11ER: Am letzten Sonntag konnte Ihre Mannschaft gegen den TuS Euren einen knappen 0:1-Sieg feiern. War es vor dem Topspiel ein Dämpfer zur richtigen Zeit?

Sebastian Lorenz: Es war kein einfaches Auswärtsspiel für uns und die Platzbedingungen nicht optimal, was aber keine Ausrede sein darf. Euren war ein guter Gegner, hat gut verteidigt, stand kompakt und arbeitete aggressiv gegen den Ball. Es war schwer, doch letztendlich konnten wir gewinnen. Dämpfer ist daher etwas übertrieben. Es hat sich einfach wieder einmal gezeigt, dass du in jedem Spiel an deine Leistungsgrenze gehen musst, um drei Punkte einzufahren.

11ER: Durch den Sieg der Mattheiser gegen Mariahof hat sich die Tabellenspitze aufgeklart. Wie bewerten Sie die Lage und welche Bedeutung hat das anstehende Spitzenspiel?

Lorenz: Für den Moment sind wir mit sieben Punkten vor dem Tabellendritten weggezogen. Klar ist aber, dass der Verlierer vom Sonntag wieder nur vier Punkte auf Mariahof hat, wenn sie am Wochenende gegen Freudenburg gewinnen. Es sind 14 Spiele gespielt und die Saison ist noch unglaublich lang. Das Momentum ist jetzt so, aber aus meiner Sicht sagt der derzeitige Stand nichts darüber aus, wer am Ende aufsteigt oder wer wo steht.

11ER: Ihre Mannschaft musste gegen die DJK St. Matthias die bisher einzige Niederlage hinnehmen. Seitdem ist man seit zwölf Spielen ungeschlagen, gewann die letzten neun. Welche Erinnerungen haben Sie noch an das Hinspiel?

Lorenz: Matthias kam für uns einen Tick zu früh in der Saison, aber so war es für sie wahrscheinlich auch. Das Hinspiel war auf Augenhöhe und Matthias ging durch einen Sonntagsschuss in Führung, machte später über einen Konter das 2:0. Es fehlten uns damals drei, vier Offensivspieler, jetzt werden wir komplett sein. Unabhängig vom Hinspiel muss man beiden Mannschaften ein Kompliment aussprechen. Wenn man nach 14 Spielen 35 der möglichen 42 Punkte verbucht hat, ist das bärenstark und man steht zu Recht ganz oben in der Tabelle.

11ER: Wo sehen Sie die Stärken der DJK?

Lorenz: Matthias ist wie wir eine ausgeglichene Mannschaft, die mit Ari einen absoluten Unterschiedsspieler hat. Obwohl er nur in Teilzeit spielt, hat er schon 19 Tore geschossen, was seine Klasse zeigt. Matthias hat aber nicht nur Ari, sondern ist rundum eine gute Truppe. Offensiv sind sie sehr gut aufgestellt, haben viele Spieler, die viele Tore schossen. Sie haben zwar ein paar Gegentore mehr als wir kassiert, stehen aber gut, sind kompakt. Auch in der Breite verfügen sie über eine hohe Qualität.

11ER: Ohne auf taktische Details einzugehen: Worauf wird es im Spitzenspiel ankommen?

Lorenz: Klar, taktische Dinge werden wir in der Woche ansprechen, aber man konnte schon am letzten Sonntag sehen, dass die Jungs alle heiß auf das Spiel sind. Matthias ist die einzige Mannschaft, die uns schlagen konnte, und das haben die Jungs im Hinterkopf behalten. Es ist ein Spiel, auf das sich alle freuen und für das man Fußball spielt. Eine gewisse Anspannung gehört dazu. Es gilt, noch ein letztes Mal in diesem Jahr alles reinzuwerfen. Dazu gehören fußballerische Elemente genauso wie Physis, Zweikampfverhalten und auch, dass man einen kühlen Kopf behält. Es wird von der ersten bis zur 90. Minute ein intensives Spiel werden. Jeder Spieler will als Sieger den Platz verlassen und als Tabellenführer in die Winterpause gehen. Aber noch mal: Am Sonntag entscheidet sich nicht, wer Meister wird, auf dem Relegationsplatz oder sonst wo steht. Diesen Druck müssen wir rausnehmen. Fest steht nur, dass sich beide Teams dieses besondere Spiel zu diesem Zeitpunkt verdienten.

11ER: Wie sieht es personell aus?

Lorenz: Wir sind weiterhin vollständig. In der Trainingswoche wird sich zeigen, wer unbedingt in die erste Elf möchte. Wir haben eine gute Breite im Kader und konnten in den letzten Wochen immer wieder rotieren. Egal, wer am Ende auf dem Platz steht – wir wissen, dass wir von der Bank nachlegen können, auch dort viel Qualität haben. Wir freuen uns einfach auf das Spiel, auf eine volle Hütte im letzten Heimspiel des Jahres und wollen die Revanche für die Hinspielniederlage.