Eine Wachablösung hat an der Spitze für Furore gesorgt: Weil Ellscheid und Zerf ihre Spiele gewannen, Schweich und Bitburg überraschend unterlagen, zieht nun das Duo aus Vulkaneifel und Hochwald vorneweg. Dagegen hatten die Favoriten aus Bitburg und Schweich einen schwarzen Tag. Neumagen avanciert für die Bierstädter zum Angstgegner und Kröv entführte überraschend, aber nicht unverdient die Siegpunkte aus Schweich. Im Parterre der Liga sind Buchholz, Ruwertal und Thomm weiter sieglos. Auch Dörbach muss sich nach dem deftigen 1:5 in Konz Gedanken machen. Den höchsten Tagessieg verbuchte Rascheid beim 5:0 über Buchholz, im Eifelderby bewies Auw Stehvermögen.
SV Konz – SV Dörbach
5:1 (3:0)
Knackpunkt im Spiel war die frühe Konzer Führung, als Neuzugang Tim Kugel nach gut getimter Flanke von Steffen Hausen aus kurzer Distanz zum 1:0 abschloss (3.). Konz spielte in der Folge weiter permanent nach vorne und wurde noch vor der Pause mit zwei weiteren Toren belohnt. Zunächst zirkelte Mike Herresthal einen Freistoß aus 23 Metern über die Mauer ins Eck, dann war Kapitän Stefan Becker zur Stelle und beantwortete noch vor dem Pausengang die Frage nach dem Sieger vorzeitig. „Negativer Knackpunkt war, dass wir nach drei Minuten in Rückstand geraten sind und uns davon nicht mehr erholt haben. Wir sind von Minute zu Minute mehr unter Druck geraten“, war für Dörbachs Trainer Bernd Körfer der Matchplan schon frühzeitig hinfällig. Dörbach gab sich nicht auf, kam aber nur zu sogenannten Halbchancen. Als Eric Görgen in der 65. Minute den agilen Kugel im Sechzehner von den Beinen holte, verwandelte Becker den logischen Strafstoß trocken zum 4:0. Der Dörbacher Verteidiger sah zudem Gelb-Rot. In Unterzahl musste der Vizemeister in der 78. Minute gar noch das 0:5 hinnehmen, als Michel Kupper-Stöß präzise auf Kugel ablegte und dieser dankend annahm. Sieben Minuten vor Schluss gelang Dörbachs Kapitän Kai Edringer mit dem 1:5 wenigstens noch der Ehrentreffer. „Es war von Beginn an schwierig, gegen Konz zu bestehen. Einige trainieren gar nicht, andere sind angeschlagen und einige Urlauber lassen den Kader zusätzlich schrumpfen. Derzeit pfeifen wir einfach aus dem letzten Loch.“ So musste Körfer mit Pierre Grewis einen Mann bringen, der erstmals seit einem Dreivierteljahr für 15 Minuten ins kalte Wasser geworfen wurde. Auf der anderen Seite freute sich Alexander Stieg über den nächsten klaren Sieg. „Das frühe Tor hat uns Sicherheit gegeben. Nach dem 3:0 und dem Halbzeitpfiff war die Vorentscheidung gefallen. Jetzt haben wir einen kleinen, richtigen Lauf.“
SG Schneifel Auw – TuS Ahbach
2:1 (2:0)
Schwerstarbeit hatte die Schneifel-SG gegen den kessen Aufsteiger aus Ahbach zu verrichten. Im turbulenten ersten Abschnitt deutete Ahbach mit einem fulminanten 25-Meter-Geschoss von Nico Clausen seine Gefährlichkeit an. Wenig später dann die Auwer Führung, als Marco Backes über die rechte Seite einen Ball von der Grundlinie aus quer auf Michael Kreutz passte und der Neuzugang aus Geichlingen die Führung besorgte (31.). Nur sieben Minuten später nutzte die Schneifel-SG einen kapitalen Abwehrfehler zum 2:0. Ein Lupfer von Kreutz, der zu kurz abgewehrt wurde, landete genau vor den Füßen von Michael Müller, der die Kugel über die Linie stocherte. Steven Kinnen hatte in der 44. Minute mit einem feurigen Schuss ans Lattenkreuz die Entscheidung auf dem Fuß. Nach dem Wechsel kam der TuS mit der zweiten Luft und deutlich mehr Angriffslust ins Spiel, doch der einzige Treffer sollte erst spät fallen. Zwei gute Möglichkeiten hatte Ahbach noch vor dem 2:1-Anschluss, doch Auws Keeper Stephan Simon reagierte gedankenschnell. Eine Viertelstunde vor Schluss verkürzte Jan Pidde nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte mit einem humorlosen Schuss unter die Latte. „Der Sieg ist verdient aufgrund unserer besseren Chancenanteile in der ersten Halbzeit. Wir haben bis zum 2:1 wenig zugelassen und auch in der zweiten Halbzeit bis auf wenige Situationen gut gestanden. Eine Viertelstunde vor Schluss haben wir die Kontrolle etwas verloren, doch wir freuen uns über den Sieg, der ja ohne Klaus Hamper und Christoph Fuhrt gelang“, gab ein zufriedener Auwer Coach Jörg Stölben zu Protokoll. Christian Sicken vom TuS Ahbach monierte die Fehler, die zum 0:2 geführt haben, sowie die meist langen Bälle nach vorne. „In der ersten Halbzeit haben wir nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Anstatt unser Kurzpassspiel aufzuziehen, spielten wir zu viel Langholz durch die Mitte. Zum Schluss hat uns das letzte Quäntchen Glück gefehlt, das 2:2 ist zu spät gefallen.“
SG Ruwertal – SG Ellscheid
1:4 (0:2)
Ellscheid stürmt nach dem 4:1-Sieg in Waldrach an die Spitze! Markus Boos und Marco Michels ebneten mit ihren frühen Toren in der sechsten bzw. neunten Minute den Weg zum Ellscheider Sieg. Von diesem Schock erholte sich Ruwertal nicht, obgleich das Team von Jan Stoffels kämpfte und
nicht enttäuschte. Enttäuschend war freilich das Ergebnis, denn Fabian Regel und Mike Richter ließen gute Möglichkeiten aus. Als der umtriebige Michels in der 62. Minute auf 3:0 für die Vulkaneifeler erhöhte, waren die Messen früh gelesen. Daniel Lentes brachte auf Vorarbeit von Pascal Neumann die Gastgeber auf 1:3 heran, doch in Gefahr geriet der Ellscheider Sieg dadurch nicht. Glück hatte Ellscheid aber, als ein elfmeterreifes Foul an Karsten Willems nicht geahndet wurde. Dafür legte Boos mit seinem zweiten Treffer an diesem Tag kurz vor Schluss den Deckel endgültig drauf. Ruwertal bleibt weiter ohne Punkt und zog binnen drei Tagen nach dem unglücklichen Aus im Rheinlandpokal nach Elfmeterschießen gegen den gleichen Gegner zum zweiten Mal den Kürzeren. Ellscheids Sportchef René Diederichs fand auch lobende Worte für den Gegner: „Ruwertal steht schlechter da, als es deren Ergebnisse aussagen, sie haben auch nach dem 0:3 nicht aufgesteckt und uns voll gefordert. Nach deren 1:3 sind wir sogar kurzzeitig ins Schwimmen geraten.“ Und fügte im gleichen Atemzug hinzu: „Wir hatten direkt Zugriff aufs Spiel, die frühe Doppelführung gab uns Sicherheit im Passspiel. Das war eine super Leistung von uns, zumal wir mit Thomas Schweisel in der Innenverteidigung und Dominic Sausen rechts vorne zwei neue Spieler gegenüber des Pokalspiels brachten. Mit den jungen Jannick Land und Hans Schult kamen zwei Youngster ins Spiel, die ihre Sache sehr gut machten.“ Auch Manuel Back ist in der Innenverteidigung zurück.
DJK St. Matthias – SG Thomm
4:1 (2:0)
„Hätten wir nur annähernd die Leistung aus dem Pokalspiel gegen Leiwen erreicht, hätten wir das Spiel gewinnen müssen. Einige Spieler sind weit unter ihren Möglichkeiten geblieben. Und so kann man in der Bezirksliga gegen keinen Gegner bestehen“, fand Osburgs Trainer Dirk de Wit klare Worte. Mit dem ersten Saisonsieg verschafften sich die Trier-Süder in der Liga wieder Luft und dürfen in Richtung Mittelfeld blicken. Dennis Thon eröffnete in der vierten Minute den Torreigen, als der Neuzugang aus Tarforst zwei Gegenspieler austanzte und dann aus 16 Metern flach abzog. Das gleiche Muster beim 2:0: Patrick Dres wurde mit einem vertikalen Pass angespielt und zog aus 18 Metern ab. Zu diesem Zeitpunkt hätte Thomm durchaus ins Spiel zurückkommen können, doch Pfosten und Latte standen bei Schüssen von Mehdi Zouaghi und Alex Hoffmann im Weg. Als Günter Blang einen Eckball von Patrick Dres per Kopf unter die Latte wuchtete, war das Thema durch. Sven Simon krönte anschließend seine gute Leistung an diesem Tag mit dem 4:0 – erst kurz vor Schluss brachte Daniel Becker mit einem verwandelten Elfmeter nach Foul an Pascal Marx die Hochwälder auf Reichweite. In der 87. Minute sahen Mattheis‘ Kevin Dres nach Tätlichkeit und Thomms Daniel Adam nach grobem Foulspiel die Rote Karte. „Der Sieg hatte – auch wenn wir uns sehr darüber freuen – einen faden Beigeschmack durch die Rote Karte, die vollkommen unnötig war. Wir sind aber heilfroh, mal den ersten Dreier im Sack zu haben, er ist wichtig fürs Selbstvertrauen“, freute sich DJK-Spielertrainer Bastian Hennen. Thomms Coach de Wit konstatierte, dass „wir wieder viel zu brav, teilweise auch zu blauäugig waren. Schade, dass wir diese Siegesmoral aus dem Pokal so wieder herschenken und es nicht schaffen, zwei Spiele mal konstant durchzuziehen“.
SG Rascheid – SG Buchholz
5:0 (2:0)
Im Hochwald scheiterte Buchholz an seinen Nerven und hätte durchaus punkten können. Die Eifeler hatten im ersten Durchgang drei gute Möglichkeiten, waren partiell die bessere Mannschaft. Zudem verschoss Lukas Reffke in der 28. Minute einen Foulelfmeter. Patrick Scheid war zuvor unsanft von den Beinen geholt worden, doch Simon Jung im Rascheider Tor blieb cool. So führte ein Doppelschlag binnen einer Minute zur Rascheider Führung. Nach Freistoß von Lukas Jonas war zunächst Joseph Lochen zur Stelle und wenig später schloss Pascal Eli einen Doppelpass mit Jan Daniel Kempken zum 2:0 ab. Als Eli mit einem 20-Meter-Schuss in der 51. Minute das 3:0 erzielte, war die Partie entschieden. Kempken und Daniel Lochen ließen den Sieg der Hochwälder einen Tick zu hoch ausfallen. „Die ersten 20 Minuten waren wir nicht so auf dem Platz, Simon hat uns beim Elfer allein im Spiel gehalten. Knackpunkt war, dass wir innerhalb einer Minute 2:0 geführt haben“, resümierte Rascheids Trainer Timo Zeimet. Dieter Krütten von der SG Buchholz sah gegenüber den letzten Spielen zwar eine klare Steigerung, doch „wir waren auch heute nicht in der Lage, das Spiel zu drehen. In der ersten halben Stunde haben wir ein gutes Spiel gemacht, wir schauen aber nach vorn“.
TuS Schweich – TuS Kröv
0:1 (0:1)
Im Mittelmoselderby entführte der Aufsteiger aus Kröv überraschend, aber nicht unverdient die Siegpunkte. Beide Mannschaften pflegten einen offensiven Stil und hatten konsequenterweise auch etliche Torchancen. Als Johannes Klein nach rund einer halben Stunde zum Gäste-1:0 traf, ahnte noch niemand, dass das der einzige Treffer des Tages bleiben sollte. Die Mosella rannte unaufhörlich an, doch kam am Abwehrbollwerk von Kröv nicht mehr zum Erfolg.
SG Wallenborn – SG Hochwald Zerf
1:3 (0:2)
Trotz zweier Platzverweise für Zerfs Torwart Heiko Witt wegen Handspiels und Timo Mertinitz wegen Meckerns zeigte der Aufsteiger eine überragende Auswärtsvorstellung. Benedikt Haas (4.) und Florian Lorenz ließen Zerf früh in Front ziehen. Als Kapitän Kay Engelhardt nachlegte (56.), war die Sache klar. Nur von Landenberg verkürzte noch.