11ER: Die SG Osburg tritt in der Tabelle aktuell auf der Stelle, doch die Gründe dafür konnten Sie nach der Niederlage gegen Schweich III nicht festmachen. Wie geht man mit solch einer Situation um?
Luca Leonhard: Man kann sich als Mannschaft nicht verstecken oder sich eingraben, sondern nur weiter hart arbeiten und versuchen, eine Routine reinzubekommen. Ansonsten ändert sich nichts an unserer Lage. In der letzten Saison hatten wir das Spielglück oft auf unserer Seite und gewannen Spiele, die wir heute verlieren würden. Wenn es nicht läuft, dann läuft es eben nicht. Wir müssen jetzt einfach weitermachen – auch wenn uns gerade das Selbstverständnis fehlt und wir vollkommen aus dem Tritt sind. Und das geht eben nur durch harte Arbeit. Das muss Dienstag und Donnerstag im Training losgehen und sich dann an den Wochenenden fortsetzen.
11ER: Wie sieht die Trainingsarbeit aktuell aus? Worauf konzentrieren Sie sich?
Leonhard: Generell arbeiten wir daran, wie wir verschieben, um die Räume in der Defensive eng zu machen und in der Offensive mehr Breite zu haben. Auch Eins-gegen-eins-Situationen werden trainiert. Ich muss auch klar sagen, dass unsere Trainingseinheiten nichts mit den Leistungen am Wochenende zu tun haben. Wir geben im Training Gas, bekommen die Trainingsleitung aber in den Spielen nicht umgemünzt. Da reicht es derzeit nur so für 20, 30 Minuten. Wir müssen jetzt wieder dahin kommen, die Trainingsleitung über 90 Minuten konstant im Spiel abzurufen. Unsere Vorbereitung war nicht gut, damit waren wir alle unzufrieden. Jetzt ist es aber Oktober und jetzt muss jeder fit sein.
11ER: Die derzeitigen Leistungen sind also Kopfsache?
Leonhard: Das ist sicher ein Punkt. Gegen Schweich hätten wir zum Beispiel unbedingt das 2:0 nachlegen müssen, ließen sie aber stattdessen zurück ins Spiel kommen. Nach dem 1:1 hatten wir dann einen Bruch in unserem Spiel. Wir haben aktuell nicht das Selbstvertrauen der letzten Saison, doch woher soll es auch kommen? Wir haben viele junge Spieler dazubekommen und der Umbruch, der uns in den letzten zwei, drei Jahren gut gelungen ist, ist jetzt da. Wir müssen uns das neue Selbstvertrauen jetzt mit Leistung erarbeiten. Vielleicht waren wir auch ein bisschen geblendet, weil es im letzten Jahr so gut lief.
11ER: An diesem Wochenende wartet die SG Ruwertal II, die ebenfalls einen Umbruch zu moderieren und ebenso mit Problemen zu kämpfen hat. Wie schätzen Sie diesen Gegner ein?
Leonhard: Wir kennen Sie ja noch aus dem VG-Pokal und da schien ein Großteil ihrer Spieler aus dem alten A-Klassen-Kader zu stammen. Die Qualität ist also vorhanden. Jetzt spielen wir in Gutweiler auf dem Rasen. Letztes Jahr konnten wir noch in Kasel einen dreckigen 1:0-Sieg einfahren, aber jetzt wartet eine andere Mannschaft. Ein paar unserer jungen Spieler wechselten von Ruwertal zu uns. Da werden wir uns noch ein, zwei Tipps geben lassen, auf wen wir besonders schauen müssen. Ansonsten ist und bleibt es ein Derby. So ein Spiel tut uns vielleicht gut, weil wir nicht das ganze Spiel machen müssen, sondern Ruwertal sicher auch den Ball haben will.
11ER: Wie sieht es personell aus? Sind die ehemaligen Ruwertaler einsatzbereit?
Leonhard: Berens, Heinz und Alex Hoffmann werden uns fehlen. Paul Gruiosu wird auch nicht da sein. Ich selbst bin wieder zurück und kann spielen. Bis auf die Verletzten sollten wir soweit alle Mann an Bord haben.