Hälfte gezwungen, hatte nach Kontern zwei, drei verheißungsvolle Chancen, das Resultat früher „nach Hause zu fahren“. Fabian Ewertz, dessen Mannschaft den elften Sieg im elften Spiel einfuhr, befand, dass „wir ein schwieriges Spiel gegen eine sehr gute Mannschaft wieder erfolgreich bestreiten konnten, weil wir die größere Abgezocktheit und Cleverness ausgestrahlt haben. Wittlich war sehr ballsicher, in der letzten Konsequenz aber nie so wirklich gefährlich.“

TuS Schweich – SG Körperich
1:0 (0:0)
Das Schweicher Geduldsspiel beendete Steve Kirchen zwei Minuten vor dem Ende mit einem Traumtor der Marke „Tor des Monats“. „Steve ist der Mann für den besonderen Moment mit extrem gutem linken Fuß. Er nahm genau Maß und traf aus 25 Metern in den Winkel. Wir haben mit Geduld den 5-4-1-Riegel von Körperich doch noch geknackt“, freute sich Mosella-Trainer Jochen Weber diebisch über den Last-Minute-Sieg. Carsten Reis traf zudem die Latte, doch auch Körperich hatte nach Kontersituationen Möglichkeiten für ein Remis. So traf Jannik Boewen den Pfosten und nach Meinung von SGK-Coach Frank Hermes hätte es nach einer Attacke gegen Timur Crnovsanin zwingend Rot geben müssen, Referee Janek Eiden beließ es lediglich bei Gelb.

SG Ralingen – SG Ruwertal
0:1 (0:1)
In einem für beide Mannschaften bedeutsamen Sechs-Punkte-Spiel überzeugten die Gäste vor allem kämpferisch. Mit einer schönen Einzelleistung entschied Ruwertals Stürmer Mike Richter eine umkämpfte und robust geführte Partie. Ralingen ließ eine Serie von guten Chancen liegen und wurde letzten Endes dafür knallhart bestraft. Logisch, dass sich Ruwertals Coach Jan Stoffels tierisch freute: „Wir haben gegen einen sehr robusten und motivierten Gegner kämpferisch absolut überzeugt. Kompliment an Felix Kloy, der allein drei Ralinger Großchancen vereitelt hat und sich selbst das schönste Geburtstagsgeschenk bereitete.“ Philip Kartz traf die Latte, Bastian Jung hatte noch vor dem Siegtreffer die Chance zur Führung.

SV Konz – SG Bettingen
5:3 (1:2)
Der Bettinger Auftritt erinnerte Trainer Marco Wallesch an die Partie in Schillingen (2:6). „Wir erzielen auswärts drei Tore, gewinnen aber unsere Spiele nicht. Wir hauen uns durch viele individuelle Böcke selbst die Dinger ins Tor. Das ist haarsträubend.“ Bettingen hatte bis zur Halbzeit nach Toren von Luca Eichner per Foulstrafstoß (20.) und Jonas Pick (24.) nach dem Rückstand durch den überragenden Tim Kugel mit 2:1 vorne gelegen. Wie die Gäste im zweiten Durchgang „innerhalb von sieben Minuten das Spiel aus der Hand geben konnten“, war für Wallesch ebenfalls „nicht zu erklären“. Kugel führte das in Halbzeit zwei stark verbesserte und mit eisernem Willen ausgestattete Konz mit zwei sehenswerten Treffern auf die Siegerstraße. Als Merlin Weis das 4:2 markierte (60.), war die Partie gelaufen. Das 5:2 von Kugel, der damit einen Viererpack schnürte, wurde erneut vom agilen Stefan Becker vorbereitet, der zum grandiosen Vorlagengeber avancierte. Dennis Gansen erzielte den viel zu späten dritten Gästetreffer. Thomas Berens: „Ich musste die Jungs in der Halbzeit erst wachrütteln.“