Die Liga präsentierte sich in einem anspruchsvollen Rahmen: Zuschauer satt, mit 36 Einschlägen auch Tore satt, aber auch zahlreiche Platzverweise deuten auf einen rustikalen Spieltag hin. Leiwen und Bitburg teilten sich im Spitzenkampf die Punkte, doch mit ihren Siegen gegen Föhren und Ellscheid, rückten Stadtkyll und Dörbach dem Ligaprimus aus Leiwen gefährlich auf die Pelle. Im Keller feierte die DJK aus Mattheis einen unerwartet hohen 5:1-Erfolg gegen Buchholz. Die neuen Trainerbesen kehrten auch an diesem Wochenende gut: Wolfgang Müller und seine Lüxemer zogen Wallenborn beim 4:1 den Zahn und Uwe Heinsdorf bestätigte beim 4:0 gegen Ruwertal seine hohe Qualität.

SG Stadtkyll – SV Föhren
5:3 (2:0)
Die denkwürdige Partie in Stadtkyll beinhaltete alles, was ein verrücktes Fußballspiel auszeichnet: Es gab acht Tore, mehr als zwei Dutzend Torraumszenen, rassige Zweikämpfe, eine verrückte Föhrener Aufholjagd und zu allem Übel auch einen Flutlichtausfall. Stadtkyll legte zunächst furios los und ging auch in Führung, als Stephen Kinnen nach Pass von Christoph Fuhrt in der siebten Minute traf. Kurz vor der Pause legte dann der Assistent des 1:0 das „zweite, genau zum richtigen Zeitpunkt gefallene Tor“ nach. „In der ersten Halbzeit haben wir gut ins Spiel gefunden und das entscheidende 2:0 gemacht zu einem Zeitpunkt, als Föhren am Drücker war“, konstatierte Stadtkylls Trainer Jörg Stölben. Christian Esch sah bereits in Halbzeit eins die entscheidende Komponente, warum sein Team wieder mal leer ausging: „Wir haben in der Häufigkeit einfach zu viele Fehler gemacht. Stadtkyll agierte auch unheimlich effektiv. Zudem hat uns der frühzeitige verletzungsbedingte Ausfall von Axel Meyer in ein Loch gerissen.“ Im zweiten Durchgang wurde es kurios. Zunächst erzielte Christopher Haubrichs den Föhrener Anschlusstreffer und in der weiteren Folge waren die Gäste dem Ausgleich mehrfach nahe, doch dann bremste der Flutlichtausfall die Gäste aus. Nach der 30-minütigen Zwangspause pfiff Jan-Hagen Engel die Partie mit Verspätung wieder an. Stölben beschrieb die Situation so: „Der Flutlichtausfall kam uns nicht ungelegen, denn in dieser Phase hatten wir den Faden verloren und Föhren war am Drücker.“ Just in dem Moment, als Föhren einen Eckball klären wollte und Jan Leiendecker genau am richtigen Fleck stand, flog der abgefälschte Ball aus Nahdistanz ins Eck – 3:1 (75.). Dann war Föhren wieder dran, verkürzte durch Nico Schabio auf 2:3. „Danach spielten wir wieder Vollgasfußball, machten aber im Spielaufbau wieder gnadenlose Fehler, die Stadtkyll zum vierten und fünften Tor nutzte“, schimpfte Esch wie ein Rohrspatz. Denn Leiendecker erhöhte in der 89. Minute auf 4:2, doch es sollten zwei weitere Tore fallen. Carsten Lambrecht, seit Monaten wieder über die volle Distanz im Einsatz, verkürzte erneut, doch in der vierminütigen Nachspielzeit führte Fuhrt sein Team endgültig auf die Siegerstraße. „Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, denn sie hat sich immer wieder aufgebäumt. Die Moral ist definitiv intakt, weil wir uns ja auch Chancen erarbeiten. Wir sind wettbewerbsfähig, doch wir kassieren im Moment definitiv zu viele Gegentore“, fiel die Spielanalyse von Föhrens Trainer Christian Esch sachlich, aber kritisch aus. Sein Pendant Jörg Stölben sparte ebenfalls nicht mit Kritik am eigenen Abwehrverbund. „Unser teilweise fahrlässig agierender Defensivverbund ließ Föhren immer wieder ins Spiel kommen.“
Seiner Einschätzung nach war der Sieg aufgrund der reiferen Spielanlage und des Chancenplus verdient. Stölben merkte aber auch an, dass „unser Abwehrverbund Schwächen offenbarte und es Föhren mit seinem schnellen Umschaltspiel gut gemacht hat, uns in Bedrängnis zu bringen. Das war natürlich beste Unterhaltung für die Zuschauer, doch zufrieden bin ich wirklich nur mit der Offensive“. Anmerkung: Stadtkyll hatte seinen Torwart der dritten Mannschaft, Nico Lorsbach, zwischen den Pfosten, weil Stammkeeper Stephan Simon verletzt und Ersatztorwart Jan Rösler privat fehlten.

SG Osburg – SG Zell
2:2 (1:1)
In Thomm sahen die Zuschauer ein ausgeglichenes und spannendes Bezirksligaspiel mit einem gerechten Spielausgang. Die ersten 15 Minuten gestalteten sich temporeich und mit einem offenen Schlagabtausch von beiden Seiten. Die Hausherren ließen dabei einige sehr gute Chancen aus. Doch nach 18 Minuten staubte Daniel Adam einen von Peter Leineweber abgefeuerten Weitschuss ab, nachdem Dominic Materna den Flatterball nicht festhalten konnte. Die Zeller Antwort blieb nicht aus: Nach einem Eckball in der 30. Minute schraubte sich Dini Hajdari am höchsten und schob den Ball mit der Stirn ins Netz – 1:1 (30.). Nach dem Wechsel legte Osburg erneut vor, als Jens Heimfahrt aus zwei Metern per Kopf erfolgreich war. „Nach dem 2:1 haben wir das 3:1 verpasst, zum Schluss waren wir sogar im Glück, denn Zell hätte auch das Siegtor machen können“, befand Osburgs Coach Dirk de Wit. Nach einer Kombination über die rechte Seite erreichte Benny Wiersch einen Ball, dieser ließ zwei Osburger aussteigen und schob die Kugel an Materna vorbei ins Tor zum 2:2 (72.). „Wir können mit dem einen Punkt gegen Zell gut leben, denn wir haben guten Fußball gespielt und uns zahlreiche Chancen erarbeitet“, urteilte de Wit. „Wir sind gut drauf, auch wenn es wieder nur ein Unentschieden wurde. Wir waren teilweise die bessere Mannschaft, hätten aber im ersten Durchgang die Chancen nutzen müssen. Markus Boos hatte zwei Hundertprozentige. Auch aus spitzem Winkel hätte er zumindest eine Bude machen müssen“, trauerte Zells Trainer Özgür Akin den vertanen Möglichkeiten nach. Weil Osburgs Stammtorhüter Martin Leineweber mit einem Sehnenriss wochenlang ausfallen wird, stand Routinier Matthias Wahlen zwischen den Pfosten.

SG Ellscheid – SV Dörbach
1:3 (0:2)
In einem jederzeit auf Augenhöhe verlaufenden Spiel nutzte der SV Dörbach seine größere Effizienz zum Sieg. Bereits nach vier Minuten klingelte es zum ersten Mal im Ellscheider Kasten, als Eric Görgen einen Diagonalpass auf Daniel Mehrfeld schlug und der Torjäger abgeklärt aus Nahdistanz vollendete – 0:1 (4.). Ellscheid betrieb in der Folgezeit einen hohen Aufwand und besaß eine hohe Ballzirkulation, verpasste es jedoch, daraus Kapital zu schlagen. Anders der neue Tabellenzweite, der nach 35 Minuten auf 2:0 erhöhte. Nils Thörner war im Sechzehner gestreckt worden, Philipp Gulden blieb beim Strafstoß cool und netzte zum 2:0 ein. „Wir haben früh gepresst, das Tor von Daniel gab uns zusätzliche Sicherheit. Wir haben in der Abwehr gut gestanden und sind sehr effektiv mit unseren Chancen umgegangen“, zeigte sich Dörbachs Coach nach einem „wirklich hochwertigen Bezirksligaspiel“ sehr zufrieden. Zwar ließ Ellscheids Kapitän Klaus Hamper nach einem Pass in die Schnittstelle die Hoffnungen der Vulkaneifeler nochmals aufflackern, doch faktisch im Gegenzug beantwortete Dörbach die Frage nach dem Sieger auf seine Weise: Thörner hatte einen Ball im Mittelfeld erobert, schaltete schnell um und bediente den am zweiten Pfosten stehenden Gulden, der den Ball zum 3:1 für die Gäste reinstocherte (72.).

SG Lüxem – SG Wallenborn
4:1 (1:0)
Als „extrem wichtigen Sieg, der uns den Anschluss ans untere Mittelfeld bringt“, bezeichnete Wittlichs neuer Coach Wolfgang Müller den Sieg gegen Wallenborn. „Wir haben uns mit dem dreifachen Punktgewinn für eine sehr gute Trainingswoche belohnt und bleiben jetzt auf Schlagweite zu den Mannschaften im Mittelfeld, die ja auch punkten.“ Nach Vorarbeit des pfeilschnellen Kevin Furchner gelang Jonas Adams aus zentraler Position das 1:0 für die Säubrenner. Wenige Minuten nach der Halbzeit war es erneut Furchner, der einen feinen Angriffszug schnell nach vorne trug und in den Rücken der Wallenborner Abwehr Nico Hubo bediente – 2:0 (53.). Als Daniel Scheibe in der 74. Minute das 3:0 nachlegte, war die Partie vorzeitig entschieden. Beim 3:1 schlief die gesamte Lüxemer Abwehr, als Kasper Wlodarek verkürzte, doch in wirkliche Schwierigkeiten brachte Wallenborn die Gastgeber nicht mehr. Denn die Antwort erfolgte direkt nach dieser Szene, als Scheibe einen Eckball zum 4:1 flach ins Eck setzte. „Wichtig war, dass wir Wallenborns Stürmer nicht zur Entfaltung kommen ließen, wir selbst immer wieder Nadelstiche gesetzt und sie hinten geknackt haben. Wir haben gut gearbeitet“, konstatierte der Lüxemer Coach zufrieden.

SG Rascheid – SV Zeltingen
2:1 (0:1)
Als „guten und unbequemen Gegner“ bezeichnete Rascheids Trainer Reiner Knippel den SV Zeltingen, der mit einer kompakten Defensive auch einen Punkt hätte mitnehmen können. Die Gäste gingen sogar in Führung, als Aron Zehringer eine kurze Ecke auf Nico Imholz spielte und dieser aus spitzem Winkel traf. Bis zur 50. Minute blieb Zeltingen ein Gegner auf gleichem Niveau, der mit Leidenschaft und Engagement agierte, bevor Sven Gaspers nach Flanke von Simon Kolz per Kopf egalisierte. Das Siegtor entsprang einem abgefälschten Schuss von Jan Daniel Kempken, als Sven Gaspers den Fuß dazwischen hielt – 2:1 (82.). Florian Blesius sah nach einem Schubsen in der 84. Minute die Rote Karte. „Leistungstechnisch war es ausgeglichen, ein Unentschieden wäre aufgrund unserer engagierten Spielweise gerecht gewesen“, haderte SVZ-Coach Werner Feyen mit dem Fortune.

DJK St. Matthias – SG Buchholz
5:1 (3:0)
Ein Doppelpack des überragenden dreifachen Torschützen Patrick Dres und das 2:0 des Polen Tomasz Klarowicz besiegelten die Buchholzer Niederlage bereits im ersten Durchgang. Mit einem an den Pfosten gesetzten Foulstrafstoß von Stefan Castello und zwei weiteren Pfostenknallern von Marcel Nuszkowski und Castello ließ die Blang-Elf weitere Hochkaräter aus. Lukas Reffke verkürzte per verwandeltem Handelfmeter auf 3:1, ehe Michael Blang und Dres den Endstand herstellten. Die Buchholzer Benedikt Schlösser und Matthias Schröder flogen mit Ampelkarten vom Platz (70., 79.). „Wir haben von der ersten Minute an richtig Gas gegeben und hochverdient gewonnen“, ließ DJK-Coach Blang keinen Zweifel am Sieg aufkommen.

SG Neumagen – SG Ruwertal
4:0 (2:0)
Bis auf zwei Lattentreffer hatte Ruwertal den spiel-und offensivstarken Gastgebern nichts entgegenzusetzen. Zweimal Christoph Bechtel im ersten und zweimal Frank Chalve im zweiten Durchgang ließen Neumagen als hochverdienten Sieger vom Platz gehen.